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19.-21.02.2001 - Letzte Aktualisierung: 21.02.2001 Bundesliga

Platzt der Knoten in Großwallstadt?

Update #3

Hier geht's zur Aktualisierung vom 21.02., 20.02. (#2) und 20.02. (#1)

Nach starkem Beginn und Sieg in Kiel ins Mittelfeld abgerutscht: Der TV Großwallstadt.
Klicken Sie für weitere Infos! Nach starkem Beginn und Sieg in Kiel ins Mittelfeld abgerutscht: Der TV Großwallstadt.

Die ersten beiden Spiele nach der WM-Pause hat der THW verloren, nun bleibt also zu hoffen, daß am Mittwoch beim TV Großwallstadt (Anpfiff 20.00 Uhr) endlich wieder der Knoten platzt.
Genau wie der THW haben auch die Mainfranken am Wochenende ein Negativerlebnis gehabt: Mit 16:31 wurde der TVG am Sonntag bei GWD Minden gerade zu demontiert und belegt nun mit 26:18 Punkten den achten Tabellenplatz.

Dabei startete der Traditionsverein aus der Nähe von Aschaffenburg stark in die Saison: Mit 8:2 Punkten und einem Sieg in Kiel belegte man Platz fünf, doch nach Heimschlappen gegen Bad Schwartauz und Solingen rutschte das Team von Peter Meisinger in die Grauzone der Tabelle ab. In den letzten Heimspielen gewann der TVG gegen Nordhorn und trennte sich von Wetzlar unentschieden (siehe Kurve Großwallstadt).

Nicht nur beim THW ist Unruhe, auch beim TVG sind die geruhsamen Zeiten vorbei. Fast sieht es aus, als ob die Mannschaft auseinanderbricht, denn zum Ende der Spielzeit werden die Leistungsträger Joachim Boldsen (nach Minden), Torhüter Christian Ramota (nach Lemgo) und Linkshänder Jörg Kunze (nach Flensburg) den TVG verlassen, während mit Michael Jahns (vom SC Magdeburg) bisher nur ein Neuzugang feststeht. Bester Werfer im Kader von Peter Meisinger, den wir im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorstellten, ist momentan Bernd Roos (121/54 Tore aus 21 Spielen). Zudem ist Nationaltorhüter Ramota mit 31 parierten Strafwürfen in 21 Partien der "Siebenmeterkiller" schlechthin.

Das Hinspiel in der Ostseehalle verlor der THW im August völlig überraschend mit 23:26 (13:12). In den letzten beiden Jahren verlor der THW auch in Aschaffenburg jeweils die Auswärtsspiele, zuletzt gab es im September 97 einen Erfolg in der Unterfrankenhalle (siehe Bericht).

1. Aktualisierung vom 20.02.

"Wir haben uns in den letzten Jahren alles hart erarbeitet ud gute Zeiten erlebt. Ich habe gute Nerven und werde das durchstehen, was wir jetzt mitmachen müssen", sagt Uwe Schwenker gegenüber den Kieler Nachrichten zur augenblicklichen Situation. Er weiß, daß er die Mannschaft umbauen muß, doch "das geht oft nicht ohne Reibungsverluste ab."

"Wir müssen alles versuchen, um in der Bundesliga bestmöglich abzuschneiden. Wir wollen auch in der nächsten Saison in der neuen Ostseehalle international spielen", appelliert Schwenker an den Charakter seiner Profis. Ausreden läßt er dabei nicht gelten. "Die Querelen dürfen kein Alibi für die Spieler sein. Für sie als Profis darf nur die Leistung zählen. Sie sind alle sehr gut bezahlte Leute. Was sie verdienen, erhält in der Wirtschaft ein Angestellter im mittleren Management. Aber der hat viel Verantwortung. Die Spieler haben nur eine Verantwortung, die gegenüber den Zuschauern", sagt der THW-Geschäftsführer.

Damit meint er auch Nenad Perunicic, der im ersten Heimspiel nach dem bekannt werden seiner Wechselabsichten vom Ostseehallenpublikum wohlwollend aufgenommen wurde: "Aber ich erwarte Leistung von ihm. Er bekommt gutes Geld."

Personell sieht es momentan nicht gut aus beim THW, Ege, Ernelind, Olsson und Bjerre sind angeschlagen. THW-Arzt Dr. Detlev Brandecker: "Bei Ege und Ernelind bin ich skeptisch, daß sie spielen können." Ege hat eine Meniskus-Einklemmung, erhielt Trainingsverbot, wurde mit Spritzen und Medikamenten behandelt. Ernelind erlitt einen schweren Bluterguß im Oberschenkel und eine Hüftprellung. Bei Olsson (Knochenhaut-Prellung in der Wurfhand) und Bjerre (Halswirbel gestaucht) sieht es besser aus.

