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10./11.09.2002 - Letzte Aktualisierung: 11.09.2002 Bundesliga

HSV Hamburg tritt erstmals in der Ostseehalle an

Fällt Bjerre aus?

Update #4

Hier geht's zur Aktualisierung vom 11.9., 10.9. (#2) und 10.9. (#1)...

Der Kader des HSV Hamburg.
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Am Mittwoch ist der HSV Hamburg zu Gast in der Ostseehalle. Zum ersten Heimspiel der Saison empfangen die Zebras einen neuformierten Gegner, der mit einem Etat von fast 4,0 Millionen Euro nach seinem Umzug von Bad Schwartau in die Hansestadt an der Elbe die Liga aufmischen will. Weil das DSF ab 19.15 Uhr live überträgt, ist bereits um 19.30 Uhr Anpfiff.
Die Ziele der Neu-Hamburger sind hoch gesteckt: In diesem Jahr will man zwischen Platz vier und Platz sieben landen, spätestens in der kommenden Saison soll man um die Meisterschaft mitspielen. Um dieses zu erreichen, verfuhr man nach dem Motto "Klotzen, nicht kleckern". Ein Etat, der vor kurzem noch mit 4,5 Millionen Euro, nun aber immerhin noch mit 3,8 Millionen Euro angegeben wird, machte andere Transfers als zu Schwartauer Zeiten möglich.

Die beiden Matchwinner am Samstag: Tomas Svensson (l.) und Guillaume Gille (r.).
Die beiden Matchwinner am Samstag: Tomas Svensson (l.) und Guillaume Gille (r.).
Neben Torjäger Mustapha Taj (aus Wilhelmshaven) sorgten besonders die Wechsel des Barca-Keepers Tomas Svensson (205 Länderspiele für Schweden) und der französischen Weltmeisterbrüder Guillaume und Bertrand Gille aus Chambery für Furore. Wie wichtig diese Weltklassespieler für Hamburg sein können, machten sie schon beim Auftaktspiel vor 2500 Zuschauern am vergangenen Samstag deutlich, als der HSV Hamburg GWD Minden mit 22:20 (11:6) schlug. Überragender Akteur war das Guillaume Gille mit acht Toren, und als die Gäste nach deutlichem Rückstand (11:17, 42.) plötzlich auf 19:20 (52.) herankamen, hielt der eingewechselte Tomas Svensson den Sieg fest. Stark soll sich auch die 6:0-Deckung der Hamburger präsentiert haben - HSV-Trainer Anders Fältnäs urteilte: "Die beste in meiner ganzen Trainerlaufbahn" und lobte dann noch einmal seinen Neuzugang Gille "Ich habe immer gesagt: Er ist vielleicht der beste Neuzugang der Bundesliga, das hat sich heute bestätigt."

Neben den Neuzugängen setzt Fältnäs allerdings auch weiter auf bewährtes Personal wie Goran Stojanovic, Jonas Ernelind, Peter Möller, Adrian Wagner, Joakim Agren und Thomas Knorr,

Knorr glaubt "Wenn man dort selbstbewusst auftritt und auf Sieg spielt, hat man auch eine Chance zu gewinnen. Die Situation ist gerade gut für uns." Dabei spielt "Knorre" auf die Niederlage des THW beim TuS N-Lübbecke an. Auch HSV-Manager Olaf Knüppel hofft auf eine Chance: "Man muß auch sehen, daß Kiel mit Magnus Wislander den besten Handballer der Welt verloren hat. Wir werden mit Herz spielen und hoffentlich gut aussehen." THW-Manager Uwe Schwenker ist trotz der Verletzungsmisere des THW für das erste Heimspiel optimistisch: "Wir haben genug andere gute Spieler und müssen eine Schippe drauflegen. Wir spielen zu Hause, ich erwarte einen Sieg." Dennoch weiß er, wie stark Hamburg ist: "Mit den beiden Torhütern, den Gille-Brüdern, einem Ernelind, Taj und Knorr haben die eine gute Mannschaft zusammen. Das war uns auch schon vor ihrem Sieg gegen Minden bewußt."

