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30./31.03./02.04.2002 - Letzte Aktualisierung: 02.04.2002 EHF-Pokal

EHF-Pokal: THW schafft gegen Wallau Einzug ins Finale

Wieder Endspiele gegen Barcelona

EHF-Pokal, Halbfinale, Rückspiel: 30.03.2002, Sa., 16.45: SG Wallau-Massenheim - THW Kiel: 32:31 (18:16)
Update #2

Der THW hat das Endspiel im EHF-Pokal erreicht. Die 31:32 (16:18)-Niederlage im Rückspiel in Frankfurt bei der SG Wallau-Massenheim reichte den Zebras dank ihres Fünf-Tore-Polsters aus dem Hinspiel, um ins Finale einzuziehen. Dort trifft der THW auf den FC Barcelona (ESP), der nach dem 41:23-Hinspielerfolg über BM Galdar (ESP) auch das zweite Spiel auf Gran Canaria gewann (33:32 (15:16)). Die Auslosung des Heimrechts für die Endspiele findet am Dienstag um 11.00 Uhr in Wien statt.
In der Champions League hat der SC Magdeburg nach einem 28:25 (11:12)-Erfolg bei Kolding IF (DEN) das Finale erreicht. Dort trifft der amtierende deutsche Meister auf Fotex Vesprem (HUN), dem gegen Titelverteidiger Portland San Antonio aus Spanien nach dem 27:19-Heimsieg im Hinspiel eine 21:27-Niederlage zum Weiterkommen reichte.

Im Europapokal der Pokalsieger hat die SG Flensburg-Handewitt nach einem 25:21 (11:11)-Heimsieg gegen Dunaferr SE (HUN) das Finale erreicht. Dort trifft Flensburg aus Ciudad Real (ESP), das Partizan Belgrad ausschaltete.

Aus den Kieler Nachrichten vom 2.4.2002:

Nervenstarker THW reif für drittes Duell gegen Barcelona

Bei der 31:32-Niederlage in Wallau behielten die Zebras kühlen Kopf, als es eng wurde
Der THW Kiel ist auf der europäischen Bühne des EHF-Pokals dort angekommen, wo er von Anfang an hin wollte - in den Endspielen gegen den FC Barcelona. Im Halbfinalrückspiel kassierten die ersatzgeschwächten Zebras in der Ballsporthalle Frankfurt-Höchst zwar eine 31:32 (16:18)-Niederlage, aber die wurde angesichts des 32:27-Polsters nicht nur von Trainer Noka Serdarusic als Sieg empfunden. Heute um 11 Uhr wird in der Zentrale der Europäischen Handball-Föderation in Wien ausgelost, wer an den beiden Endspielwochenenden am 20./21 und 27./28. April jeweils Heimrecht genießt. In den beiden bisherigen Aufeinandertreffen der Handball-Giganten in der Champions League (Finale 2000 und Halbfinale 2001) nutzten die Katalanen jeweils das Heimrecht im zweiten Spiel aus, um gegen die Schleswig- Holsteiner zu triumphieren. Barcelona setzte sich im spanischen Halbfinalvergleich nach der 41:23-Vorlage auch auf Gran Canaria gegen BM Galdar mit 33:32 (15:16) durch. "Wir hoffen, dass wir endlich einmal in Barcelona anfangen dürfen", hofft THW-Manager Uwe Schwenker ebenso auf Losglück wie Serdarusic, der meint: "Wir haben noch Rechnungen gegen Barcelona offen. Wir wollen den Cup."

Der Finaleinzug stand ohne Magnus Wislander, der mit einem eingeklemmten Rückennerv zuschauen musste, vor knapp 4000 Zuschauern eigentlich nur Mitte der zweiten Halbzeit in Frage. Das Team von Martin Schwalb versäumte es beim Stande von 25:21 und 26:22, den Vorsprung auf fünf Tore aus zu bauen und den Rückstand aus dem Spiel in Kiel zu egalisieren. Zunächst scheiterte Linksaußen Mark Schmetz am Pfosten, dann schloss Jan-Olaf Immel überhastet ab. "Da sind wir cool geblieben und die sind durchgedreht", benannte Klaus-Dieter Petersen den entscheidenden Pluspunkt der Zebras.

Die konterten eiskalt über Sebastian Preiß und Staffan Olsson. Spätestens als der junge Kreisläufer dann zum 28:27 (52.) für seine Farben traf, durfte man sich auf der Kieler Bank zurück lehnen, ohne noch über die beiderseits chaotischen Schlussminuten in Aufregung zu geraten.

