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14.-16.02.2005 - Letzte Aktualisierung: 16.02.2005 DHB-Pokal

DHB-Pokal: Lemgo am Mittwoch die letzte Hürde zum Final Four

Update #4 KN-Vorbericht, "Zebra"-Vorbericht und Interview mit Fynn Holpert ergänzt

Bereits das dritte Duell der Saison mit dem TBV Lemgo.
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Im Viertelfinale des DHB-Pokal wird es am Mittwoch um 20 Uhr ernst für den THW Kiel: Der erste Bundesligagegner im laufenden Wettbewerb für die Zebras ist mit dem aktuellen Tabellensechsten TBV Lemgo ein großes Kaliber. Mit einem Sieg in der Ostseehalle über die Ostwestfalen kann der THW den Einzug ins Final Four am 16./17. April in Hamburg klarmachen.
Der TBV Lemgo, Pokalsieger von 1995, 1997 und 2002, hatte keinerlei Probleme beim Erreichen des Viertelfinals: Der Klub startete mit einem 39:23-Auswärtssieg beim Süd-Zweitligisten HSG Gensungen/Felsberg in den Wettbewerb, es folgten ungefährdete Heimsiege über die Ligakonkurrenten GWD Minden-Hannover (41:25) und HSG D/M Wetzlar (37:28).

Der DHB-Pokal ist für den TBV Lemgo neben der Champions League der Trumpf, die Saison mit einem Titel abzuschließen, denn bei der Vergabe der Meisterschale wird der Meister von 2003 nach den Niederlagen in Flensburg und Kiel (Spielbericht) vor der WM-Pause wohl kein Wörtchen mehr mitreden können. Enthusiastisch gingen die Ostwestfalen in die Rückrunde, zumal mit Florian Kehrmann und Logi Geirsson nur zwei Spieler bei der WM in Tunesien im Einsatz waren. Umso konsternierter waren Trainer Volker Mudrow und Manager Fynn Holpert nach der überraschenden 30:33-Heimniederlage gegen den VfL Gummersbach, die den anvisierten dritten Platz in der Liga für den TBV in weite Ferne rücken ließ. Fynn Holpert gibt sich auf der Homepage des TBV Lemgo trotz der Enttäuschung kämpferisch: "Seit Jahren hatten wir endlich wieder einmal den fast kompletten Kader beisammen, und ich hatte gehofft, dass wir den Schalter aus den Freundschaftsspielen zuletzt auf die Meisterschaft umlegen können. Wir haben sehr viele erstklassige Chancen ausgelassen und somit geht der Sieg des VfL auch vollkommen in Ordnung. In Kiel haben wir nun trotz allem eine riesige Chance, das Final Four in Hamburg zu erreichen und diese wollen wir nun auch nutzen. Die Mannschaft kann in der Ostseehalle zeigen, dass sie in solchen Phasen zusammenhält und auch die vermeintlich unmöglichen Spiele gewinnen kann."

Den Gästekader haben wir bereits im Vorbericht zum Bundesligarückspiel in der Kieler Ostseehalle vorgestellt.

Der THW Kiel hat seinen WM-Frust am vergangenen Freitag beim Testspiel in Horneburg gegen Bundesliga-Kellerkind GWD Minden-Hannover erfolgreich ablegen können (Spielbericht). Die beiden Ligaduelle mit dem TBV Lemgo konnten in dieser Saison ebenfalls erfolgreich gestaltet werden: Am ersten Spieltag siegten die Zebras beim unvergessenen Weltrekordspiel AufSchalke mit 31:26, Anfang Januar setzte es einen harterkämpften 34:31-Heimsieg über die Lipperländer - zugleich das letzte Pflichtspiel der Zebras. Der letzte Sieg des TBV Lemgo in der Ostseehalle liegt allerdings keine zweieinhalb Jahre zurück: Am 21. September 2002 siegte der TBV knapp mit 29:27 (Spielbericht) (siehe auch Gegnerdaten Lemgo).

