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15./16.09.2004 - Letzte Aktualisierung: 16.09.2004 Bundesliga

Erwarteter Heimsieg gegen Minden

Aufregung nach rüdem Foul an Zeitz

Bundesliga, 2. Spieltag: 15.09.2004, Mi., 20.00: THW Kiel - GWD Minden: 34:23 (19:9)
Update #3 Spielbericht der KN und Interview der KN ergänzt...

Bester Schütze mit 7/1 Toren: Christian Zeitz.
Klicken Sie zum Vergrößern! Bester Schütze mit 7/1 Toren: Christian Zeitz.
Keine Überraschung in der Ostseehalle: Der THW hat gegen GWD Minden-Hannover auch sein zweites Spiel der Saison gewonnen. Am Mittwoch Abend gelang den Zebras gegen die Ostwestfalen ein völlig ungefährdeter 34:23 (19:9)-Sieg.
In der ersten Halbzeit baute der THW aus einer sicheren 6:0-Deckung gegen die abschlussschwachen Mindener schnell seine Führung über 7:4 (11.) auf 10:5 (18.) und 19:9 (zur Pause) aus. In den zweiten 30 Minuten war die Luft dann etwas raus, die Zebras galoppierten dennoch locker zu einem klaren 34:23-Sieg.

In der letzten Minute kam dann noch große Hektik auf. Nach einem rüden Foul von Ognjen Backovic an Christian Zeitz sah der slowenische Nationalspieler die rote Karte, worauf es zu einem kurzen Tumult kam.

Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten...

Stimmen zum Spiel:

GWD-Trainer Rainer Niemeyer:
Wir haben es versäumt, zwischen der 25. und 35. Minute ein besseres Ergebnis zu erzielen - zu viele Ballverluste, zu leichtsinnige Würfe. In der zweiten Halbzeit haben wir gegen gehalten, aber in der ersten Halbzeit hatten wir Angst, vom THW überrallt zu werden und hatten zu viel Respekt.
THW-Trainer Noka Serdarusic:
Zeigte wieder eine gute Leistung: Frode Hagen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Zeigte wieder eine gute Leistung: Frode Hagen.
Nach dem Spiel auf Schalke war ich sehr zufrieden, aber nach dem gestrigen Spiel Gummersbach gegen Lemgo [Gummersbach gewann 31:18 (9:9), Anm. d. Red], muss ich leider sagen, dass es wohl die Schwäche von Lemgo war, warum wir so gut gespielt und dann gewonnen haben.

Die Mannschaft hat heute gebrannt. Wir haben aber in den ersten 15 Minuten bereits nach zwei Sekunden geworfen und den Abschluss gesucht. Danach haben wir gut gespielt und sicher in der Abwehr gestanden.

In der zweiten Halbzeit ging nicht mehr viel Gefahr von Minden aus. Wir haben dann in der Abwehr nur noch gelauert und das wurde in fast jedem Angriff bestraft.

Eines hat mich heute gefreut: Als ich vor über zehn Jahren das erste Mal in die Ostseehalle kam, war sie sehr laut und emotionsgeladen. Nach dem Foul an Zeitz merkte man heute, dass die Ostseehalle noch lebt.

[Frage: Sind die Neuzugänge schon voll integriert?]
So schnell kann man das nicht sagen. Im ersten Spiel war Hagen gut. Heute hat er gebrannt, einiges ist nicht gut gelaufen, aaber er hat heute wieder viele viele gute Szenen gehabt.


2. Spieltag: 15.09.04, Mi., 20.00: THW Kiel - GWD Minden: 34:23 (19:9)

Logo THW Kiel:
Fritz (1.-26. und 44.-60., 8 Paraden), Andersson (26.-44., 5 Paraden); Preiß (2), Pettersson (4/1), Lundström (1), Hagen (5), Petersen (n.e.), Lövgren (5/2), Wagner (1), Ahlm (4), Boquist (5), Zeitz (7/1); Trainer: Serdarusic
Logo GWD Minden:
Ohlander (bei einem 7m, 0 Paraden), Besirevic (1.-60., 15 Paraden); Backovic (6), A. Niemeyer (4), Kouzelev, Simon (n.e.), Axner, Buschmann, Rasmussen (5), Johannesson (5), Schäpsmeier (3); Trainer: R. Niemeyer
Schiedsrichter:
Prang (Bergheim) / Reichl (Köln)
Zeitstrafen:
THW: 1 (Preiß (37.));
Minden: 2 (Johannesson, Backovic)
Rote Karte:
Minden: Backovic nach grobem Foul an Zeitz (60.)
Siebenmeter:
THW: 7/4 (Pettersson gegen Ohlander vorbei (32.), Lövgren (44.) und Pettersson (60.) scheitern an Besirevic);
Minden: 0
Spielfilm:
1. Hz.: 2:1 (3.), 7:3 (8.), 7:4 (11.), 8:5 (15.), 10:5 (18.), 11:8 (22.), 19:9;
2. Hz.: 21:10 (33.), 24:12 (37.), 25:15 (41.), 26:16 (45.), 28:18 (48.), 29:20 (51.), 30:21 (54.), 33:23 (58.), 34:23
Zuschauer:
10250 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.09.2004:

Brutales Foul an Zeitz weckte die Halle auf

THW Kiel besiegte Minden im Schongang 34:23 - Rote Karte für Slowenen Backovic
Kiel - Wer als Handballer sein Herz am Eingang der Ostseehalle abgibt, kommt nach einem Spiel gegen den THW Kiel ohne Punkte wieder heraus. So erging es gestern Abend dem Gast mit dem flotten Namen GWD Minden-Hannover. 34:23 (19:9) gewannen die Zebras, die ihren Trikots eine Vollwäsche ersparten.

