Das Team von Tatran Presov: Gegner des THW im CL-Achtelfinale. © Tatran

THW-Manager Uwe Schwenker zeigte sich "sehr zufrieden" mit dem Los: "Man soll den Gegner nicht unterschätzen, aber ich glaube, es ist eine lösbare Aufgabe. Es hätte deutlich schlimmer kommen können", spielte Schwenker auf mögliche Gegner wie Barcelona, Lemgo oder Celje an. "Effektiv haben wir mit Flensburg die Gruppengegner getauscht" - denn Flensburg traf in Gruppe H bereits auf Tatran Presov (SVK) und spielt nun gegen Sävehof, den Gruppengegner des THW. Der THW und Flensburg werden nun weitere Informationen und Videomaterial

Tatran Presov knöpfte Flensburg in der CL-Gruppe H den einzigen Punkt ab. © Tatran

über die kommenden Gegner austauschen. Das Presov nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, zeigt auch die Tatsache, dass die Slowaken das einzige Team waren, die Flensburg in Gruppe H einen Punkt abnehmen konnten (siehe Aktualisierung, Spielbericht Presov - Flensburg und Infos über Presov).

Ob der THW am 11. oder 12. Dezember in der Ostseehalle spielt, steht derzeit noch nicht fest. Dies entscheidet die EHF schnellstmöglich in Abstimmung mit den TV-Anstalten.

Hier die komplette Auslosung:

Tatran Presov (SVK)	-	THW Kiel (GER)
IK Sävehof (SWE)	-	SG Flensburg-Handewitt (GER)
TBV Lemgo (GER)	-	Chehovski Medvedi, Chekhov Moskau (RUS)
Kolding KIF (DEN)	-	Montpellier HB (FRA)
Celje Pivovarna Lasko (SLO)	-	SC Pick Szeged (HUN)
ZTR Zaporozhye (UKR)	-	Fotex KC Veszprem (HUN)
GOG Gudme (DEN)	-	B.M. Ciudad Real (ESP)
FC Barcelona (ESP)	-	Portland San Antonio (ESP)

Im EHF-Pokal trifft Magdeburg auf Rokometno Drustvo Termo (SLO) (zunächst zuhause), Gummersbach auf US Dunkerque HB (FRA) (zunächst zuhause) und Essen auf RK Fidelinka Radnicki Subotica (SCG) (zunächst auswärts). Im Europapokal der Pokalsieger trifft Hamburg auf Crvena Zvezda Belgrad (SCG) (zunächst auswärts).

Alle Auslosungen finden Sie unter:

• Champions League, Achtelfinale
• EHF-Pokal, Achtelfinale
• Europapokal der Pokalsieger, Achtelfinale
• Challenge Cup, Achtelfinale

Aktualisierung vom 16.11.

Ab sofort sind die Gegnerdaten und der Gegnerkader von Tatran Presov abrufbar.

Linksaußen Radoslav Antl erzielte in den sechs CL-Gruppenspielen 35 Tore. © Tatran

Nachdem Tatran Presov als tschechoslowakischer Meister den österreichischen Vertreter A1 Bregenz HB mit 28:32 und 35:21 in der Champions League-Qualifikation ausgeschaltete hatte, trafen die Slowaken in Gruppe H auf Flensburg, ihren größten Konkurrenten in der tschechoslowakischen Superliga HIL, HC Banik Karvina (CZE), und auf RK Metkovic (CRO). Das erste Ausrufezeichen setze Presov gleich am ersten Spieltag im Heimspiel gegen Flensburg, als man gegen die Norddeutschen noch ein 24:24-Unentschieden erreicht, obwohl die SG schon mit 22:15 geführt hatte. Diese Stärke untermauerte Presov beim klaren 29:18-Sieg in Metkovic. Bitterer war da dann die 22:25-Niederlage in heimischer Halle gegen Banik Karvina. Nach dem klaren 37:24-Heimsieg am vierten Spieltag über Metkovic unterlagen die Slowaken bei der SG Flensburg mit 37:29. Nun musste das Auswärtsspiel bei Banik Karvina entscheiden, wer ins Achtelfinale einziehen sollte, denn sowohl Banik Karvina als auch Tatra Presov hatten nach fünf Spieltagen 5:5 Punkte zu Buche stehen. Mit einem 32:29-Sieg in Karvina sicherte sich das Team von Peter Hatalcik die nächste Runde. Bester Schütze von Tatran in den sechs Partien war Linksaußen Radoslav Antl mit 35 Toren.

Tatran Presov

Von Jan Kirschner

Presov liegt 70 Kilometer westlich der Grenze zur Ukraine.

