Aus den Kieler Nachrichten vom 05.01.2005:

Pelle Linders: "Der THW war schon als junger Spieler mein Traumverein"

Linders wird am 1. Juli der siebte Schwede sein, der für den THW spielt. Dass den Zebras ein dicker Fisch ins Netz gegangen ist, beschreibt der Internet-Eintrag eines dänischen Fans im Forum des zehnfachen deutschen Handball-Meisters: Linders sei echt Klasse, heißt es dort. Er ist wohl der zurzeit beste Spieler in Dänemark auf seinem Platz. Wir werden ihn vermissen - die Unterhaltung in KIF wird jetzt ein bisschen kleiner. Die KN sprachen mit dem THW-Neuzugang, der am Sonntag Ostseehallengast beim Sieg über Lemgo war. Das Interview führte Reimer Plöhn.

Kieler Nachrichten:

Herr Linders, wie hat Ihnen das Spiel gefallen?

Pelle Linders:

Das war eine super Erfahrung. Ein tolles Spiel mit dem richtigen Gewinner, hohem Tempo und einer großartigen Stimmung in der Halle.

Kieler Nachrichten:

Die Ostseehalle kennen sie schon aus Spielen mit der schwedischen Nationalmannschaft?

Pelle Linders:

Ja, ich war beim Abschiedsspiel von Magnus Wislander dabei, außerdem beim Abschied der fünf deutschen Nationalspieler im Herbst 2004. Unglaubliche Erlebnisse.

Kieler Nachrichten:

Sie haben Ihr erstes Länderspiel als 19-Jähriger für Schweden 1994 bestritten, danach folgte eine lange Pause. Woran lag's?

Pelle Linders:

Die Konkurrenz war damals zu stark, aber ich habe doch noch das Comeback unter unserem neuen Trainer Ingemar Linell geschafft. Der kennt mich aus dem Effeff, weil er Vereinstrainer in Kolding war, der Klub bei dem ich seit 2000 spiele.

Kieler Nachrichten:

Wie kamen die Kontakte zum THW zu Stande?

Pelle Linders:

Auch über die Nationalmannschaft. Marcus Ahlm und Stefan Lövgren haben mich angesprochen. Ich war gleich Feuer und Flamme, denn der THW war schon als junger Spieler mein Traumverein. Seit Wislander und Olsson wissen wir in Schweden alles über Kiel, außerdem verfolgt jeder Handball-Fan die Bundesliga in Schweden via TV bei DSF.

Kieler Nachrichten:

Skizzieren Sie bitte einmal Ihre Stärken aus eigener Sicht?

Pelle Linders:

Ich glaube, dass ich ein ausgeprägter Mannschaftsspieler bin, der seine Stärken in der Abwehr hat. Und: Ich hasse es zu verlieren.

Kieler Nachrichten:

Sebastian Preiß verlässt den THW am Saisonende Richtung TBV Lemgo, weil er aus seiner Sicht an der Seite von Marcus Ahlm zu wenig Spielanteile bekommen hat. Haben Sie keine Angst, zu kurz zu kommen?

Pelle Linders:

In der Nationalmannschaft bilde ich zusammen mit Marcus den Mittelblock, vielleicht hat Noka Serdarusic das auch in Kiel vor. Abgesehen davon, bin ich mir sicher, oft genug spielen zu können. Es gibt mit Bundesliga, Europacup und Pokal so viele Spiele, und ich kenne niemanden, der auf hohem Niveau ständig 60 Minuten Gas geben kann.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 05.01.2005, das Interview führte Reimer Plöhn.)