2. Aktualisierung vom 20.02.

THW-Coach Noka Serdarusic erläuterte heute noch einmal die personelle Situation: Jonas Ernelind ist schwer angeschlagen - ebenso wie Steinar Ege. "Zu 90% werden sie nicht zur Anfangsformation gehören", sagt Serdarusic. Bjerre und Olsson haben - wie oben beschrieben - auch Probleme, werden aber beide spielen können, obwohl Staffans Knochenprellung in der Wurfhand so schmerzt, als sei die Hand gebrochen.

Nach dem Spiel gegen Lemgo "sind wir schon in einem ziemlichen Tief", sagt Noka Serdarusic, "aber der TVG ist nach der 16:31-Niederlage in Minden auch nicht mehr so drauf, wie beim Sieg in der Ostseehalle." Unser Coach baut darauf, daß sich "die Mannschaft zusammenreißt und ein Erfolgserlebnis hat".

Auch der TVG wartet auf ein solches Erfolgserlebnis: "Jetzt muß sich zeigen, wer diese Woche besser weggesteckt hat", sagt der Großwallstädter Trainer Peter Meisinger. Das Wichtigste gegen Kiel sei, "daß man sie nicht ins Spiel kommen lässt. Vor allem über Tempogegenstöße sind sie sehr gefährlich, das Nachrücken zur zweiten und dritten Welle machen sie perfekt", so Meisinger.

Jörg Kunze wird dem TVG gegen Kiel nicht helfen können, denn der Muskelfaserriss, den er sich bei der WM zugezogen hatte, ist wieder aufgebrochen. Ob Bernd Roos auflaufen kann, ist noch fraglich.

Aktualisierung vom 21.02.

"Da spielt Not gegen Elend", kommentiert THW-Kapitän Magnus Wislander das Spiel des THW in Großwallstadt. Den Humor hat der Schwede immerhin noch nicht verloren. Und er verspricht: "Wir werden alles geben, denn jede Niederlage bringt uns in der Bundesliga noch weiter weg von den Europapokalplätzen." Daß Großwallstadt in Minden so deutlich verlor, sieht er für den THW nicht unbedingt als Vorteil: "Wahrscheinlich sind sie besonders motiviert. Und wir kommen denen gerade recht, um sich den Frust von der Seele zu spielen."

Woran es liegt, daß Großwallstadt zuletzt so wechselhafte Leistung zeigte, "kann man aus der Ferne schlecht sagen", sagt Wislander. "Als sie uns damals in der Ostseehalle bezwungen haben, wirkten sie sehr stark." Doch für THW-Manager Uwe Schwenker ist die Lage der Mainfranken nicht überraschend: "Sie haben vor der Saison Richardson, Kjlaic und Jensen verloren. Solche Leute haben einfach Qualität, die man nicht von heute auf morgen ersetzen kann."

Vor dem Spiel berichtet das Main-Echo aus Aschaffenburg dramatisch über das "Spiel der Spiele" der Mannschaften, die im "Tal der Tränen" sind. Unruhe gibt's beim TVG derzeit um Spielmacher Boldsen. Der Däne, der in der nächsten Saison bei GWD Minden spielt, hatte sich kurzfristig vor dem Spiel gegen GWD krank gemeldet, "Wenn sich ein Spieler krank meldet, müssen wir das erst einmal so akzeptieren," meint TVG-Manager Sigi Roch.

TVG-Trainer Meisinger: "Wir stecken im Moment in einem sportlichen Tief. Jetzt müssen wir anfangen, Flagge zu zeigen". Kapitän Bernd Roos hofft derweil, daß er nach seinem Muskelfaserriss und drei Spielen Pause, gegen Kiel wieder spielen kann. Für Großwallstadt kommt es personell knüppeldick: Nachdem bereits hinter dem Einsatz des Rekonvaleszenten Bernd Roos und dem erkrankten Joachim Boldsen ein dickes Fragezeichen steht, hat sich am Montagabend beim Training auch noch Nationalspieler Jörg Kunze einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt für die nächsten Wochen aus. Trotzdem erhofft sich Manager Sigi Roch von seinen Mannen totalen Einsatz: "Ich erwarte, daß jeder Spieler bis an seine Schmerzgrenze geht und bis zum Umfallen kämpft. Wir müssen uns auf jeden Fall besser verkaufen als in den letzten Spielen und ich hoffe, daß sich dies auch jeder Einzelne auf die Fahne geschrieben hat", sagt er gegenüber dem Main-Echo.

Oddset-Quote

ODDSET-Quote:
Sieg Großwallstadt:1,80
Unentschieden:5,50
Sieg THW:2,00

Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel laufend aktualisiert!

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