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30.04./02.05.2001 - Letzte Aktualisierung: 02.05.2001 Bundesliga

THW empfängt abstiegsbedrohte Eisenacher

Update #2

Hier geht's zur Aktualisierung vom 02.05...

Mitten im Abstiegskampf: Der ThSV Eisenach.
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Nach eineinhalb Wochen Pause tritt der THW am Mittwoch um 20.00 Uhr gegen Eisenach an. Während die Zebras zuletzt 8:0 Punkte holten, ging's bei den Thüringern stetig bergab. Nach 0:6 Punkten sind die Ostdeutschen wieder mittendrin im Abstiegsschlamassel.
Dabei hatte es nach dem 23:22-Heimsieg über den THW Kiel (siehe Bericht) im November für den ThSV nach der Entlassung des Eisenacher Trainer-Urgesteins Osmann doch positiv ausgesehen, mit Platz 13 belegte man die beste Tabellenposition (siehe Gegnerkurve). Doch dann ging's wieder bergab. Daß Eisenach auswärts fast keine Punkte holte, kannten die Fans aus der Wartburgstadt. Daß man aber auch in der heimischen Werner-Aßmann-Halle Punkte en gros abgab, und das oft auch noch unnötig, das war leider neu. Symptomatisch, daß man die letzten beiden Spiele zu Hause bestritt und dabei keinen Punkt holte: Einer 22:25-Heimniederlage folgte vorige Woche die 20:25-Heimschlappe gegen Nordhorn, nach der Eisenach mit dem Rücken zur Wand steht.

Meldete sich verletzt: Sergej Pogorelov.
Meldete sich verletzt: Sergej Pogorelov.
Mißtöne gab es in Thüringen in den letzten Wochen besonders um die wechselnden Rückraumspieler Pogorelov (nach Spanien) und Schwank (nach Nettelstedt), denen mangelnde Leistungsbereitschaft nachgesagt wird. Das Spiel gegen Minden verfolgten Pogorelov (Rückenprobleme) und Schwank (Schwindelanfälle) neben der Eisenacher Auswechselbank sitzend laut Eisenacher Homepage "schier teilnahmslos, gossen förmlich Öl in das Feuer an der Kritik gegen beide." Den kompletten Kader der Eisenacher stellten wir im Vorbericht zum Hinspiel vor.

Ob die Eisenacher beim THW punkten können, ist mehr als fraglich. Einerseits gelang dies dem ThSV in der Ostseehalle noch nie (siehe Daten Eisenach), andererseits holte man in fremden Hallen in dieser Saison nur ganze vier Punkte.

Aktualisierung vom 02.05.

Die Zebras waren in den letzten zwölf spielfreien Tagen nicht untätig: "Wir haben die Zeit genutzt, um uns Grundlagen für die restlichen sechs Saisonspiele zu erarbeiten", erklärt THW-Coach Noka Serdarusic. Inzwischen hat das Rechnen beim THW begonnen, gilt es doch, am Ende der Saison Platz fünf oder besser Platz vier zu belegen, um sich international zu qualifizieren. Aus den drei noch ausstehenden Auswärtsspielen in Gummersbach, Magdeburg und Hildesheim erhofft sich Serdarusic drei Punkte: "Gewinnen wir dann unsere restlichen Heimspiele gegen Eisenach, Essen und Nettelstedt", könnte es klappen. Bis auf Christian Scheffler, der vermutlich bis zum Saisonende ausfällt, sind heute alle Mann an Bord. "Ich erwarte einen Pflichtsieg", fordert Serdarusic kühl.

