Die Mannschaft der SG Willstätt/Schutterwald. © SGWS

Die Ortenauer liegen zur Zeit mit 10:22 Punkten auf Platz siebzehn der Tabelle. Dadurch, daß die SGWS bis Ende Oktober kein Heimspiel verlor, rangierten die Badenser zeitweise sogar auf Platz elf, doch nach fünf Niederlagen in Folge fand man sich plötzlich als Kellerkind wieder. Das zum "ersten Endspiel" stilisierte letzte Match gegen Minden gewann Willstätt knapp mit 29:28 (17:10) (siehe Kurve Willstätt/Schutterwald).

Von Willstätt nach Hamburg: Bob Hanning.

Doch dann der Schock für die SG: Trainer Bob Hanning trat von seinem Amt zurück: "Ich bin leer und ausgebrannt." Der ehemalige Co-Nationaltrainer erklärte seinen Rücktritt mit den schwierigen Umständen seiner Arbeit. Die SGWS wurde von Saisonbeginn an von großem Verletzungspech gebeutelt: Spielmacher Branko Kokir zog sich einen Mittelhandbruch zu, Daniel Kempf und Tim Bauer einen Kreuzbandriß. Kurzfristig wurde Danijel Grgic, in der vergangenen Saison noch 2. Liga-Nord-Torschützenkönig, verpflichtet. Als Branko Kokir dann wieder halbwegs fit war, die nächste Hiobsbotschaft: Der Jugoslawe verletzte sich erneut, diesmal war es ein Achillessehnenriß. An eine weitere Verstärkung war und ist aber wegen der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Baden-Württemberger nicht zu denken.

Co-Trainer Rudi Fritsch hat bis auf weiteres als Interims-Lösung das Kommando übernommen. Im Gespräch für den Cheftrainer-Posten in Willstätt sind unter anderem der ehemalige Bundestrainer Vlado Stenzel, der ehemalige Bundestrainer Armin Emrich und der ehemalige Willstätter Coach Ole Andersen. Ob am Sonntag Fritsch oder ein anderer auf der Willstätter Bank in der Ostseehalle sitzen wird, ist völlig offen. Bob Hanning hat derweil eine andere Bank gefunden: Er ist seit Dienstag Trainer des HSV Hamburg und konnte gegen den SC Magdeburg bereits den ersten Sieg einfahren.

Daß die SG mit einem neuen Trainer in Kiel punkten kann, scheint auf den ersten Blick unwahrscheinlich: Auswärts gab's für die Ortenauer in dieser Saison noch nichts zu holen, es setzte nur Niederlagen (siehe Kurve Willstätt). Und in der Ostseehalle gelang den Willstättern sowieso noch nie ein Sieg (siehe Daten Willstätt). Dennoch, der THW muß vorsichtig sein, denn auch er leidet weiter unter großen Verletzungssorgen. Ob zumindest Staffan Olsson am Sonntag sein Comeback nach der Verletzungspause geben wird, reichen wir in einer Aktualisierung nach.

Wieder gefährlichster Akteur der SGWS: Stig Rasch.

Gefährlichster Akteur der Willstätter ist auch in diesem Jahr wieder Stig Rasch mit 101/27 Toren in 16 Spielen. Neben dem norwegischen Nationalspieler laufen im SGWS-Rückraum der tschechische Internationale Martin Valo (bestritt schon einmal ein Probetraining beim THW) und dänische Halbrechte Jesper Degn-Jensen auf (siehe Gegnerkader Willstätt).

Aktualisierung vom 21.12.2002

In einem Interview mit der Mittelbadischen Zeitung sagt der Interims-Trainer der SGWS, Rudi Fritsch, daß nach einer Mannschaftssitzung am Dienstag Abend "ganz klar eine Aufbruchstimmung erkennbar" sei. Die habe Mannschaft habe noch Potential, so Fritsch, er erkenne bei Torhüter Lindblad, bei den Aschenbroich-Brüdern, bei Tiedtke, den beiden Außen und bei Valo noch Steigerungsmöglichkeiten.

Als dauerhafte Lösung kann sich der hauptberufliche Polizist seine aktuelle Aufgabe nicht vorstellen, aber gegen den THW Kiel wird er die SGWS auf jeden Fall noch dirigieren. Seine Marschroute: "Mit taktischer Disziplin und hoher Laufbereitschaft müssen wir unsere Schwankungen im Spiel wie zuletzt in Göppingen oder auch beim Sieg über Minden verringern", so Fritsch in der Mittelbadischen Zeitung, vielleicht könne sich so etwas ergeben...

Schiedsrichter der Partie sind Bracklow (Woggersin) / Lohde (Rowa).

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Radio-Tip:

• Radio: NDR 1 Welle Nord:
  So., ab 16.00: Liveeinblendungen
  Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!