Mit angezogener Handbremse spulten Stefan Lövgren & Co ihr Programm ab. Den Körper in der Ostseehalle, den Kopf schon beim Schlager gegen die SG Flensburg (Sonnabend, 15Uhr, live im NDR-Fernsehen). Richtig in Erscheinung traten die Ostwestfalen erst in der Schlussminute, als Ognjen Backovic mit Christian Zeitz einen der stärksten Kieler brutal zu Boden streckte. Auch die Rote Karte für den Slowenen konnte das Gemüt der knapp 10000 Zuschauer nicht mehr kühlen. So brannten auch bei einigen Fans direkt hinter der Mindener Bank die Sicherungen durch. Unschuldige, und vom THW Kiel bereits geschlagene Spieler wie Thomas Axner und Dimitri Kusilew, bekamen nun auch noch eine Zeitung auf den Kopf. Kusilew bewies dabei allerdings eine Reaktionsschnelligkeit, die er zuvor auf dem Parkett noch vermissen ließ: Der russische Kreisläufer kühlte einen besonders aufgedrehten Motzki mit seiner Wasserflasche ab. Ein Funke, der nun endgültig Feuer unters Hallendach brachte. Da half es auch nicht viel, dass der singende Engel Nicole "Ein bisschen Frieden" trällern durfte. "Die Halle lebt", fühlte sich nicht nur THW-Trainer Noka Serdarusic an alte Zeiten in der Ostseehalle erinnert, als fliegende Zeitungen zum Alltag gehörten.

So lieferte ein langweiliges Handballspiel auf bescheidenem Niveau doch noch reichlich Gesprächsstoff für die Stammtischrunde nach dem Spiel. Angesichts zweier ungleicher Gegner, kam der Sport als Thema etwas zu kurz. Die Kieler begannen spielfreudig, übertrieben zunächst aber den Griff in die Zauberkiste. Sieben Minuten Ernsthaftigkeit genügten aber, um am Ende der ersten Halbzeit von 11:8 auf 19:9 davonzulaufen.

Erst als Noka Serdarusic in der zweiten Halbzeit der Rotation eine Chance gab, verloren die Zebras etwas den Faden. Minden fasste nun endlich etwas Mut und bewies ein Format, das am Saisonende zum Klassenerhalt reichen dürfen. Ein auffälliges Spiel lieferte der 233-fache isländische Nationalspieler Patrekur Johannesson ab, der insgesamt sieben Mal traf - fünfmal ins THW-Tor und zweimal per Hand in die Gesichter von Zeitz und Martin Boquist. Bester Gast war Linksaußen Lars Rasmussen, der sich 60 Minuten lang nett mit seinem Gegenüber Johan Pettersson unterhielt und das Gespräch nur für seine fünf Treffer unterbrach. "In der zweiten Halbzeit lief es ganz gut für uns", meinte der Däne. "Aber da war es den Kielern auch schon längst egal." Einen gelungenen Einstand im THW-Dress feierte der Norweger Frode Hagen, der am Ende als bestes Zebra mit einer Flasche Champagner unter dem Arm abzog. "Das fängt ja toll an hier."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.09.2004)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.09.2004:

"Flensburg ist nicht attraktiv"

Mit Mindens Manager Horst Bredemeier sprach Wolf Paarmann
Kieler Nachrichten:
Sie haben den Vereinsnamen geändert und sind für acht Heimspiele nach Hannover umgezogen. In der TUI Arena erhofften Sie sich 4000 Zuschauer im Schnitt. Zum Auftakt kamen nur 3078, obwohl die SG Flensburg zu Gast war. Grund zur Sorge?
GWD-Manager Horst Bredemeier:
Flensburg ist auch als Meister nicht attraktiv genug, um sich hier gut vermarkten zu lassen. Außer Torwart Jan Holpert ist kein Name dabei, der in Hannover von Interesse ist. Gegen Kiel, Lemgo und Magdeburg sieht das schon ganz anders aus.
Kieler Nachrichten:
Lohnt es sich zumindest, den Heimvorteil zu verkaufen?
GWD-Manager Horst Bredemeier:
Ja. Gegen alle acht Mannschaften haben wir letztes Jahr auch in der Kampa-Halle verloren. Das wäre diesmal nicht anders. Nach Abzug der Hallenmiete von 320000 Euro bleiben uns in den nächsten drei Jahren jeweils knapp 700000 Euro als Garantiesumme übrig. Um erstklassige Perspektiven zu erhalten, gibt es zu diesem Unzug keine Alternative.
Kieler Nachrichten:
Der Klub ist noch immer mit rund 850000 Euro verschuldet. Werden diese Einnahmen zur Tilgung verwendet?
GWD-Manager Horst Bredemeier:
Nein. Die Altlasten tilgen wir mit einem 30-Jahres- Darlehen ab wie ein Haus. Das Geld aus den Arena-Spielen investieren wir in die Mannschaft. Wir lassen uns Zeit und gehen bewusst nicht den Weg, den der HSV Hamburg einschlägt.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.09.2004)


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