Göteborg - Dänemark hat für die erste große Sensation der EM gesorgt. Die Mannschaft von Trainer Torben Winther erreichte durch einen Sieg im Skandinavium von Göteborg in letzter Sekunde das Halbfinale. Gegen den Titelfavoriten aus Schweden setzte sich Dänemark nach 60 hart umkämpften Minuten in einer dramatischen Partie 27:26 (11:15) durch. In der Vorschlussrunde trifft Dänemark auf Deutschland (Samstag ab 18 Uhr im Sport1-Live-Ticker und ab 18.30 Uhr live in DSF). Das zweite Halbfinale bestreiten Schweden und Island am Samstag um 16 Uhr. Russland trifft im Spiel um Platz fünf auf Frankreich. Der Sieger sichert sich das Ticket für die Europameisterschaft 2004.

Das Prestigeduell war von Anfang an begeisternd. Die Schweden drückten von Beginn an - vor allem durch die schnelle Mitte - aufs Tempo. Nach einem furiosen Beginn führte der Gastgeber durch Magnus Andersson schnell 5:2 (8.). Dänemark schien sich jedoch zu fangen. Christiansen sorgte mit einem Doppelschlag für das 5:5 (11.). Doch vor allem Schwedens Keeper Tomas Svensson zeigte an diesem Tag eine starke Leistung. Dank seiner Paraden und einer starken Deckung ging der Favorit wieder in Führung. Andersson beruhigte mit dem 10:6 die Nerven der 12.000 Zuschauer (20.).

Nun verloren die Dänen den Faden. Die Flensburger Lars Christiansen und Sören Stryger verwarfen Siebenmeter. Vor allem im Angriff lief kaum noch etwas zusammen. Lövgren erhöhte per Siebenmeter auf 12:7. Schweden schien auf der Siegerstraße. Doch trotz spielerischer Defizite kämpften die Dänen verbissen und verkürzten auf 11:13. Der starke Magnus Andersson sorgte mit einer Einzelleistung für den 14:11-Halbzeitstand.

Doch die Dänen gaben sich nicht auf. Lars Krogh Jeppesen machte aus dem Rückraum den 15:16-Anschlusstreffer (36.). Damit allerdings reizte der Außenseiter die Gastgeber. Olsson gelang das 18:15 (37.), Pettersson das 19:16 (40.). Es wurde dramatisch. Michael V. Knudsen verkürzte erneut auf 18:19 (42.), Stryger glich per Tempogegenstoß aus (43.). Als Lars Christiansen schließlich das 22:20 für den Außenseiter machte, war die Partie gekippt (46.). Schweden mobilisierte noch einmal die letzten Kräfte. Marcus Ahlm warf das 22:22 (50.).

Doch die Nerven der Dänen schienen zu halten. Flensborg machte das 24:23 (54.), Claus Jakobsen das 25:23. Doch Schweden blieb durch Lövgren dran (57.). Eine Minute vor Schluss führte der Dänemark 26:25. Claus Flensborg entschied von Rechtsaußen mit dem 27:25 die Partie.

(Spielbericht © 2002 Sport1, von Michael Schwartz)

In weiteren Spielen in Gruppe 1 gewann Tschechien gegen Portugal mit 29:27 (14:14), Rußland schlug die Ukraine mit 31:24 (12:10).