Schiedsrichter der Pokalpartie sind die Methe-Zwillinge (Vellmar).

Aktualisierung vom 14.2.

Bereits am Dienstag treffen der HSV Hamburg und die SG Flensburg-Handewitt im Viertelfinale des DHB-Pokals aufeinander. Das DSF überträgt live ab 19.45 Uhr, Kommentator ist Uwe Semrau, Co-Kommentator ist THW-Manager Uwe Schwenker (siehe TV- und Internet-Tips). Die weiteren Partien des Viertelfinales lauten Nordhorn gegen Wallau und Hildesheim gegen Göppingen (beide am 16.02., 20 Uhr).

 

Aktualisierung vom 15.2.

Aus den Kieler Nachrichten vom 15.02.2005:

Die Flaute nach der Ruhe vor dem Sturm

TBV Lemgo: Leistungsträger fit, aber verunsichert zum Pokal-Hit nach Kiel
Die "Woche der Wahrheit" beschert dem THW Kiel morgen (20 Uhr) im DHB-Viertelfinalspiel in eigener Halle den TBV Lemgo. Es geht um den Einzug ins Final Four, das jährliche Fest des Handballs in der Color Line Arena. Am Sonnabend (14 Uhr) folgt dann der Klassiker gegen den Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt. Nach beiden Spielen sind drei Mannschaften schlauer.

Eines wusste Volker Mudrow, Trainer des TBV Lemgo, bereits am späten Sonnabend direkt nach der 30:33-Heimniederlage gegen Gummersbach: Der Meisterschaftszug ist abgefahren und die ersten drei Plätze, die den Zugang zur Champions League öffnen, sind ebenfalls in weite Ferne gerückt.

Wider Erwarten wirkte sich die sechswöchige WM-Pause nicht wirklich positiv auf das Spiel seines Teams aus: Flaute nach der Ruhe vor dem Sturm. Anders als in den Jahren zuvor, als der TBV stets personeller Hauptausrüster der deutschen Nationalmannschaft gewesen war und nach den großen Turnieren ausgelaugte und mental fertige Männer zurückbekam, blieb jetzt tatsächlich Zeit zum Entspannen und Auskurieren von verschleppten Verletzungen. Bis auf Florian Kehrmann und dem isländischen WM-Fahrer Logi Geirsson erlebten alle TBV-Spieler Tunesien nur vor dem Fernseher.

Gebracht hat es nichts. Ratlos war auch Daniel Stephan, mit 10/2 Toren erfolgreichster TBV-Torschütze gegen den VfL. An der Fitness habe es nicht gelegen, sagte Lemgos Kapitän. "Kämpferisch haben wir ebenfalls alles gegeben, trotzdem hat Gummersbach völlig verdient gewonnen." Auch die durchwachsen verlaufene Vorbereitungszeit mit Überlandfahrten und wenig fordernden Spielen gegen Mannschaften wie den Landesligisten Verl, die Hochsauerlandauswahl oder die Kreisauswahl von Coesfeld wollte Stephan nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Das zählt nicht. Wir sind eine Wettkampfmannschaft."

Gegen Gummersbach gab es auch positive Ansätze, die für die Partie gegen den THW Hoffnung geben. Neben Stephan überzeugten Kehrmann und Markus Baur, der nach 13-wöchiger Verletzungspause seinen Wert fürs Team in der Schlussphase mit wichtigen Toren untermauerte. Daraus zieht Manager Fynn Holpert seinen Optimismus, den "Coup von Kiel" wahr werden zu lassen. Holpert baut auf eine Trotzreaktion: "Jetzt kann die Mannschaft zeigen, dass sie auch die vermeintlich unmöglichen Spiele gewinnen kann."

