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24.02.2003 Bundesliga / DHB-Pokal

Neues mit alten Tugenden verbinden

Bis zum vergangenen Juni feilte Thorsten Storm hinter den Kulissen als Marketing-Leiter an der Außendarstellung des THW Kiel. Heute steht er selbst in vorderster Front: Als neuer Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt stellt er sich der großen Herausforderung, das Wirtschaftsunternehmen SG Flensburg-Handewitt als Profiverein mit der Tradition und Leidenschaft zweier Stammvereine zu vereinen.
Thorsten Storm: "Acht wunderbare Jahre in Kiel verbracht."
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"Ich habe acht wunderbare Jahre in Kiel verbracht und durfte in und mit einem tollen Team große Erfolge feiern", sagt Storm heute rückblickend. Dabei habe er so große Spieler wie Wislander oder Olsson erleben dürfen und zudem bei Manager Uwe Schwenker und Trainer Noka Serdarusic sowie bei zahlreichen Gönnern aus dem Umfeld viel über das Geschäft und den Handball lernen können. Im vergangenen Sommer trat Storm jedoch aus dem Schatten Schwenkers heraus und nahm ein Angebot der SG Flensburg-Handewitt an, um dort selbst Geschäftsführer zu werden. "Es war einfach an der Zeit, mich selbst auszuprobieren und eigene Ideen zu verwirklichen", sagt der gebürtige Nordfriese, der vor seinem Wechsel nach Kiel selbst in Flensburg die Handballschuhe schnürte und dessen Eltern noch heute an der dänischen Grenze zuhause sind.

Inzwischen hat Storm beim Tabellenzweiten für reichlich frischen Wind gesorgt. Trotz eines gewollten Umbruches spielt die SG sportlich äußerst erfolgreich, was Storm vor allem seinem Trainer Erik Veje Rasmussen sehr hoch anrechnet. Vielmehr steht Storm allerdings vor der kniffeligen Aufgabe, dem Spitzenclub einerseits auch zukünftig neue wirtschaftliche Perspektiven zu eröffnen, ohne dabei die Belange eines stark von den Mitgliedern und Fans geprägten Vereins andererseits zu vernachlässigen. Und Storm weiß, dass er damit eine "Riesenverantwortung" zu tragen hat.

Die jüngste Kritik aus den eigenen Reihen, die SG würde mit neuen Tendenzen und Möglichkeiten ihre ursprüngliche Identität verlieren, ging ihm deswegen sehr nahe. Vielmehr ist ihm bewusst: "Die SG Flensburg-Handewitt ist der Verein mit dem gewissen Etwas. Es gibt wohl keinen anderen Bundesliga-Verein, in dem Umfeld und Fans so dicht dran am Geschehen sind. Wir leben von der Tradition, der Leidenschaft und dem Herzblut unseres Umfeldes, unserer Fans." Und diese Attribute werden auch zukünftig nicht verloren gehen, verspricht der Geschäftsführer. "Darin liegt die Seele des Vereins." Dennoch sei es notwendig, sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen und sich zu erneuern. "Das einzige, was immer bleibt", so Storm, "ist die SG, der Bundesliga-Verein mit dem gewissen Etwas."


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