Die Gipfel der Hohen Tatra liegen ein gutes Stück Richtung Westen, aber auch in Presov, mit 98000 Einwohnern nach Bratislava und Kosice die drittgrößte Stadt der Slowakei, hat man schon so manchen Gipfel erklommen. Dafür sorgten die Handballer von Tatran Presov, die 1969, 1971 sowie 1973 die Meisterschaft der Tschechoslowakei feierten. Und eigentlich auch 2004. Denn seit einigen Jahren spielen die Verbände der Tschechischen Republik und der Slowakei wieder in einer gemeinsamen Liga (HIL). Tatran Presov eroberte im Frühjahr den ersten Platz, wurde damit slowakischer Titelträger und garnierte diesen Triumph auch mit dem Pokalsieg.

Allerdings lag vor den letzten sportlichen Höhepunkten eine längere Durststrecke. 70 Kilometer westlich der Grenze zur Ukraine erlebte man in den 90er Jahren sogar zweitklassigen Handball. Dann leitete eine Person einen neuen Aufschwung ein. Präsident Miloslav Chmeliar, Inhaber eines Pharma-Unternehmens, übernahm die Regie und machte auch manchen Schein locker. So wuchs Tatran Presov wieder zum Zentrum des slowakischen Handballs. Unter den Fittichen des 50-jährigen ehemaligen Auswahl-Trainers Peter Hatalcik wechselte das Gros der slowakischen Nationalmannschaft nach Presov.

Auch wenn Tatran derzeit in der HIL mit 18 Punkten nur Zweiter hinter HCB Karvina (CZE) ist, gilt der Klub als großer Favorit der laufenden Spielzeit. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Slowaken in der Champions League-Qualifikation den österreichischen Vertreter HB Bregenz gleich mit 35:21 auseinander nahmen. Vor 1500 Zuschauern in der Tatran Arena zeichneten sich vor allem der 42-jährige Torwart Dusan Baksa, der sich das Gehäuse hinter einer 6:0- oder 5:1-Abwehr mit dem Ukrainer Vadym Brazhnyk teilt, und der Halblinke Rastislav Tabacko aus. Weitere Nationalspieler sind Spielmacher Peter Kuckucka, Rückraum-Shooter Radovan Pekar, Kreisläufer Maros Corej und Rechtsaußen Marian Hunady (siehe Kader Presov). Einen besonders guten Saisonstart hatte Linksaußen Radoslav Antl. Nach sechs Spieltagen führte er die HIL-Torjägerliste mit satten 60 Treffern an.

(Von Jan Kirschner)

 

Aktualisierung vom 17.11.

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.11.2004:

Champions League: THW bietet Fans gegen Presov Preis-Weihnachtsbonus

Wien - Der THW Kiel trifft im Achtelfinale der Champions League auf Tatran Presov aus der Slowakei. Das ergab die Auslosung gestern in der Zentrale der Europäischen Handball Federation (EHF) in Wien.

Kuriosum am Rande: Nordrivale SG Flensburg Handewitt muss gegen den schwedischen Titelträger IK Sävehof antreten. Damit haben die beiden schleswig-holsteinischen Vereine jeweils ihre Vorrundengegner getauscht. Spieltermine sind der 4./5. und 11./12. Dezember, Flensburg und Kiel besitzen als Gruppensieger Heimrecht im Rückspiel. Der dritte deutsche Vertreter in der Champions League, der TBV Lemgo, zog den russischen Abonnements-Meister Medvedi Moskau.

In Anbetracht des dicht gedrängten Terminplanes könne er mit Presov sehr gut leben, sagte Manager Uwe Schwenker, der genau wie SG-Manager Thorsten Storm bei der Auslosung live dabei war: "Das ist sportlich lösbar, außerdem halten sich die Reisestrapazen in Grenzen." Er selbst hätte am liebsten den FC Barcelona gehabt, aber mit Sävehof wäre er ebenfalls sehr zufrieden, meinte Storm.

Schwenker will den THW-Fans das Rückspiel in der Ostseehalle mit einem Preis-Weihnachtsbonus (Kategorien: 20, 12, 8 oder 4 Euro) schmackhaft machen. "Das haben sich die treuen Zebra-Anhänger verdient." Der Kartenvorverkauf beginnt nicht vor nächster Woche, die Inhaber von Dreier-Blockkarten für die Vorrunde haben Vorkaufsrecht. Die Termine werden in den nächsten Tagen festgezurrt. Verhandlungen mit den TV-Machern bestimmen die Richtung.

Für das Achtelfinale im DHB-Pokal am 1. Dezember (20 Uhr) gegen Zweitligist Friesenheim haben sich die THW-Verantwortlichen jetzt auf die Edgar-Meschkat-Halle in Altenholz festgelegt. Vorgesehener Start für den Vorverkauf ist der kommende Sonnabend an allen bekannten THW-Ticketverkaufsstellen. Preise für Erwachsene zwölf Euro, Jugendliche bis 16 Jahre zahlen sechs Euro.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.11.2004)