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16.02.2001 Mannschaft

Noch einiges möglich - Schwenker im Gespräch

Die Zukunft hat längst begonnen

Uwe Schwenker: "Noch einiges möglich."
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Kurz vor dem Neustart der Bundesliga sprach living sports-Mitarbeiter Sascha Klahn mit THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker.
Die Ausgangsposition sei nicht gerade glänzend, rechnet Uwe Schwenker zu Beginn der Rückrunde vor. "Nach unserer Rechnung liegen wir vier bis fünf Punkte hinter dem selbst gesteckten Plan zurück. Insbesondere die beiden Heimniederlagen gegen Wallau-Massenheim und Großwallstadt schmerzen ein wenig." Ein ungünstiges Verhältnis zwischen den noch ausstehenden Heim- und Auswärtspartien mache die Sache zudem nicht leichter. Dennoch, es wäre nicht die Art des THW Kiel, vorzeitig den Kopf in den Sand zu stecken. "Wenn alle gesund sind und Lust auf Handball haben, dann ist noch einiges möglich", sagt der Geschäftsführer. In der Meisterschaft halten die Zebras nach wie vor Kontakt zur Spitze, in der Champions League wartet das Viertelfinale.

"Wir wollen in beiden Wettbewerben bestmöglich abschneiden", gibt Schwenker die Marschrichtung vor, "das Minimalziel heißt in jedem Fall die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb im nächsten Jahr." Mit einem Sieg in der Champions League könnten folglich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Doch Schwenker sieht es locker: "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen."

Denn Druck haben inzwischen andere. "Nach der ersten Saisonhälfte hat Flensburg wieder die besten Karten. Aber das ist ja nichts Neues. Jetzt wird allerdings wieder der Druck aus den Medien und von den Fans kommen", läßt sich Schwenker überraschen, ob die Flensburger es ihrer Kritikern zum ersten Mal beweisen, dass sie doch Meister werden können. "Sonst haben sie immer spielerisch geglänzt. In dieser Saison haben sie auch richtig gekämpft", schätzt Schwenker die Nordrivalen heute anders ein. "Sie haben eine sehr ausgeglichene Mannschaft. Das wird noch sehr interessant."

Doch nach Schwenkers Ansicht werden auch noch Lemgo, Magdeburg und Wallau ein kräftiges Wort in Sachen Titelvergabe mitreden. "Am interessantesten ist es für mich, wie Wallau in der Rückrunde klar kommen wird. Sie haben erstmals vier Spieler bei einer Weltmeisterschaft dabei gehabt und zudem auch einige Verletzungssorgen." Trotzdem glaubt Schwenker, dass die Hessen "bis zum Schluss eine gute Rolle spielen werden."

Dass es beim THW Kiel durch den zuletzt entstandenen Personalwirbel zu Unruhe in der Rückrunde führen kann, hält der ehemalige Nationalspieler für möglich, ist aber überzeugt, dass es nicht soweit kommen wird. "Ich habe Vertrauen in unsere Spieler. Sie werden bis zum letzten Abpfiff unter Beweis stellen, dass sie für den THW Kiel spielen.", kann Schwenker alle Zweifel beiseite räumen. "Sie sind alle zu sehr Sportler." Der THW-Geschäftsführer davon aus, dass auch "Nenad bis zum Schluss das Beste geben wird und noch einmal mit der Mannschaft einem Titel gewinnen möchte."

Im Zuge der Personalentscheidungen basteln die Kieler Verantwortlichen an der längerfristigen Zukunft des Vereins. "Unsere Fans und natürlich auch unser hoher Eigenanspruch verpflichten uns, auch über die Saison hinaus attraktiven Handball zu garantieren." Eine neue Halle mit 10.000 Zuschauern soll erst einmal gefüllt sein. "Diesen Aspekt müssen wir berücksichtigen." Und darum bemühen sich Schwenker und Trainer Noka Serdarusic um hochkarätige Verstärkung. Mit dem Polen Piotr Pryzbecki und Johan Pettersson von der HSG Nordhorn sind sie bereits fündig geworden, doch der Schwede wird vermutlich erst zur übernächsten Saison an die Förde wechseln.

"Johan ist mit seiner Spielweise einer der attraktivsten und besten Rechtsaußen in der Bundesliga, so einer lockt auch die Zuschauer in die Hallen", setzten die Zebras in der neuen Halle auf Handball-Unterhaltung. Und dabei hat der "Vordenker der Liga" klare Vorstellungen: "Wir müssen unabhängig von der Nationalität unserer Spieler eine Identifikation mit dem Publikum erreichen. Daher möchten wir unsere Akteure langfristig an den THW Kiel binden." Ein wichtiger Schritt, um dem Söldnertum in der Bundesliga entgegenzutreten.


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