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19./20.12.2001 - Letzte Aktualisierung: 20.12.2001 Bundesliga

Trotz großem Kampf wieder kein Sieg in Nordhorn

Bundesliga, 16. Spieltag: 19.12.2001, Mi., 19.30: HSG Nordhorn - THW Kiel: 27:23 (12:13)
Update #4

Morten Bjerre erzielt das 4:3.
Klicken Sie zum Vergrößern! Morten Bjerre erzielt das 4:3.
Stark gekämpft, in der ersten Halbzeit besser gewesen, dennoch: Wieder kein Sieg für den THW in Nordhorn. Erst in der letzten Viertelstunde, als die Zebras die Kraft verließ, entschied sich die Partie für die HSG Nordhorn, die mit 28:23 (12:13) (Ergebnis nachträglich korrigiert) gewann.
Der THW begann ohne Staffan Olsson, der große Schulterprobleme hatte und vor der Partie gespritzt werden mußte. Hinzu kam, daß Lövgren, Andersson und Wislander durch grippalen Infekt bzw. Mandelentzündung geschwächt ins Spiel gingen. Für Olsson spielte Morten Bjerre sowohl im Angriff als auch in der Deckung. Nachdem die ersten beiden Tore durch Siebenmeter gefallen waren (0:1 durch Filip (1.), 1:1 durch Lövgren (2.)), war es Demetrio Lozano, der den THW mit 2:1 in Führung brachte (3.). Die Zebras legten nun vor, Nordhorn zog bis zum 4:4 (8.) nach. Nachdem Lövgren nach tollem Zusammenspiel mit Lozano und Bjerre - der Rückraum entfaltete in dieser Phase großen Druck - das 5:4 erzielte, erhöhte Scheffler mit schönem Wurf von Außen auf 6:4 (10.). Das war die erste Zwei-Tore-Führung für die Zebras.

Dragan Skrbic erzielt artistisch das 6:7.
Dragan Skrbic erzielt artistisch das 6:7.
Aber Nordhorn blieb weiter dran, Frode Hagen verkürzte mit einem gewaltigen Rückraumwurf (bereits sein zweiter Treffer) zum 5:6 (12.). Nachdem der THW durch Bjerre wieder mit zwei Toren (7:5) in Führung gegangen war, verkürzte diesmal HSG-Kreisläufer Skbric mit dem vielleicht schönsten Treffer des Spiels. Der Welthandballer des Jahres 2000 leitete nach einem Anspiel an den Kreis den Ball im Rückwärtsfallen blind ins Kieler Tor.

Als Petersen die erste Zeitstrafe gegen den THW erhielt (14.), befürchtete man einen Bruch im Kieler Spiel. Doch eher schienen die Männer aus der Grafschaft ein Problem mit der Überzahlsituation zu haben. Erst erhöhte Lövgren per toller Einzelaktion zum 8:6 (15.) und nach Stürmerfoul von Skbric konnte Lozano in Unterzahl sogar noch einen drauf setzen: 9:6 (15.). Erst als der THW wieder vervollständigten durfte, folgte der Bruch im Kieler Spiel. Wislander verlor zweimal den Ball, Bjerre beging ein umstrittenes Stürmerfoul, Lövgren scheiterte an Landsmann Jesper Larsson, der seit der 10. Minute für den unglücklichen Peter Gentzel im Nordhorner Tor stand.

Frode Hagen - bester Werfer der HSG - macht das 12:12.
Klicken Sie zum Vergrößern! Frode Hagen - bester Werfer der HSG - macht das 12:12.
Weil die HSG im Gegenzug nun ihre Chancen besser nutzte, glichen die Gastgeber bis zur 19. Minute zum 9:9 aus. Doch als der THW sich erneut eine Zeitstrafe einhandelte (Wislander wegen Trikotziehens), bekamen die Hausherren bizarrerweise erneut Probleme. Der THW ging durch Tore von Pettersson (Gegenstoß) und Wislander mit 11:9 (21.) in Führung. Johan, der von seinem ehemaligen Publikum sehr freundlich begrüßt worden war (Plakat: "Johan, wir freuen uns, daß es Dir wieder gut geht"), kam in der 20. Minute im Spiel, konnte heute jedoch noch nicht an seine Leistung vor seinem Unfall in Köln anknüpfen.

Zum Ende des ersten Durchgangs waren es Keeper Jesper Larsson und der Norweger Frode Hagen, die die HSG im Spiel hielten. Larsson steigerte sich im Nordhorner Tor und Hagen besorgte mit seinen Würfen zum 11:11 (25.) und 12:11 die Führung für das Heimteam. Der von der 19. bis 28. Minute ins Spiel gekommene Julio Fis hatte dagegen Wurfpech, vergab dreimal bei Torausbeute null, konnte auch später nichts bewegen (Serdarusic: "Das war nicht sein Tag"). THW-Kapitän Lövgren, der trotz grippalen Infekts in der ersten Halbzeit eine starke Leistung zeigte, glich dennoch zum 12:12 (29.) aus und erzielte fünf Sekunden vor dem Ende per Gegenstoß sogar noch die 13:12-Pausenführung.

Stefan Lövgren besorgt die 13:12-Pausenführung.
Klicken Sie zum Vergrößern! Stefan Lövgren besorgt die 13:12-Pausenführung.

