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13.09.2004 Fanclubs

Zebra-Journal: "Schwarz-Weiß" kommt aus dem Museum zurück

Comeback des ältesten Fan-Klubs der Liga

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 10.09.2004:

Der älteste Fan-Klub der Handball-Bundesliga meldet sich zurück. Frank Henke & Co haben kurz vor dem Start in die neue Saison den Klub "Schwarz-Weiß" aus den Geschichtsbüchern zurückgeholt. Gegründet 1979 schlief die Gruppe zehn Jahre später ein und gab den Stab an die "Zebrasprotten" weiter, die als Zweitältester Fan-Klub der Liga mittlerweile mehr als 230 Mitglieder besitzen.
"Die Zebrasprotten sind inzwischen eine Behörde geworden", will Henke mit "Schwarz-Weiß" wieder "mehr Action" in die Ostseehalle zaubern. Zu groß, zu langsam, zu bürokratisch - so sieht der 44-Jährige den Verein um den 1. Vorsitzenden Jens Santen und trat kurzerhand mit einer Handvoll Gesinnungsgesellen aus. "Mit weniger Leuten können wir auch schneller reagieren", weiß Henke, der auch schon 1979 ein "Schwarz-Weißer" war. Wie einst will der neue/alte Fan-Klub in den traditionellen Shirts auflaufen: Vorne schwarz-weiß gestreift, der Rücken schwarz mit weißer Aufschrift. Klein soll er bleiben, der Kreis der Mitglieder. "Wir waren ein richtiger Freundeskreis", setzt Henke auf Cliquen-Charakter.

Klein aber einfallsreich - das prägte den Klub in den 80er Jahren, als der VfL Gummersbach in der Handball-Bundesliga die erste Geige spielte. Gerne erinnert sich Henke daran, wie sie den berühmten VfL-Manager Eugen Haas aufs Glatteis geführt haben. Weil wieder einmal das Gastspiel des THW ausverkauft war, schummelten sich die "Schwarz-Weißen" kurzerhand als Kegelklub aus Bad Berleburg in die Halle. Da eine "Strohfrau" aus dem Oberbergischen mit entsprechendem Dialekt die Karten geordert hatte, schöpfte die Gummersbacher Geschäftsstelle keinen Verdacht. "Die haben extra für den Kegelklub 100 Karten nachgedruckt", erinnert sich Henke an das ungläubige Gesicht von Eugen Haas, als der Fan-Klub des THW Kiel mit einem Kamerateam des NDR im Gepäck vor der Halle stand.

Unvergessen auch der Polterabend bei dem Bordesholmer THW-Spieler Klaus Elwardt, dem die Fans eine Hollywoodschaukel schenkten. "Die hielt allerdings nur zehn Minuten", erinnert sich Henke.

Die "Zebrasprotten" reagieren gelassen auf die zusätzliche Konkurrenz neben den "Kieler Kultras". "Das könnte interessant werden", meint Birgitt Schmidt, die sich gemeinsam mit Manfred Kelting um die Öffentlichkeitsarbeit des eingetragenen Vereins kümmert. "Wir werden bestimmt gut zusammenarbeiten." So soll es auch künftig zu den Europapokalspielen die "singing area" im Block D geben. Jenen Chor, für den auch Frank Henke als "Zebrasprotte" ein Geburtshelfer war. Während "Schwarz-Weiß" eine überschaubare Schar an Mitgliedern haben möchte, befinden sich die "Zebrasprotten" auf Expansionskurs. Das Anforderungsprofil: Gute Laune und drei Euro Monatsbeitrag. "Um so mehr Leute sich uns anschließen, um so günstiger können wir die Auswärtsfahrten anbieten", träumt Manfred Kelting, Festausschuss in Personalunion, von einem Boom.

Der 42. Geburtstag des Ex-Trainers Marek Panas war einst die Geburtsstunde dieses Klubs. Auf der Rückfahrt aus Polen wurde ihnen klar, dass nur echte Fans eine solche Tour machen würden. Spaß sei also auch bei den "Zebrasprotten" garantiert, meint der 50-Jährige. So reisten sie in der letzten Saison im Bus des Fußball-Regionalligisten KSV Holstein Kiel nach Stralsund, weil das Busunternehmen sich verplant hatte. "Da war das Gelächter der Spieler groß, als wir in Stralsund aus dem Bus stiegen."

Sowohl "Schwarz-Weiß" als auch die "Zebrasprotten" bieten Fahrten zu den Auswärtsspielen an. Anmeldungen bei Frank Henke (Schwarz/Weiß, Tel. 0175/2064322) oder Ute und Manfred Kelting (Zebrasprotten, Tel. 0173/8044884 oder 0431/79429).

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 10.09.2004)


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