Hamburg muß verletzungsbedingt auf Simen Muffetangen (Leiste), Tormod Moldestad (Oberschenkel) und Roman Judycki (Knie) verzichten.

Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Damian und Wenz.

Für das Spiel sind noch ca. 200 Karten erhältlich (siehe Bericht).

Namens-Verwirrung und ehrgeizige Ziele

Durch eine Lizenzvereinbarung mit dem Hamburger Sportverein  kann der HSV Hamburg das Rautenlogo nutzen.
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In den letzten Tagen gab es einige Verwirrung um den Namen, unter dem die Neu-Hamburger in der Bundesliga antreten. Zunächst erblickte das Projekt unter dem Namen "HSV Handball" das Licht der Welt, doch HSV-Manager Werner Nowak erklärte nun, daß der korrekte Name "Handballspielvereinigung Hamburg", also die HSV Hamburg laute. Nun verlautete, der Name laute "Handballsportverein Hamburg", also der HSV Hamburg. Der 3,8 Millionen Euro große Etat soll durch Sponsorengelder - die Präsentation des Hauptsponsors "L.U.C.Y." steht noch aus - und durch Eintrittskartenverkäufe gedeckt werden. Ein Durchschnitt von 6000 verkauften Karten wird angepeilt, doch zunächst muß der HSV noch bis Anfang November in der 4500 Zuschauer fassenden Alsterdorfer Sporthalle antreten, bevor die neue Heimstatt, die 13800 Zuschauer fassende Color Line-Arena, fertiggestellt ist.

Aktualisierung vom 10.9.

Beim THW hat sich die Verletztensituation weiter verschärft: Morten Bjerre hat Probleme im Fußgelenk und muß sich einer Kernspintomographie unterziehen. Stefan Lövgren hat weiter Schmerzen (teilweise im Oberschenkel, teilweise in der Schulter), doch der Kapitän beißt auf die Zähne. Christian Schefflers Gesundheitszustand erlaubt auch weiterhin nur Kurzeinsätze.

Das Videostudium von Trainer Noka Serdarusic offenbart bei den Hamburger eine große Variabilität in den Deckungsystemen: "In der Vorbereitung haben sie viel 3:2:1 und 5:1 gespielt, im Spiel gegen Minden hatten sie jedoch eine sehr sattelfeste und harte 6:0-Deckung", so Serdarusic, der besonders vom französischen Neuzugang Guillaume Gille und dessen Angriffsleistung beeindruckt war. Stark sei auch das Torhütergespann: Goran Stojanovic hat gegen Minden sehr solide gehalten, dazu hat dann Svensson in der Schlußphase einige ganz wichtige Bälle gehalten." Serdarusic' Fazit: "Das ist eine ganz andere Mannschaft als früher, sie ist deutlich kompakter und nicht mehr so leicht aus der Bahn zu werfen."

HSV-Trainer Anders Fältnäs glaubt an eine Chance in der Ostseehalle: "Kiel ist als Deutscher Meister Favorit, aber wenn wir 40, 45 Minuten mithalten können, dann ist am Ende vielleicht was drin. Kiel steht unter Druck. Das könnte ein Vorteil für uns sein. Auch wenn wir noch lernen müssen, auswärts zu siegen." Obwohl der THW verletungsbedingt auf viele Spieler verzichten muß, warnt Fältnäs: "Trotzdem haben sie immer noch eines der besten Teams Europas. Aber wir wollen unbedingt einen Punkt."

 

2. Aktualisierung vom 10.9.

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten:

Handball kehrt nach Hamburg zurück

Weltmeisterlicher Glanz im Zeichen der HSV-Raute
Handball und Hamburg, das waren gut ein Vierteljahrhundert lang zwei parallel existierende Welten, Einziger Berührungspunkt seit einigen Jahren die Wochenenden, an denen das Final Four um den deutschen Pokal für Hochspannung in der Alsterdorfer Sporthalle sorgte.