Auch in der zweiten Halbzeit sah es lange Zeit nach einem möglichen THW-Erfolg aus, die Zebras führten mit 15:13 (34.) und 16:14 (36.). Als Morten Bjerre, der total ausgepumpt war, sich selbst auswechselte, und der sichtlich gehandicapte Staffan Olsson nichts bewegen konnte (er ging in der 43. wieder raus), war der Bruch im THW-Spiel da. Zwei gewaltige Rückraumkracher von Frode Hagen bedeuteten den 16:16-Ausgleich (38.). Noch zweimal ging der THW in Führung, machte das 17:16 (39.) und das 18:17 (toller Außentreffer von Schmidt, 41.). Das war das letzte Lebenszeichen der Kieler, ihnen ging nun sichtlich die Kraft aus.

HSG-Torhüter Jesper Larsson steigerte sich stark.
Klicken Sie zum Vergrößern! HSG-Torhüter Jesper Larsson steigerte sich stark.
Nordhorn zog nun noch einmal das Tempo an und ging bis zur 48. Minute mit 22:18 in Führung, während der THW diverse Male am immer stärker werdener HSG-Torhüter Larsson scheiterte - das war die Entscheidung. Dem Vier-Tore-Vorsprung liefen die Gäste in der verbleibenden Zeit hinterher. Zwar konnte man mehrfach auf drei Tore verkürzen (21:24, 55.; 22:25, 56.; 23:26, 58.), doch als Torsten Jansen in der 59. Minute von Außen zum 27:23 traf, war die Partie entschieden.

Bester Spieler auf Seiten des THW war der geschwächt angetretene Stefan Lövgren (8/3 Tore), bei Nordhorn konnten besonders Frode Hagen (acht Feldtore) und Torhüter Jesper Larsson überzeugen.

Neben dem THW-Sieg hatten die Nordhorner noch einen weiteren Grund zum Feiern. HSG-Manager Bernd Rigterink ist nach langer Suche nach einem Hauptsponsor endlich mit Mercedes-Benz fündig geworden.


Martin Schmidt verkürzt noch einmal auf 22:25.
Klicken Sie zum Vergrößern! Martin Schmidt verkürzt noch einmal auf 22:25.
Jubel bei HSG-Trainer Andersson und den Nordhorner Fans.
Klicken Sie zum Vergrößern! Jubel bei HSG-Trainer Andersson und den Nordhorner Fans.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Glückwunsch. Zum Schluß hat Nordhorn verdient mit vier Toren gewonnen.

Wir waren fest entschlossen, hier zu gewinnen. Wir hatten bis zur 40. Minute mehr vom Spiel, danach wurde das Tempo von Nordhorn immer höher. Ich hatte einige Spieler dabei, die sehr müde waren, z. B. Magnus Wislander. Staffan Olsson mußte vor dem Spiel gespritzt werden, hat es dann in der 2. Halbzeit versucht, aber es ging nicht, die Schulter tat zu sehr weh. Morten Bjerre konnte nicht mehr, hat sich selbst ausgewechselt. Nach dem Spiel mußte Stefan Lövgren mit Sauerstoff behandelt werden. Ich hoffe nicht, daß die Ärzte ihm morgen Trainingsverbot erteilen.

Spielerisch konnten wir mithalten, aber es fehlte uns die Kraft.

HSG-Trainer Kent-Harry Andersson:
Ich weiß eigentlich nicht, worüber ich mich mehr freuen soll: Über die zwei Punkte oder über unseren neuen Sponsor. Der Sponsor ist mir eigentlich wichtiger.

In der ersten Halbzeit haben wir viele technische Fehler begangen, dann wurde Kiel müde und wir zeigte eine gute 2. Halbzeit.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Hier in Nordhorn hängen die Trauben sowieso immer sehr hoch. Die Kraft reichte leider nicht aus. 45 Minuten haben wir ordentlich mitgehalten. Dann hatten einige Spieler krankheitsbedingt Luftprobleme. Wir mußten unsere Tore schwerer erarbeiten als Nordhorn. Das hat uns letztendlich um den Erfolg gebracht.

Wir haben heute immerhin mit der Pokal-Auslosung Glück gehabt.

Ich hoffe nun, daß Minden am Samstag mit einem Sieg über Lemgo die Bundesliga spannend hält.

THW-Rechtsaußen Johan Pettersson:
Das hatte ich mir anders vorgestellt, aber nach nur wenigen Trainingseinheiten fehlte mir vor allem die Kraft.

16. Spieltag: 19.12.01, Mi., 19.30: HSG Nordhorn - THW Kiel: 27:23 (12:13)

Logo HSG Nordhorn:
Gentzel (1.-10.), J. Larsson (10.-60.); Solberg (3), R. Andersson (3), Lindgren, Skrbic (5/1), Jansen (2), Filip (5/1), Hagen (8), A. Larsson (1), Vranjes, Willgerodt; Trainer: K.-H. Andersson
Logo THW Kiel:
Fritz (1.-45., 49.-60.), Andersson (45.-49.); Wislander (1), Pettersson (1), Bjerre (5), Lozano (2), Petersen, Lövgren (8/3), Schmidt (3), Scheffler (2), Fis (1), Olsson; Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Lemme / Ullrich (Magdeburg)
Zeitstrafen:
Nordhorn: 3 (Lindgren, Skbric, Hagen);
THW: 4 (Wislander, zweimal Petersen, Schmidt)
Siebenmeter:
Nordhorn: 3/2 (Filip wirft Heber überweg);
THW: 3/3
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:4, 4:4, 4:6, 5:6, 5:7, 6:7, 6:9, 9:9, 9:11, 12:11, 12:13;
2. Hz.: 13:13, 13:15, 14:15, 14:16, 16:16, 16:17, 17:17, 17:18, 22:18, 22:19, 24:19, 24:21, 25:21, 25:22, 26:22, 26:23, 27:23
Zuschauer:
4500 (ausverkauft) (Euregium, Nordhorn)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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