Für das Spiel gegen Lemgo sind rund 8000 Karten verkauft, an den THW-Vorverkaufsstellen sind noch Tickets in allen Preis-Kategorien zu haben.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.02.2005)

 

Kraft geschöpft

TBV Lemgo startet erholt in die zweite Saisonhälfte
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

So hatte sich der TBV Lemgo seinen Saisonauftakt sicherlich nicht vorgestellt. Zwar konnte in dem Rekordspiel auf Schalke der angepeilte Zuschauerweltrekord mit rund 31.000 begeisterten Zuschauern gebrochen werden - die sportliche Hürde THW Kiel war allerdings noch etwas höher. In dem Spiel für die Geschichtsbücher gewannen die Zebras damals mit 31:26. Zu Saisonbeginn taten sich die Ostwestfalen noch schwer und kamen erst langsam in Fahrt. Die anstrengenden Olympischen Spiele von Athen zeigten ihre Nachwirkungen beim "TBV Deutschland".

"Man hat der Mannschaft einfach angemerkt, dass sie ein wenig ausgelaugt war, die Erholungsphase war zu kurz, um gleich wieder in die Vollen gehen zu können", sagt Silbermedaillen-Gewinner Volker Zerbe. Und so dauerte es noch ein wenig, bis die müden Knochen wieder voller Saft waren. Bei der jüngst ausgetragenen Weltmeisterschaft in Tunesien stellte der TBV Lemgo erstmals nur noch zwei Nationalspieler (Kehrmann für Deutschland, Geirsson für Island) ab, Daniel Stephan und Markus Baur passten verletzungsbedingt, Zerbe und Christian Schwarzer hatten ihren Rücktritt erklärt. "Während dieser Zeit haben wir fast mit unserem kompletten Kader in Ruhe trainieren können. Wir haben unsere Wunden geleckt und neue Kraft getankt", beschreibt Manager Fynn Holpert eine völlig neue Situation.

Erholung, die dringend nötig war. Der TBV Lemgo tanzt derzeit noch auf allen drei Hochzeiten - im Pokal und in der Champions League stehen die Ostwestfalen jeweils im Viertelfinale. "Wir wollen in dieser Saison einen Titel nach Lemgo holen", so Christian Schwarzer. Ob der Deutsche Meister von 2003 aber auch das "Final Four" des DHB-Pokals erreichen wird, das hängt zu einem guten Stück direkt von den Zebras ab. Ein Raunen ging durch die Lipperlandhalle in Lemgo, als den Ostwestfalen der THW als Viertelfinalgegner zugelost wurde. Für Manager Fynn Holpert gar eine mittlere Katastrophe: "Schlimmer hätte es nicht kommen können. Der THW ist zu Hause eine Macht. Aber wir werden natürlich alles dran setzen, nach Hamburg zu kommen."

Personell geändert hat sich in Lemgo nicht viel - eine erfolgreiche Mannschaft muss schließlich nicht völlig umgekrempelt werden. Für die Abgänge Carlos Lima (Schweiz), Rolf Hermann (TuS N Lübbecke) und Matthias Struck (FA Göppingen) kam der Isländer Logi Geirsson (FH Hafnarfjordür), der sich gut eingefügt hat. Perfekt zum Lemgoer Konzept passen werden wohl auch die bereits feststehenden Neuverpflichtungen aus dem neuen Kreise der Nationalmannschaft, Carsten Lichtlein und Sebastian Preiß, der seinem zukünftigen Verein am Mittwoch noch einmal zeigen dürfte, was er an ihm haben wird. So braucht sich der TBV auch in den nächsten Jahren keine großen Sorgen um eine erfolgreiche Zukunft machen, zumal die von der Nationalmannschaft zurückgetretenen Spieler Zerbe und Schwarzer noch ein bzw. zwei Jahre Bundesliga dran hängen werden und die Verjüngung der Mannschaft mit ihrer Erfahrung im Gleichgewicht halten sollen.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

Fynn Holpert im Gespräch

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Fynn Holpert ist umtriebig. Der Geschäftsführer des TBV Lemgo hat nicht nur das Wohl seines Klubs im Sinn, er engagiert sich über die ostwestfälischen Landesgrenzen hinaus auch in einem Arbeitsgremium der Europaäischen Handball-Federation (EHF) für eine Umgestaltung des internationalen Spielkalenders. ZEBRA sprach mit Fynn Holpert über das bevorstehende Aufeinandertreffen mit dem THW Kiel und über seine Arbeit in der EHF.

