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25.10.2001 Interview

Stefan Lövgren im KN-Interview: "Für wichtige Titel lohnt es sich immer zu kämpfen!"

Kapitän Stefan Lövgren glaubt an den THW - "Es ist frisches Blut im Team"

Stefan Lövgren: Sehr positive Veränderung im Team.
Klicken Sie für weitere Infos! Stefan Lövgren: Sehr positive Veränderung im Team.
Wir wollen immer jedes Spiel gewinnen. Und in welchem Wir werden alles versuchen, auch dieses Turnier zu gewinnen.
Aufbruchstimmung im Team und das Heimrecht im Rücken: Der THW Kiel will bei seiner ersten Teilnahme an der Vereins-EM angreifen. Sollten die Zebras im Halbfinale Vorjahressieger San Antonio ausschalten können, ist im Endspiel alles möglich. Die Kieler Nachrichten fragten bei Neu-Kapitän Stefan Lövgren nach, wie die Siegchancen sind.
Kieler Nachrichten:
Herr Lövgren, in der Bundesligatabelle sieht es für den THW gut aus, trotzdem ging zuletzt einiges schief. Woran liegt's?
Stefan Lövgren:
Es stimmt, anfänglich haben wir gute Spiele abgeliefert, zuletzt war es nicht mehr so toll. Das hat mehrere Gründe. Die Verletzungen von Piotr Przybecki, Magnus Wislander und Nikolaj Jacobsen spielten eine Rolle. Dadurch bekamen viele Spieler kaum einmal Pausen. Die Dauerbelastung mit Spielen im Drei-Tage-Rhythmus tat ein Übriges. Das soll aber keine Entschuldigung, nur eine Feststellung sein.
Kieler Nachrichten:
Momentan stehen nur vier gelernte Rückraumspieler zur Verfügung. Tut Verstärkung Not?
Stefan Lövgren:
Unbedingt. Wir brauchen noch mindestens einen Spieler. 60 Minuten ununterbrochen Abwehr und Angriff, das halten wir auf Dauer nicht durch.
Kieler Nachrichten:
Zum Saisonbeginn haben Sie die Kapitänsbinde von Magnus Wislander übernommen. Was hat sich für Sie auf dem Parkett und in der Kabine geändert?
Stefan Lövgren:
Ich spüre, dass mehr Verantwortung auf mir ruht. Das habe ich aber gerne übernommen. Als Kapitän muss ich vor, im und nach dem Spiel mehr mit den Spielern reden, außerdem ist der direkte Kontakt mit Trainer Noka Serdarusic enger geworden. Auch privat bin ich gefragt. Wir haben viele neue Spieler, die in der ungewohnten Umgebung Ratschläge benötigen. Durch die Neuen hat sich die Stimmung im Team verändert. Es ist frisches Blut hinein gekommen. Sehr positiv.
Kieler Nachrichten:
Stefan Lövgren:
Wie wirkt sich der Weggang von Nenad Perunicic auf das THW-Spiel aus? Mit Nenad ging es in vielen Spielen früher so, dass er uns mit leichten Toren aus dem Rückraum oft helfen konnte. Wenn nichts mehr ging, machte es Bumm. Heute müssen wir uns unsere Tore härter erarbeiten. Das hat aber den Vorteil, dass wir spielerisch besser werden und mehr Leute eingebunden werden. Im letzten Jahr galten Sie bei der Wahl zum Welthandballer des Jahres als heißer Kandidat. Das bedeutet, dass sie auch international ein gefragter Mann sind. Gibt es Abwerbungsversuche?
Kieler Nachrichten:
Anrufe hat es immer mal wieder gegeben, aber ich habe noch eineinhalb Jahre Vertrag in Kiel. Und wenn der THW will, möchte ich länger bleiben. Meine Familie fühlt sich in Kiel total wohl.
Stefan Lövgren:
Auch weil insgesamt fünf Schweden beim THW spielen? Es ist natürlich schön für mich, dass so viele Landsleute hier sind. Aber das spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass wir uns verstehen, dabei spielen Sprache und Herkunft keine Rolle.
Kieler Nachrichten:
Was haben Sie sich für die Vereins-EM vorgenommen?
Stefan Lövgren:
Favorit dürfte San Antonio sein. Die haben immerhin zweimal gegen Barcelona große Titel gewonnen und eine sehr starke Besetzung. Aber wir können es auch schaffen. Das Turnier hat in der Handballwelt inzwischen einen großen Wert erreicht. Und für wichtige Titel lohnt es sich immer zu kämpfen.


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