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03./04.04.2002 - Letzte Aktualisierung: 04.04.2002 Bundesliga

Klarer THW-Sieg - Dezimierte HSG Wetzlar brach in der zweiten Halbzeit ein

Fis trifft achtmal

Bundesliga, 25. Spieltag: 03.04.2002, Mi., 20.00: THW Kiel - HSG D/M Wetzlar: 36:23 (19:14)
Update #2

Klare Sache für den THW: Mit 36:23 (19:14) schlugen die Zebras eine HSG D/M Wetzlar, die mit nur neun Spielern in der Ostseehalle angetreten war und in der zweiten Halbzeit einbrach.
Wetzlars Trainer Petkovic mußte vor der Abfahrt nach Kiel noch drei verletzungsbedingte Absagen seiner Spieler hinnehmen, so reiste der HSG-Troß nur mit einem Torhüter und acht Feldspielern Richtung Ostseehalle. Beim THW dagegen verbesserte sich die Personalsituation unerwarteterweise. Magnus Wislander, bei dem ein Bandscheibenvorfall befürchtet worden war, saß nach Tabletteneinnahme mittags schmerzfrei bei THW-Arzt Dr. Brandecker. Seine Rückenblockade hatte sich gelöst, "Max" entschied sich, zu spielen. So konnte THW-Trainer Noka Serdarusic auf einen erfahrenen Mann mehr im Kieler Abwehrblock setzen.

Trotz aller Personalprobleme traten die Hessen zu Beginn der Partie frech auf, führten nach sechs Minuten mit 4:3, doch Scheffler und zweimal Lövgren drehten das Ergebnis auf 6:4 (9.) um. Wetzlar verkürzte in der 12. Minute erneut, Spielmacher Nebojsa Golic traf zum 8:9, doch der Regisseur und in der Liga bisher erfolgreichste Torschütze knickte bei der Landung um und schied verletzt aus. So hatte Velimir Petkovic nur noch sieben Feldspieler zur Verfügung.

Der THW ging in der Folge durch Tore von Lövgren (zweimal) und Fis (ingesamt acht Tore) mit 12:8 (16.) in Führung und baute den Vorsprung bis zur Pause auf 19:14 aus.

In Halbzeit zwei konnten die Gäste immerhin auf 16:20 (34.) und 17:21 (36.) verkürzen, dann sah Staffan Olsson die rote Karte nach dritter Zeitstrafe. Zwei Minuten später, es stand 23:19 für den THW, brachte THW-Trainer Serdarusic seinen spanischen Nationalspieler Demetrio Lozano, den er zuvor geschont hatte.

Bis zur 45. Minute konnte der THW seinen Vorsprung auf 28:20 ausbauen, in der 51. Minute gelang mit dem 31:21 durch Pettersson die erste Zehn-Tore-Führung. Nachdem Lozano mit seinem ersten Tor das 34:23 markierte (56.), stellten Morten Bjerre und Sebastian Preiß den 36:23 Endstand her.

Beste Schützen beim THW waren Julio Fis (8) und Stefan Lövgren (8/3). Für Wetzlar trafen Bjarnason (5) und Monnberg (5/4) am besten.

Stimmen zum Spiel:

HSG-Trainer Velimir Petkovic:
Ein hochverdienter Sieg des THW. Ich hatte schon vor der Abfahrt Angst, heute morgen hatten noch drei Spieler abgesagt. Wenn man dann nach Kiel muß, nur einen Torwart und acht Feldspieler hat und gegen solch eine mächtige Mannschaft spielen soll... Die Verletzung von Golic in der 12. Minute hat dann natürlich noch alles verschlimmert.

Wir haben in der ersten Halbzeit versucht, etwas zu machen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann zu viele Fehler gemacht, da fehlte uns die Konzentration und die Kondition.

Immer wenn das Ergebnis für Kiel in Gefahr geriet, haben sie Gas gegeben.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme in der Abwehr, zu viele Tore bekommen. Vor dem Spiel hatte ich ohne Lozano und Wislander kein gutes Gefühl. Ich machte mir vor allem Gedanken über die Abwehr, vorne würden wir schon unsere Tore machen. Um 13 Uhr kam dann der Anruf, Wislander könne spielen. Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, weil ich einen Mann für die Abwehrmitte hatte.

