Steht mit dem Rücken zur Wand und will gegen den THW unbedingt zwei Punkte mitnehmen: Das Team des ThSV Eisenach. © ThSV

Eisenach startete gut in die Saison, lag nach elf Spieltagen auf Platz acht, nach 14 Spieltagen immerhin noch auf Platz zehn (siehe Kurve Eisenach). Momentan sind die Thüringer mit 21:41 Punkten und Platz 14 allerdings nur einen Zähler vom Relegationsplatz 16 entfernt, also weiter in konkreter Abstiegsgefahr. Bitter dürften da für Eisenach insbesondere die letzten beiden Heimniederlagen gegen Wetzlar und Göppingen gewesen sein, im letzten Spiel in Minden gab es beim 26:33 ebenfalls nichts zu holen.

Dennoch sollte der THW die Partie in Erfurt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Den sechs Heimniederlagen (u.a. gegen Essen, Flensburg und Magdeburg) stehen neun Heimsiege gegenüber. Neben dem HSV, Wallau und Gummersbach musste sich Ende März mehr als überraschend sogar der TBV Lemgo geschlagen geben.

Genauso prekär wie die sportliche ist die wirtschaftliche Situation der Bundesliga-Mannschaft aus Thüringen. Am 1. Mai wurde ein Insolvenzverfahren eingeleitet, das am 30. Juni mit einem finanziell gesundeten ThSV beendet werden soll. Die Folge des verordneten Sparkurses, bei dem der Etat um 300000 Euro auf etwa 1,5 Millionen Euro schrumpft: Kapitän Martin Reuter und Rechtsaußen Stephane Joulin werden kein neues Vertragsangebot bekommen. Der langzeitverletzte Eric Amalou wird den Verein ebenso verlassen wie Jonny Jensen (Flensburg) und Stephan Just (Magdeburg).

Das Hinspiel in der Ostseehalle gewann der THW klar mit 34:20 (18:9) (siehe Bericht). Das Eisenacher Team stellten wir bereits ausführlich im Vorbericht zum Hinspiel vor. Beste Schützen sind derzeit Kreisläufer Stephan Just (176/44, 27 Spiele) vor Stephane Joulin (109/42, 29).

Die Zebras können beim ThSV Eisenach eine positive Bilanz vorweisen: Drei Siegen stehen zwei Niederlagen gegenüber (siehe Gegnerdaten). In der vergangenen Saison gelang ein klarer 31:23 (14:14)-Sieg (siehe Bericht).

Eine Stunde früher als der THW startet am Sonnabend der direkte Konkurrent um die EC-Qualfikation, der VfL Gummersbach, in eigener Halle gegen die SG Wallau-Massenheim. Hier noch einmal das Restprogramm der beiden Kontrahenten um den sechsten Platz und unsere Prognose (siehe auch Restprogramm Verfolger).

GUV: G=gewinnt, U=spielt unentschieden, V=verliert gegen diesen Gegner

THW Kiel				VfL Gummersbach
7 . Platz, 31 Spiele 34:28 Punkte, +49 Tore		GUV		6 . Platz, 31 Spiele 35:27 Punkte, +37 Tore		GUV
Datum	Gegner	H	A	Datum	Gegner	H	A
17.05.:	Eisenach		G	17.05.:	Wallau-M.	G
21.05.:	Wilhelmsh.	G		21.05.:	Nordhorn		V
24.05.:	Willst./Sch.		G	24.05.:	Pfullingen	G
40:28 Punkte				39:29 Punkte

Berechnen Sie mit unserem Prognoserechner Ihre eigene Prognose und stimmen Sie über die Chance des THW auf einen EC-Platz ab:

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Aktualisierung vom 16.05.2003

"Das wird ein ganz schweres Spiel. Eisenach steht mit dem Rücken zur Wand", sagt THW-Trainer Noka Serdarusic. Die Thüringer belegen mit 21 Pluspunkten momentan Platz 14, brauchen noch unbedingt zwei Punkte. "Wenn Sie in der Liga bleiben wollen, müssen sie gegen uns gewinnen", so der Zebra-Coach, der eine sehr harte Partie erwartet: "Da sind einige ganz harte Kerle dabei. Es waren immer knüppelharte Spiele gegen Eisenach, aber der ThSV war noch nie in solch einer Situation wie diesmal." Serdarusic warnt daher: "Von den vier Minuspunkten, die Lemgo hat, haben sie zwei in Eisenach kassiert. Und zwar, weil sie mit dem harten Spiel nicht zurecht kamen..."

Serdarusic stellt noch einmal heraus, dass der THW mit hundertprozentigem Engagement in der Erfurter Messehalle antreten wird: "Wir wollen jedes unserer letzten drei Spiele gewinnen." Wie engagiert Morten Bjerre in Erfurt zu Werke gehen kann, muss dagegen abgewartet werden. Der Däne konnte in der Woche wegen Rückenproblemen nicht trainieren.

Die Eisenacher selbst wissen um ihre bedrohliche Lage und wollen gegen den THW mit einem Sieg unbedingt den Klassenerhalt klar machen. Hoffnung macht ThSV-Trainer Peter Rost trotz der letzten fünf verlorenen Spiele natürlich der sensationelle Sieg über Lemgo, aber auch die knappe Heim-Niederlage in der gegen Flensburg: Da "lieferten wir in der Erfurter Messehalle vor der stimmungsvollen Kulisse von über 4.000 Zuschauern eine beeindruckende Partie, unterlagen am Ende nur ganz unglücklich. Wir müssen an diese spielerischen und kämpferischen Tugenden gegen den THW Kiel anknüpfen", sagt Peter Rost im Gespräch mit der ThSV-Homepage.

Für einen Erfolg müsse man die Zahl der leichten Fehler minimieren und die Chancenverwertung verbessern. Spiele man konzentrierter im Angriff, laufe man nicht in das gefährliche Konterspiel des THW, so Rost, der gegen den THW auf die langzeitverletzten Sergio Casanova und Eric Amalou verzichten muss. Kapitän Martin Reuter plagt sich zudem mit Bandscheibenproblemen herum.

Aktualisierung vom 17.05.2003

für den THW gibt es drei Spiele vor dem Saisonende keine Alternative zu zwei Pluspunkten. "Wir wollen unsere Spiele gewinnen. Alles andere ergibt sich dann von selbst", behauptet THW-Manager Uwe Schwenker und wirft doch noch einen kurzen Seitenblick auf die Konkurrenz, "ganz klar, natürlich könnte das Spiel zwischen Nordhorn und Gummersbach am nächsten Mittwoch für uns entscheidend sein, was die Qualifikation für den Europapokal angeht."

In Erfurt werden übrigens mehr als 4000 Zuschauer erwartet, die Schiedsrichter sind Prang (Bergheim) / Reichl (Köln).

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...