Aber die Zeiten ändern sich Fast 30 Jahre nachdem die Handball-Größen Klaus Lange, Hans-Jürgen Bode oder Wolfgang Braun die Handball-Abteilung des Hamburger SV im Streit verließen und beim VfL Bad Schwartau anheuerten, schwappt die Welle zurück. Die SG Bad Schwartau-Lübeck hat ihre Umzugskoffer gepackt; mit im Gepäck der feste Vorsatz, endlich aus dem Schatten der beiden ehemaligen Landesrivalen THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt herauszutreten. Fortan sollen die sportlichen Schlagzeilen groß geschrieben werden, die Meldungen über finanzielle Engpässe oder Lizenzierungsprobleme möglichst ganz verschwinden.

Spätestens im November, wenn die Handballer im Zeichen der HSV-Raute ihr Übergangsdomizil in der Alsterdorfer Halle verlassen und die Color Line Arena am ehemaligen Volksparkstadion eingeweiht wird, stehen die Handballer an der Elbe im Focus einer riesigen Öffentlichkeit. Und einer Boulevard-, Sport- und Tagespresse, die in Deutschlands Medienhauptstadt mit Verlierern alles andere als zimperlich umgeht.

Aber, wer will schon verlieren, wenn er als Weltmeister in die Weltstadt kommt? Die Brüder Bertrand und Guillaume Gille gewannen im Vorjahr mit der "Equipe Tricolore" in Paris Bercy das WM-Finale gegen Schweden. Nun sollen sie Cent für Cent nicht nur die 130000 Euro Ablöse wert sein, die ihr Heimatklub US Chambery für die beiden einstrich.

Dabei dürfen sie auf einen starken schwedischen Rückhalt bauen. Mit Hilfe eines Rekordetats in Höhe von 4,5 Millionen Euro gelang es dem Manager-Duo Werner Nowak und Olaf Knüppel auch, Tomas Svensson in den Norden zu lotsen. Der wurde dort von seinem Torwart-Kollegen Goran Stojanovic zwar nicht mit offenen Armen empfangen, aber wer mag Trainer Anders Fältnäs widersprechen, wenn er behauptet: "Wer in der Bundesliga-Spitze mitspielen will, muss unbedingt zwei gute Torhüter haben." Und der 34-jährige Svensson, der sich in Barcelona in der Konkurrenz zu Daniel Barrufet unterbewertet fühlte, ist zweifelsfrei noch eine Klasse besser als "gut".

Der vierte Neuzugang ist zwar vom Namen her eine kleinere Nummer, doch auf Moustapha Taj hält nicht nur Fältnäs große Stücke. Der Marokkaner mit dänischem Pass war maßgeblich am Erstliga-Aufstieg des Wilhelmshavener HV beteiligt. Der 30-jährige Linkshänder könnte ob seiner spektakulären Spielweise viel dazu beitragen, dass sich die Hamburger Fans für ihr neues Team begeistern.

Mit 6000 Besuchern kalkuliert der HSV im Schnitt. Eine kühne Vorgabe, die aber - zwei "volle Hütten" (14000) in den beiden Prestige-Duellen gegen THW und Flensburg einmal eingeplant - nicht außer Reichweite erscheint. Vorausgesetzt der Unterhaltungswert stimmt und die Leistungen schlagen sich auch in der Tabelle nieder. Platz fünf bis sieben dürfte eine realistische Zielsetzung sein, bei dessen Erfüllung auch gestandene "Alt-Schwartauer" wie Thomas Knorr, Simen Muffetangen, Adrian Wagner oder Peter Möller feste Größen sein dürften.

(Entnommen dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten)

Aktualisierung vom 11.9.

