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16.02.2003 Bundesliga

THW rettet sich gegen Großwallstadt mit 24:22 ins Ziel

Bundesliga, 20. Spieltag: 16.02.2003, So., 16.00: THW Kiel - TV Großwallstadt: 24:22 (14:13)
Update #4 Stimmen ergänzt.

Der THW hatte gegen die Großwallstädter 3:3-Deckung große Probleme.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der THW hatte gegen die Großwallstädter 3:3-Deckung große Probleme.
Ausgerechnet der stark abstiegsgefährdete TV Großwallstadt stellte den THW heute Nachmittag vor große Probleme. Mit einem knappen 24:22 (14:13)-Erfolg, den die Zebras erst in der Schlußminute sicherstellten, rettete sich der THW ins Ziel, doch wirklich überzeugen konnte bis auf Torhüter Henning Fritz, der erneut eine starke Leistung zeigte, fast kein Zebra.
Von Beginn an hatte der THW Probleme mit der engagierten und aggressiven 3:3-Deckung des Altmeisters aus Unterfranken. Nach 2:1-Führung (5.) geriet der THW durch zwei verwandelte Siebenmeter von Bernd Roos und einem Treffer von Heiko Grim mit 2:4 (10.) ins Hintertreffen. Die Führung wechselte in der Folge ständig, mal lag der THW vorn, mal die Gäste aus Bayern.

Beim Stand von 5:5 (13.) kam erst Demetrio Lozano für Davor Dominikovic in die Partie, wenig später ersetzten Morten Bjerre und Nikolaj Jacobsen Staffan Olsson und Christian Scheffler. Doch trotz 7:5-Vorsprungs (14.) konnten sich der THW nicht absetzen: Großwallstadt glich zum 7:7 (18.) und 8:8 (19.) aus. Nach dem 9:8-TVG-Führungstreffer durch Roos nahm THW-Coach Noka Serdarusic eine Auszeit.

Der Meister glich zwar zum 9:9 aus, ging sogar mit 10:9 (24.) in Führung, doch die abstiegsbedrohten Gäste drehten die Partie wieder zu ihren Gunsten auf 11:10 (26.). Nach Toren von Pettersson, zweimal Bjerre und Lozano sah es so aus, als ob der THW mit einer Zwei-Tore-Führung in die Halbzeitpause gehen würde, doch Tonci Valcic markierte mit dem Pausenpfiff von der Mittellinie aus den 13:14-Anschluß.

Im zweiten Durchgang konnte sich der THW trotz der starken Leistung von Henning Fritz zunächst nicht absetzen, stattdessen haderten die Zebras mit den Unparteiischen Ehlers / Schnarre und mussten nach 16:14-Führung (33.) sogar das 16:17 hinnehmen (38.).

Vielleicht die spielentscheidende Szene: Bernd Roos tritt gegen Henning Fritz an, doch der Nationaltorhüter pariert und der THW bleibt 22:21 in Führung.
Klicken Sie zum Vergrößern! Vielleicht die spielentscheidende Szene: Bernd Roos tritt gegen Henning Fritz an, doch der Nationaltorhüter pariert und der THW bleibt 22:21 in Führung.
Erst beim 22:20 (53.) lag der THW erstmals wieder zwei Tore vorn, den Fans blieb dennoch das Zittern bis in die Schlußminute hinein nicht erspart. Roos verkürzte mit seinem fünften Siebenmeter auf 21:22 (54.) und hatte nach einem Ballverlust des THW eine Minute später erneut per Strafwurf sogar die Chance auf den Ausgleich, doch Henning Fritz parierte.

Petersen markierte vom Kreis das 23:21 (56.), Bedzikowski stellte den 22:23-Anschluß (57.) wieder her. Bjerre stellte mit seinem fünften Treffer (24:22, 59.) zwar wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung her, doch noch waren 113 Sekunden zu spielen. Nach Zeitstrafen gegen Großwallstadt und den THW wurde es auf dem Spielfeld übersichtlicher, TVG-Coach Peter Meisinger nahm 28 Sekunden vor dem Abpfiff noch eine Auszeit. 15 Sekunden vor dem Ende war die Partie dann aber entschieden, als Tonci Valcic aus dem Rückraum an Henning Fritz scheiterte.

Bester Spieler auf Seiten des THW war Fritz mit 19 Paraden, darunter einem gehaltenen Strafwurf. Beste Schützen bei den Zebras waren Pettersson (6/2), Bjerre (5) und Lövgren (4). Bei Großwallstadt waren Roos (7/5) und Valcic (4) am erfolgreichsten.

Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, TVG-Trainer Meisinger.
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, TVG-Trainer Meisinger.
TVG-Trainer Peter Meisinger:
Peter Meisinger: "Der THW hat glücklich gewonnen."
Peter Meisinger: "Der THW hat glücklich gewonnen."
Ich denke, für unsere Verhältnisse haben wir eine ordentliche Leistung geboten. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, man hat gesehen, dass wir eigentlich nicht auf den Tabellenplatz gehören, auf dem wir momentan sind. Das war ein Spiel, an dem wir uns für die nächsten Spiele aufrichten können.

Unser Problem lag in der ersten Halbzeit mit den schnellen Toren des THW, im Spiel 6:6 tat sich der THW sehr schwer. Wir standen hervorragend in der Abwehr, hatten den Rückraum und die Anspiele an den Kreis sehr gut im Griff, bekamen Tore nur durch 1:1-Situationen.