In der ersten Halbzeit stand die Abwehr nicht so gut, im Angriff war's ok. Fis hat ein sehr gutes Spiel gemacht, doch mit ihm läuft unser Spiel nicht so, er macht natürlich viele Einzelaktionen. Als in der zweiten Halbzeit Lozano hereinkam, war unser Spiel gleich ein ganz anderes, weil er weiß, wie unser Spiel läuft. Zudem stand die Abwehr aggressiver, so kam der hohe Sieg zustande.

Ich bin zufrieden.

[Zum Thema Meisterschaft:]
Unser Restprogramm ist das schwerste. Lemgo hat noch zwei Auswärtsspiele, die sie meiner Meinung nach verlieren können, das macht 14 Minuspunkte. Wir haben schon zwölf Minuspunkte, müssen noch nach Großwallstadt, Essen und Flensburg.

Dennoch: Ich bin froh, daß wir zu diesem Zeitpunkt noch zu den Meisterschaftsfavoriten gehören. Wir sind im Halbfinale des DHB-Pokals, im Finale des EHF-Pokals und in der Meisterschaft noch mit dabei, auch wenn Lemgo und Nordhorn größere Chancen haben. Wir werden versuchen, unser Bestes zu geben. Wenn dann am Ende nichts dabei herauskommt, müssen wir uns nicht schämen.

THW-Spieler Magnus Wislander zu seiner schnellen Genesung:
Gestern Abend habe ich noch zu Hause gesessen und geweint, und heute morgen war ich ein neuer Mensch. Das war wohl eine Mischung aus Medizin und Glück.
THW-Manager Uwe Schwenker zur Demonstration des Fanclubs:
(Der Fanclub hatte sich mit einer Transparent-Aktion vor dem Spiel über schlechte Karten für die Finalrunde Luft gemacht.)
Fakt ist: Die Halle in Hamburg ist klein, jeder der vier Teilnehmer bekommt 750 Karten. Unser wirtschaftliches Umfeld, das einen großen Teil zum Erfolg des THW beiträgt, hätte ein Kartenkontingent von 1600 oder 1700 Karten abgenommen, wir haben 350 Karten zugeteilt. 350 Karten gingen in den freien Verkauf. Morgens um fünf Uhr standen die Leute schon an der Ostseehalle, nach 20 Minuten waren dann alle verkauft.

Als ich von Heinz Jacobsen das Angebot für weitere nicht so gute Karten erhielt, habe ich sofort zugegriffen. So gingen 120 Karten an den Fanclub, ansonsten wären nur 20, 30 Karten an den Fanclub gegangen. So können alle dabeisein, ich habe daher kein schlechtes Gewissen.


25. Spieltag: 03.04.02, Mi., 20.00: THW Kiel - HSG D/M Wetzlar: 36:23 (19:14)

Logo THW Kiel:
Andersson (1.-60.), Fritz (vier 7m); Wislander (6), Preiß (2), Pettersson (4), Bjerre (3), Lozano (1), Petersen, Lövgren (8/3), Scheffler (3), Fis (8), Olsson (1); Trainer Serdarusic
Logo HSG D/M Wetzlar:
Strzelec (1.-60.); Bjarnason (5), Naber (1), Michel (3), Kvannli (1), Khalepo (3), Kestawitz (4/3), Monnberg (5/4), Golic (1); Trainer Petkovic
Schiedsrichter:
Bracklow (Woggersin) / Lohde (Rowa)
Zeitstrafen:
THW: 4 (Wislander, dreimal Olsson);
Wetzlar: 5 (Naber, zweimal Kvannli, zweimal Monnberg)
Rote Karte:
THW: Olsson nach dritter Zeitstrafe (38.)
Siebenmeter:
THW: 3/3;
Wetzlar: 7/7
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:4, 6:4, 6:5, 7:5, 7:6, 8:6, 8:7, 9:7, 9:8, 12:8, 12:9, 14:9, 14:10, 15:10, 15:11, 16:11, 16:12, 18:12, 18:14, 19:14;
2. Hz.: 19:15, 20:15, 20:17, 22:17, 22:18, 23:18, 23:19, 26:19, 26:20, 28:20, 28:21, 31:21, 31:22, 33:22, 33:23, 36:23
Zuschauer:
9730 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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