"Wenn man beide Spiel betrachtet, sind wir sicher verdient weiter gekommen. Aber da waren durchaus einige Minuten lang ordentliche Falten auf den Gesichtern. Vor allem unser Torwart hat uns Mut gegeben", lobte Serdarusic Mattias Andersson, der schon früh Henning Fritz abgelöst hatte. Mit "Matze"-Sprechchören bedankten sich die Kieler Fans beim Schweden, der immer dann noch den Fuß oder den Finger an den Ball bekam, wenn es ausgesprochen wichtig war. Andersson befand: "Ich bin gleich gut ins Spiel hinein gekommen, als ich in Unterzahl zwei Bälle halten konnte. Als es später eng wurde, haben wir uns noch einmal konzentriert und es dann auch schnell wieder in den Griff gekriegt."

SG-Trainer "Schwalbe" versuchte seine Enttäuschung herunter zu spielen: "Wir haben die entscheidende Situation, die wir uns die ganze Woche über in der Vorbereitung gewünscht hatten, bekommen. Aber wir haben sie nicht genutzt, sind an unseren eigenen Nerven gescheitert. Kiel war dann zu clever und wir haben zu viele leichte Tore bekommen." Die bemängelte auch der überragende Spielmacher Igor Lawrow: "Wenn wir weniger Fehler gemacht hätten, wären wir ins Endspiel gekommen.

(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 2.4.2002)

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Es ging uns heute nur um den Finaleinzug. Alles andere war unwichtig. Die Hauptsache war, dass sich niemand verletzt. Wir sind sehr optimistisch angereist, weil wir Wallau in dieser Saison in drei Spielen schon dreimal geschlagen haben und noch kein Spiel mit fünf Toren verloren haben. Mit der Niederlage können wir leben. Wir sind im Finale, das ist die Hauptsache.

[Zum Finalgegner Barcelona:]
Da haben wir noch eine Rechnung offen. Wir werden alles daran setzen, den Cup zu holen.

SG-Trainer Martin Schwalb:
Enttäuscht sind wir nicht. Wir haben die entscheidende Situation nicht genutzt. Kiel war dann zu clever.
THW Torhüter Henning Fritz:
Letztlich hat sich unsere Routine durchgesetzt. Wir haben in der entscheidenden Phase nicht den Kopf verloren, obwohl wir einige Angriffe zu schnell abgeschlossen haben. Dazu kam, dass Andersson die entscheidenden Bälle pariert hat.
SG-Spielmacher Igor Lavrov:
Wir haben zu viele Tempogegenstöße bekommen. Wir hatten die Chance, als wir zweimal mit vier Toren in Führung gelegen haben. Wenn wir weniger Fehler gemacht hätten, wären wir ins Endspiel gekommen. Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Wenn die Mannschaft verliert, bin ich auch schlecht. Dann kann ich mich nicht freuen.
SG-Außen Carsten Bengs:
Wir hatten zweimal die große Chance, das Spiel für uns zu entscheiden. Ich weiß nicht, woran es lag. Kiel war einfach zu clever und hat unsere Fehler ausgenutzt.

EHF-Pokal, Halbfinale, Rückspiel: 30.03.02, Sa., 16.45: SG Wallau-Massenheim - THW Kiel: 32:21 (18:16)

Logo SG Wallau-Massenheim:
Djordjic (1.-22.), Rominger (22.-60.); Fuhrig, Olalla, Immel, Hens (5), Rose (7), Bengs (1), Weber (n.e.), Rastner (5), Schmetz (6/2), Meyer, Lavrov (8); Trainer: Schwalb
Logo THW Kiel:
Fritz (1.-12.), Andersson (12.-60.); Wislander (n.e.), Preiß (4), Pettersson (3), Bjerre (1), Lozano (7), Petersen (1), Lövgren (6), Scheffler (3), Fis (3), Olsson (3); Trainer Serdarusic
Schiedsrichter:
Repensek / Pozeznik (SLO)
Zeitstrafen:
Wallau: 7 (zweimal Immel, zweimal Bengs, zweimal Schmetz, Rastner);
THW: 7 (zweimal Lövgren, Scheffler, Lozano, dreimal Petersen)
Rote Karte:
THW: Petersen nach dritter Zeitstrafe (53.)
Siebenmeter:
Wallau: 3/2 (Andersson hält gegen Schmetz);
THW: 1/0 (Rominger hält gegen Lozano)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 3:1, 3:3, 5:3, 7:7, 9:7 (13.), 10:11, 11:11, 11:13 (21.), 13:13, 13:14, 15:14, 15:15, 18:15, 18:16;
2. Hz.: 18:18, 21:18, 21:19, 22:20, 22:21, 25:21 (43.), 26:22 (44.), 27:25, 27:28 (52.), 29:28, 29:29, 30:30, 32:30, 32:31
Zuschauer:
3800 (Ballsporthalle, Frankfurt)


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