Auf der Eisenacher Seite sind die Erwartungen an das Spiel in Kiel gering. Den ThSV beutelte eine Verletzungsserie ohne Gleichen, heute werden wohl Casanova, Joulin und Pogorelow fehlen, Schwank kann vielleicht wieder auflaufen. Der Ex-Kieler Karsten Wöhler wird trotz noch nicht auskurierter Meniskusoperation auflaufen. Zum aktuellen Stammaufgebot (Scheie, Lehmann, Amalou, Schläger, Just, Vildalen, Kourtchev und Bitterlich) gesellen sich zudem der 17jährige A-Jugendspieler Chris Ludwig, der reaktivierte 34jährige Frank Gießler sowie der Oberligaspieler Oliver Behling. "Was soll ich machen", zuckt Trainer Peter Rost mit den Schultern, "im Kampf um den Klassenerhalt müssen wir jetzt alle Register ziehen." Doch an einen Punktgewinn scheint bei den Thüringern, die erst kurz vor dem Spiel mit dem Bus aus Eisenach an der Ostseehalle eintreffen, niemand zu glauben: "Unser Ziel in Kiel? Nicht zum Kanonenfutter werden." Und Eisenachs Manager Dröge meint: "Wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen, nicht unter die Räder kommen, um auf das Toverhältnis, daß in Sachen Klassenerhalt vielleicht auch eine Rolle spielen könnte, zu achten."

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Nur ein Ziel - Interview mit Eisenachs Coach Peter Rost

Peter Rost bleibt auch in der nächsten Saison Trainer des ThSV Eisenach. Der Coach verlängerte bereits im März seinen bis zum Saisonende laufenden Vertrag um zwei Jahre bis 30.06.2003. Er ist bereits der dritte Trainer beim ThSV Eisenach in dieser Saison. Nach Rainer Osmann und Jürgen Beck übernahm Peter Rost am 8. Januar 2001 den Trainerposten der Thüringer. An den Zielsetzungen des Vereins hat sich aber nichts geändert. Nach wie vor lautet das einzige Ziel: Klassenerhalt.

Rost begründete seine Entscheidung mit der guten Perspektive der Thüringer: "Wir haben uns in der Bundesliga etabliert. Ich gehe fest davon aus, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Auch in der nächsten Serie werden wir eine schlagkräftige Mannschaft haben. Dann werden wir den neuen Weg einschlagen." Derzeit steckt der ThSV noch mittem im Abstiegskampf. Sollten die Thüringer tatsächlich in die Zweite Liga absteigen, würde noch einmal neu verhandelt werden. Seine frühe Entscheidung verstand Rost "als wichtiges Signal" bei den Planungen, die nun forciert werden sollen. ZEBRA sprach bereits am 18. April 2001 mit Peter Rost.

