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18.07.2003 Vorbereitung / Mannschaft

"Pitti" Petersen gibt's jetzt doppelt

Abwehr-Routinier des THW agiert als spielender Co-Trainer

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.07.2003:

Die Zebras gehen geschlossen in die Hocke. "Ich mach' vor, o.k?" Klaus-Dieter Petersen, seit dieser Saison dienstältester Spieler beim Handball-Bundesligisten THW Kiel, übernimmt nach einer Trainingseinheit das Kommando bei der Abschlussgymnastik. Das hat seinen Grund. Petersen hat die Nachfolge des ausgeschiedenen Co-Trainers Michael Menzel angetreten. Der 34-jährige Abwehrspieler übt sich somit in einer Doppelfunktion als Spieler und Co-Trainer. Im Frühjahr startete das Experiment, mit Beginn der Saison ist "Pitti" auch offiziell Assistent von Trainer Noka Serdarusic. "Wir besprechen gemeinsam Trainingspläne, außerdem leitet Pitti schon länger eigenständig die Einheiten beim Krafttraining", sagt der THW-Chefcoach. Ein Diplom als Fitnesslehrer befähige ihn in besonderem Maße zu dieser Tätigkeit.
Konflikte mit der Mannschaft befürchtet der 311-malige Nationalspieler und amtierende Vizeweltmeister nicht. Dass er als Mitspieler gleichzeitig so eine Art Vorgesetzter sei, bereite ihm keine Probleme. "Wenn die Jungs damit nicht umgehen können, müssen sie es sagen." Der Trainerberuf ist erklärtes Ziel des Abwehrstrategen. Wichtiger sei für ihn zurzeit allerdings weiterhin der Part als Spieler, betont er. "Als Aktiver will ich noch was erreichen. Dabei kann ich mir von meinem Trainer was abschauen und lernen."

Noka Serdarusic baut für die kommende Saison in erster Linie auf Petersens Erfahrungen in der Abwehrarbeit. Im Angriff will er die jungen Kräfte am Kreis, Sebastian Preiß und Marcus Ahlm, ins Feuer werfen. Doch auch in der Abwehr könnten Petersens Spielanteile geringer werden. Serdarusic möchte die schwedischen Neuzugänge Ahlm und Martin Boquist als Duo im Mittelblock testen. "Ich könnte mir vorstellen, dass die beiden harmonieren und unser zukünftiges Abwehrbollwerk bilden", sagt der Coach. Sein Co-Trainer gibt sich derweil gewohnt kämpferisch. "Die Saison ist lang," sagt Petersen, "und wichtig ist nicht die Altersangabe im Reisepass, sondern immer noch die Leistung."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 18.07.2003)


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