In der zweiten Halbzeit taten wir uns in der Endphase dann im Rückraum ebenfalls schwer, das war ein Gewürge, es lief bei uns nicht mehr so rund. Dann kam die Cleverness und Routine des THW, die Zuschauer taten ihr übriges, dadurch hat der THW glücklich gewonnen. Ob der Sieg verdient war, will ich nicht beurteilen.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Nach einem hässlichen Spiel sind die zwei Punkte das Wichtigste. Nach einer Superleistung gegen Essen haben wir heute schlecht und falsch gespielt, besonders der Rückraum gegen die aggressive 3:3-Deckung. Ich habe versucht, das zu ändern, aber es gelang mir nicht.

Sicherlich muß man die Ursache auch ein wenig in der Einstellung suchen. Gegen Essen waren die Spieler gespannt wie Hosenträger, heute waren vor dem Spiel alle locker, das überträgt sich dann meist auch in das Spiel. Die Unparteiischen haben sich dann noch diesem Spiel und unserer Leistung angepasst.

[Frage: Hatten Sie überlegt, Ljubomir Pavlovic zu bringen?]
Daran habe ich absolut nicht gedacht. Er trainiert fleißig, gibt im Training alles, kämpft aber momentan schon noch mit seinem Körper. Er ist nicht so schnell auf den Beinen und muss noch ein paar Wochen trainieren und darauf warten, dass der Gegner mit einer defensiveren 6:0-Deckung antritt.

[Zur Leistung von Nikolaj Jacobsen:]
Das ist noch nicht der Nikolaj Jacobsen, den wir kennen. Er braucht noch Wochen, vielleicht Monate, um zu seiner alten Form zurückzufinden. Er ist noch nicht so sicher und beweglich, kann nicht 20 Minuten durchspielen. Ich habe dennoch gehofft, dass er in seinen Kurzeinsätzen mehr zeigt als heute, aber er hat sich heute der Leistung der Mannschaft angepasst.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Gegen vermeintlich starke Mannschaften tut sich die Mannschaft leichter, aber es gibt heutzutage keine Selbstgänger mehr, man muss immer sein Leistungspotenzial abrufen, um die Punkte zu holen.

Der TVG hat sehr gut und konzentriert gespielt und uns durch eine aggressive Deckung das Leben sehr schwer gemacht.

In den Spielen der nächsten Wochen - Lemgo, zweimal Flensburg und Champions League - müssen wir sicher eine andere Leistung bringen.

TVG-Rechtsaußen Bernd Roos:
Der THW hat glücklich gewonnen. Der verworfene Siebenmeter beim Stand von 21:22 war vielleicht der entscheidende Ball. Da hätten wir den 22:22-Ausgleich schaffen können, stattdessen geht Kiel auf 24:22 weg.
TVG-Nationalspieler Heiko Grimm gegenüber den Kieler Nachrichten:
Wir haben alles gegeben, dennoch hat es nicht gereicht. Um in Kiel zu gewinnen, muss eben alles passen. In der zweiten Halbzeit fehlten uns die leichten Tore aus dem Rückraum, da haben wir viel zu viel Aufwand für Torerfolge benötigt.
THW-Rückraumspieler Demetrio Lozano gegenüber den Kieler Nachrichten:
Ich brauche noch Zeit und Geduld mit meinem Knie. Aber ich bin schon recht zufrieden. Heute waren die zwei Punkte das Beste. Ich glaube, am Mittwoch in Lemgo steht eine andere THW-Mannschaft auf dem Parkett.
THW-Kapitän Stefan Lövgren gegenüber den Kieler Nachrichten:
So ein Spiel dürfen wir nicht abhaken, dann kann es wieder geschehen. Vielmehr müssen wir uns ernsthaft damit auseinandersetzen. "Dann war an diesem Spiel wenigstens etwas gut.

20. Spieltag: 16.02.03, So., 16.00: THW Kiel - TV Großwallstadt: 24:22 (14:13)

Logo THW Kiel:
Fritz (1.-60., 18 Paraden), Andersson (ein 7m); Preiß (1), Pettersson (6/2), Jacobsen (3/2), Bjerre (5), Lozano (1), Petersen (1), Lövgren (4), Scheffler, Wisotzki (n.e.), Dominikovic (1), Olsson (2), Pavlovic (n.e.); Trainer: Serdarusic
Logo TV Großwallstadt:
Lichtlein (1.-60., 11 Paraden), Hoffmann (n.e.); Bezdikowski (2), Fetser (n.e.), Pettersson, Mierzwa (1), Roos (7/5), Valcic (4), Siemens (1), Grimm (2), Wolf (3), Jahns (2); Trainer: Meisinger
Schiedsrichter:
Ehlers (Köln) / Schnare (Hamm)
Zeitstrafen:
THW: 4 (zweimal Petersen, Dominikovic, Olsson);
Großwallstadt: 3 (zweimal Bezdikowski, Pettersson)
Siebenmeter:
THW: 5/4 (Jacobsen scheitert an Lichtlein);
Großwallstadt: 6/5 (Fritz pariert gegen Roos)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1, 2:4, 5:4, 5:5, 7:5, 7:7, 8:7, 8:9, 10:9, 10:11, 13:11, 13:12, 14:12, 14:13;
2. Hz.: 15:13, 15:14, 16:14, 16:17, 18:17, 18:18, 19:18, 19:19, 20:19, 20:20, 22:20, 22:21, 23:21, 23:22, 24:22
Zuschauer:
10000 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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