THW-Trainer Noka Serdarusic übt sich trotz der Niederlage in Lübbecke gegenüber den Kieler Nachrichten in Geduld mit seinem Ensemble: "Dazu gibt es ja gar keine Alternative". Sorgen bereitet ihm Morten Bjerre, der über Schmerzen im Fußgelenk klagt und Montag nicht trainieren konnte.

Kleiner Lichtblick: Sebastian Preiß ist wieder ins Lauftraining eingestiegen. Vielleicht kann er in 14 Tagen schon wieder dabei sein, erhofft sich Serdarusic in den Kieler Nachrichten dann vor allem Entlastung für Klaus-Dieter Petersen. "Pitti muß jetzt 60 Minuten vorne wie hinten rackern. Das hat er doch bei uns oder in der Nationalmannschaft in den letzten zehn Jahren nicht gemacht. Er bräuchte dringend kleine Pausen zum Regenerieren."

Auch zu Davor Dominikovic gibt es trotz der "Nullnummer" des Kroaten bei seinem Bundesliga-Debüt in Lübbecke keine Alternativen. "Davor ist in der Deckung eine feste Größe. Was den Angriff angeht, muß er natürlich aggressiver als in Nettelstedt werden. Aber Davor ist - übrigens bei gleicher Größe wie Nenad Perunicic - nicht der Typ, der rabiat aufs Tor losgeht. Er spielt eben Handball mit der Brechstange. Er hat andere Qualitäten."

Daß Thomas Knorr seine beiden neuen französischen Teamkollegen Bertrand und Guillaume Gille als "Kampfschweine" charakterisiert, findet Serdarusic sehr passend: "Das sind zwei Superspieler und Tomas Svensson ist ein alter Hase im Tor, dem auch keiner etwas vormacht." Kiels Trainer-Fuchs erwartet gegen die HSV-Handballer ein "Riesenstück"-Arbeit.

THW-Manager Uwe Schwenker demonstriert angesichts der Schwere der Aufgabe Gelassenheit: "Wir haben keine Angst vor einem Fehlstart. Selbst wenn es dazu kommen sollte, würden wir das schadlos überstehen. Aber so weit denken wir gar nicht. Jetzt wollen wir uns erstmal diese zwei Punkte holen." Mit der angespannten Personalsituation "müssen wir leben", sagt Schwenker. "Es erwischt im Laufe der Saison eigentlich alle. Bei uns war der Zeitpunkt relativ früh. Aber wir können nicht jammern." Gegen Hamburg setzt der Manager auf die Fans: "Wir brauchen die Unterstützung. Die zwei Punkte sind enorm wichtig."

In der Hamburger Morgenpost erwartet HSV-Trainer Fältnäs ein schwieriges Spiel für seine Truppe: "Ich glaube nicht, wie einige andere Leute, daß wir im Vorteil sind, weil Kiel das erste Spiel verloren hat." Auch die Verletzungsprobleme des THW sieht Fältnäs nicht unbedingt als Vorteil: "Kiel ist Meister darin, mit solchen Situationen umzugehen." Dennoch glaubt der Schwede an die Chance seines Teams, wenn die Abwehrleistung aus dem Spiel gegen Minden wiederholt werden könne und sich das Angriffsspiel verbessere. Das Leistungsvermögen seiner Mannschaft gibt Fältnäs in der Hamburger Morgenpost mit "Abwehr bei 80 Prozent, im Angriff bei 50 Prozent" an. Achten müsse sein Team besonders auf die Gegenstöße von Johan Pettersson und die "geschickten Anspiele von Stefan Lövgren".

Die Ostseehalle wird heute, am 11. September, trotz der Terroranschläge, die vor einem Jahr die Welt erschütterten, ein "normales" Bundesligaspiel erleben. "Wir haben die Thematik in der Liga diskutiert und uns entschieden, nichts zu machen", erläutert THW-Manager Uwe Schwenker den Kieler Nachrichten.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

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