Zebra:
Herr Rost, was hat sich seit Ihrer Übernahme des Trainerpostens in Eisenach getan?
Peter Rost:
Nach wie vor lautet unser oberstes Ziel, die Klasse zu erhalten. Und nach wie vor haben wir die Chance, dies aus eigener Kraft zu schaffen. Wir haben den gleichen Tabellenplatz wie zu Jahresbeginn, die Mannschaft hat sich nicht verändert - somit ist eigentlich alles beim Alten. Die Mannschaft hat in jüngster Vergangenheit in erster Linie zuhause gezeigt, dass die Moral in der Truppe stimmt. Und mit dem Punktgewinn in Wetzlar haben wir bewiesen, dass wir auch auswärts bestehen können. Dennoch bleibt das Ziel nach wie vor Klassenerhalt.
Zebra:
Was zeichnet Ihre Mannschaft aus, woran müssen Sie noch arbeiten?
Peter Rost:
Wir haben im spielerischen Bereich, also vor allen Dingen in praktischen Belangen noch Nachholbedarf. Wir müssen auf dem Feld eine echte Zweckgemeinschaft bilden und noch mehr miteinander reden, das ist das Wichtigste. Zudem haben wir natürlich große Reserven im Konterbereich.
Zebra:
Wie beurteilen Sie den derzeitigen Tabellenstand Ihres Teams?
Peter Rost:
Die Mannschaft hat von der personellen Besetzung her sicher mehr Potential. Aber es ist für die Psyche problematisch, wenn man mitten im Abstiegskampf steckt. Einige Spieler können dann ihre Fähigkeiten einfach nicht voll entfalten. Mit meiner Übernahme der Mannschaft konnte das Ziel auch nur heißen, irgendwie dort unten raus zu kommen. Es war auch klar, dass dieses nicht sofort gelingen würde. Ich bin davon überzeugt, dass es bis zum Ende sehr eng werden wird.
Zebra:
Was erwarten Sie für die verbleibenden Spiele? Müssen Sie noch einmal zittern?
Peter Rost:
Richtig, wir werden weiter zittern müssen. Noch stehen uns vier Auswärtsspiele bevor, wobei wir in Flensburg und Kiel vor enormen Aufgaben stehen. Dort sind wir jedes Mal nur großer Außenseiter und werden versuchen müssen, einfach verhältnismäßig ordentliche Ergebnisse zu erreichen. Dann bleibt uns noch die Partie in Willstätt und Hildesheim, wo wir weiter versuchen werden, unsere Auswärtsbilanz zu verbessern. Unsere fünf ausstehenden Heimspiele müssen wir nutzen, um uns weiter positiv zu entwickeln. Sollten uns vier Heimsiege gelingen und noch der ein oder andere Auswärtspunkt dazu kommen, dann sollten wir es am Ende schaffen.
Zebra:
Sie wollten mit Ihrer frühzeitigen Vertragsverlängerung ein Zeichen für die weiteren Personalplanungen setzen. Ist Ihnen das trotz der Wechselabsichten von Frode Scheie und Sergej Pogorelov gelungen?
Peter Rost:
Wenn man die Dinge so betrachtet, muss man nein sagen. Doch das Wichtigste ist erst einmal nur diese Saison. Ich bin davon überzeugt, auch in der kommenden Spielzeit eine gute Mannschaft in Eisenach zu haben. Aber wir müssen zunächst den ersten Schritt gehen und den Abstieg vermeiden, ehe wir den zweiten machen.
Zebra:
Was darf man also zukünftig vom ThSV Eisenach erwarten?
Peter Rost:
Wir streben es an, nicht jedes Jahr gegen den Abstieg zu spielen. In nächster Zeit wollen wir die unteren Regionen endlich verlassen und einen Schritt in Richtung Mittelfeld machen, um uns dort zu etablieren.
Zebra:
Danke für das Gespräch, Herr Rost. Ihnen alles Gute und viel Erfolg für den Klassenerhalt!

Wöhlers Rückkehr - Interview mit Karsten Wöhler

Von 1995 bis 1998 spielte Karsten Wöhler im Trikot des THW Kiel, ehe er zum ThSV Eisenach wechselte. Eine Meniskusverletzung zwang Wöhler Anfang des Jahres zur vorübergehenden Pause. Derzeit arbeitet er an seiner Rückkehr.

Wenn Karsten Wöhler am Mittwoch in die Ostseehalle zurückkehrt, werden alte Erinnerungen wach. Als 20-Jähriger kam er 1995 zum THW Kiel, gewann mit den Zebras die Deutsche Meisterschaft, den DHB-Pokal und den EHF-Cup. Als frischgebackener Triple-Gewinner wechselte er drei Jahre später zum ThSV Eisenach, um sich fortan als Stammspieler weiter in der Bundesliga zu etablieren. Seitdem gehört der symphatische Linksaußen zu den großen Stützen im Team der Thüringer. Seinen Vertrag in Eisenach hat Wöhler unlängst um zwei weitere Jahre verlängert.

