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27.09.2002 WM 2003 / Nationalmannschaften / Mannschaft

Wislander steuert WM in Portugal an

Rückkehr in die Bundesliga kein Thema

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.09.2002:

Wo die Nummer eins drauf steht, ist auch die Nummer eins drin. Henning Fritz war beim voreilig als EM-Revanche hoch stilisierten Handball-Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und Schweden in der mit 10500 Zuschauer ausverkauften Preussag-Arena der beste Mann im Team von Bundestrainer Heiner Brand (siehe Bericht). 21 Bälle hielt der Torhüter vom THW Kiel beim 31:31. "Es war schön, nach meiner Verletzung wieder 60 Minuten zwischen den Pfosten zu stehen und Selbstvertrauen tanken zu können", freute sich der 28-Jährige. Ein Händedruck von Heiner Brand und lobende Worte seines ehemaligen Mitspielers Magnus Wislander waren der Dank.
Die "alten Schweden" kamen am Dienstag aus unterschiedlichen Gründen gar nicht erst nach Hannover. Die jungen Vertreter des Europameisters versteckten sich allerdings nicht und zwangen "Vize" Deutschland ein respektables Remis ab. Von einer EM-Revanche wollte unter den Spielern indes keiner etwas wissen. "Davon kann überhaupt keine Rede sein. Diese kann es nur bei großen Titelkämpfen geben", sagte der Lemgoer Daniel Stephan. Magnus Wislander monierte zudem den ungünstigen Zeitpunkt der Partie. In beiden Ligen hätten erst wenige Spiele stattgefunden. "Sinn macht dieser Termin sicher nicht", sagte er.

Magnus Wislander.
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Die von dem 38-Jährigen angetriebenen "Youngster" verkauften sich teuer und ließen sich auch durch einen frühen Rückstand nicht beeindrucken. Auffällig war besonders das Spiel von Kim Andersson. Ein 20-jähriger Linkshänder im Rückraum mit Zukunft, noch dazu einer für den THW als Nachfolger von Staffan Olsson? Manager Uwe Schwenker und Trainer Noka Serdarusic waren vor Ort. "Er ist noch sehr jung, aber gute Spieler sind für uns immer interessant", sagte Schwenker - ohne aber gewisse Absichten durchblicken zu lassen.

Dagegen hätten die beiden THW-Verantwortlichen gerne ein paar Worte mit Marcus Ahlm gewechselt. Umsonst, der ab 2003 bei den Kielern unter Vertrag stehende Kreisläufer mußte mit einer Leistenverletzung passen und war in Schweden geblieben.

Bundestrainer Heiner Brand sah seine Vorgaben (Sieg und attraktiven Handball) nur halb erfüllt. "In der ersten Halbzeit boten wir schöne Dinge, und ein schnelles Positionsspiel und eine schnelle Mitte. Mit einigen Wechseln kam dann ein Bruch ins Spiel", analysierte der Coach.

Mehr Freude hatte Magnus Wislander. "Max" verrichtete als Abwehrorganisator zwar Schwerstarbeit, tat das mit und gegen seine ehemaligen Mitspieler aus Kiel aber mit viel Spaß: "Es war toll, alle wieder zu sehen." Mit Unverständnis hat Wislander die von einer Zeitschrift in Umlauf gebrachten Gerüchte aufgenommen, dass er zum "THW-Retter" werden solle. "Ich habe eine tolle Zeit und einen super Abschied in Kiel gehabt. Eine Rückkehr für kurze Zeit mach überhaupt keinen Sinn", sagte er. "Ich könnte mich höchstens blamieren. Der THW denkt sicher genau so darüber. Auch für einen anderen Bundesligaklub stehe er nicht mehr zur Verfügung. Das gehe allein schon nicht aus familiären Gründen, außerdem habe er einen gültigen Vertrag mit Redbergslid Göteburg. "Und ich bin es gewohnt, Verträge einzuhalten." Das nächste Wiedersehen mit seinen ehemaligen Zebras ist derweil schon in Sicht: Bei den Welttitelkämpfen vom 20. Januar bis zum 3. Februar in Portugal will der Welthandballer des Jahrhunderts noch einmal dabei sein: Mit einer Einschränkung: "Wenn ich gesund bleibe."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.09.2002)


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