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20.09.2002 Mannschaft

Anderssons Zwischenbilanz: "Wie im Traum"

Als er vor einem Jahr vom FC Barcelona zum THW Kiel wechselte, kannten Mattias Andersson an der Förde nur die wahren Handball-Experten. Doch schnell spielte sich der junge Schwede in die Herzen des Publikums, und heute spricht die ganze Bundesliga über den Mann zwischen den Pfosten.
Mattias Andersson - einer von drei Top-Torhütern beim THW.
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Denn Spieltag für Spieltag überzeugt Andersson mit klasse Leistungen, bringt die Gegner gleich reihenweise zur Verzweifelung und begeistert die Zebra-Fans mit akrobatischen Abwehr-Einlagen. Im Trio mit Henning Fritz und Steinar Ege hat sich der 24-jährige als feste Größe in der Zebraherde entpuppt. "An meiner Vertragsverlängerung kann man erkennen, dass der Verein mit meiner Leistung zufrieden ist", sagt er bescheiden. "Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, denn in Kiel fühle ich mich sehr wohl. Es ist toll, mit dieser Mannschaft zu spielen. Und auch im Umfeld passt alles."

Eigentlich war Andersson nur für ein Jahr verpflichtet worden, um den damals verletzten Steinar Ege zu vertreten. Jetzt bleibt der Keeper mindestens bis zum 30. Juni 2003. Sollte er allerdings nur auf der Tribüne sitzen, könnte Andersson von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen. "Für meine weitere Entwicklung muss ich spielen", erklärt er, nicht ohne zu betonen, dass das "allerdings nur die allerletzte Alternative" sei. Wohl kein anderer Verein auf dem internationalen Parkett kann auf eine ähnliche Situation im Tor verweisen: Mit dem Deutschen
Mattias Andersson.
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Henning Fritz und dem Norweger Steinar Ege und eben dem Schweden Andersson stehen gleich drei Nationaltorhüter im Aufgebot des THW Kiel. Doch alle drei betonen unisono, keinerlei Probleme mit dem Gedränge um die Spielanteile zu haben. Gegen den HSV Hamburg zum Beispiel durften gleich alle drei ran. Dass in diesem Jahr 14 statt 12 Namen auf dem Spielberichtsborgen notiert werden dürfen, kommt den Kieler Torleuten entgegen. "Wir sind ein wirklich gutes Team", sagt Andersson stellvertretend für alle drei. "Wir arbeiten sehr gut zusammen, ergänzen uns prima und geben einander wertvolle Tipps. Wir arbeiten alle für eine Mannschaft."

Und schon im letzten Jahr hat dieser Teamgeist den THW Kiel so besonders stark gemacht. Andersson hat die beiden Titelgewinne und die Meisterfeier auf dem Rathausplatz noch in bester Erinnerung. "Was da passiert ist, war wirklich unglaublich. Das hatte ich nicht erwartet. Zum Schluss hat alles zusammengepasst." Die Meisterschaft sei für ihn das Schönste gewesen, denn "die kam überraschend, schließlich sah es lange Zeit nicht gut für uns aus." Allerdings habe er sich auch besonders über den Sieg gegen seinen Ex-Klub FC Barcelona gefreut, gesteht der symphatische Skandinavier. Seine Bilanz ist jedenfalls eindeutig: "Das letzte Jahr war ohne Frage das erfolgreichste Jahr meiner Karriere. Was da passiert ist, war wie in einem Traum."


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