Zebra:
Karsten, wie sieht es derzeit um Dich und Deine sportliche Karriere aus?
Karsten Wöhler:
Ich befinde mich gerade in der siebten Woche nach meiner Meniskus-Operation und bin auf dem Wege der Besserung. Zwar bin ich noch nicht richtig fit und muss mich langsam wieder herantasten, könnte aber im Notfall vielleicht gegen Nordhorn (25. April 2001) schon wieder auf der Bank sitzen.
Zebra:
Wann wirst Du wieder richtig ins Geschehen eingreifen können?
Karsten Wöhler:
Das kann ich schlecht abschätzen. Im Januar habe ich mir im Training einen kleinen Riss im Innenmeniskus zugezogen und wurde daraufhin Mitte des Monats das erste Mal operiert. Bei einer Kontrolle wurde etwas später festgestellt, dass der Meniskus weiter eingerissen war und ich Ende Februar ein zweites Mal operiert werden musste. Soweit ist nun alles in Ordnung, nur der Heilungsprozess dauert jetzt etwas länger. Ich hoffe darauf, der Mannschaft in den letzten Spielen wieder helfen zu können, um die nötigen Punkte zu holen.
Zebra:
Wie erlebst Du derzeit die Spiele Deiner Vereinskameraden?
Karsten Wöhler:
Trotz meiner Meniskusverletzung bin ich bei den Spielen immer mit dabei. Umso ärgerlicher ist es aber dann, wenn es so dumm verläuft wie zum Beispiel zuletzt in Hildesheim, als wir in der letzten Sekunde mit einem Tor verloren haben, und Du selbst nicht eingreifen kannst. Nur zuzuschauen ist ziemlich schlimm. Draußen fiebere ich total mit. Für mich ist diese Situation so das erste Mal. In Kiel hatte ich zwar auch einmal einen Mittelhandknochenbruch und musste rund drei Wochen pausieren. Aber damals war es nicht so tragisch, schließlich haben wir da nicht gegen den Abstieg gespielt. Jetzt könnte ich helfen, bin aber gehindert und kann nichts machen - das ärgert mich.
Zebra:
Wie beurteilst Du die momentane Tabellensituation des ThSV Eisenach?
Karsten Wöhler:
Wir können sicher mehr. Mittlerweile haben wir sechs Spiele mit nur einem Tor Unterschied verloren. Zum Teil hatten wir einfach Pech, zum anderen haben wir uns manches Mal nicht clever genug angestellt. Dabei haben wir doch klangvolle Namen wie zum Beispiel Sergej Pogorelov in unseren Reihen. Aber wir hatten sicherlich auch sehr viel Verletzungspech. Allein Stephane Joulin wurde zweimal in dieser Saison am Kreuzband operiert.
Zebra:
Was erwartest Du für den Rest der Saison?
Karsten Wöhler:
Gerade in Hildesheim hätten wir unbedingt punkten müssen, damit hatten wir eigentlich fest gerechnet. Jetzt ist alles bis zum Schluss offen. Unsere Situation ist nicht so einfach. Aber gerade für die Fans und die Region müssen wir unbedingt die Klasse halten, sonst gibt es hier ja weiter nichts. Nun müssen wir bis zum Ende dran bleiben.
Zebra:
Ihr müsst zwar noch nach Flensburg und Kiel, habt aber auch fünf Heimspiele vor Euch.
Karsten Wöhler:
Ja. In Flensburg und in Kiel hängen die Trauben natürlich sehr hoch. Wir müssen vier unserer fünf verbleibenden Heimspiele gewinnen, dann sind wir durch. Aber das kannst Du ja leider nicht so einfach einplanen.
Zebra:
Ein paar Worte zum Gastspiel in der Ostseehalle ...
Karsten Wöhler:
Es ist natürlich nicht so wie in meinen drei Jahren in Kiel, die mir wirklich sehr gut gefallen haben. Direkt danach war es richtig komisch, wieder gegen Kiel zu spielen, da Kiel mein erster Bundesligaverein war. In der zweiten Saison danach war es noch ähnlich, aber nach drei Jahren ist es schon weit weg. Dennoch ist wird es für mich nie ein normales Spiel werden, denn ich denke noch immer gern an meine Zeit beim THW zurück. Ich habe weiterhin Kontakt mit einigen aus der damaligen Mannschaft oder auch mit Leuten, die ich in der Zeit dort kennengelernt habe. Ich freue mich immer wieder nach Kiel zu fahren. Das ist ein bischen was Besonderes.

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