Zebra:
Herr Holpert, erstmals seit langem stellte der TBV Lemgo bei der zurückliegenden Weltmeisterschaft mit dem Deutschen Florian Kehrmann und dem Isländer Logi Geirsson nur zwei Spieler ab. Fällt Ihr WM-Fazit aus Vereinssicht deshalb sehr angenehm aus?
Fynn Holpert:
Für wahr, das tut es. Es war für uns eine ganz neue Situation, während dieser Zeit fast mit unserem kompletten Kader in Ruhe trainieren zu können. Daniel Stephan und Markus Baur waren zwar angeschlagen, sind aber seit rund 14 Tagen wieder mit dabei. Logi Geirsson hat in Tunesien kaum gespielt, Florian Kehrmann hingegen absolut überzeugend. Von daher bin ich einfach zufrieden, dass wir uns während der WM gut auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten konnten. Wir haben unsere Wunden geleckt und neue Kraft getankt.
Zebra:
Werden wir in Kiel also eine andere Lemgoer Mannschaft als noch zum Jahreswechsel erleben?
Fynn Holpert:
Ich denke, wir waren schon in der Bundesliga-Partie nicht schlecht. Jetzt werden wir jedoch eine andere Konstellation erleben. Mit dem genesenen Markus Baur steht uns eine weitere Alternative im Rückraum zur Verfügung. Auf der anderen Seite hatte der THW Kiel vor der WM-Pause einen guten Lauf, muss sich jetzt jedoch wieder finden. Nichtsdestotrotz ist der THW Kiel mein Topfavorit in der Meisterschaft und folglich auch im Pokal. Wir dürfen auf dieses Viertelfinale gespannt sein!
Zebra:
Schätzen Sie den TBV Lemgo aktuell stärker ein als noch in der Bundesliga-Partie am 2. Januar?
Fynn Holpert:
Das weiß ich nicht. Sowohl der TBV Lemgo als auch der THW Kiel zählen beide zu den Topmannschaften. Wie immer in solch einem Duell wird die Tagesform entscheiden. Gerade im Pokal könnte zudem der Heimvorteil das Zünglein an der Waage sein.
Zebra:
Was für ein Spiel erwarten Sie dieses Mal?
Fynn Holpert:
Dieses Viertelfinale könnte auch ein würdiges Finale sein. Es wird eine sehr enge und interessante Partie werden, die am Ende die Mannschaft mit der geringsten Fehlerquote und dem besten Torhüter gewinnen wird. Wir freuen uns jedenfalls auf dieses Spiel.
Zebra:
Wie wichtig wäre das Weiterkommen oder gar ein Titelgewinn für den TBV Lemgo?
Fynn Holpert:
Vom Titel wollen wir zu diesem Zeitpunkt gar nicht reden. Aber das Final Four in Hamburg zu erreichen, wäre aus finanzieller Sicht durchaus wichtig. Zudem würde ein Sieg gegen den THW Kiel zu Beginn der Rückserie einen enormen Motivationsschub und zusätzliches Selbstvertrauen bedeuten. Wir wollen endlich wieder zeigen, dass wir auch gegen die ganz Großen gewinnen können, was uns in dieser Bundesliga-Serie bislang leider noch nicht gelungen ist.
Zebra:
Kommen wir zu einem anderen Thema. Sie engagieren sich in einem Arbeitskreis der Europäischen Handball-Federation (EHF) für eine Entlastung im internationalen Termin-Kalender. Was hat es damit auf sich?
Fynn Holpert:
Wir erarbeiten in diesem Gremium zu sechst ein Konzept, welches eine Änderung des Spielmodus für Europameisterschaften, die zukünftig nur noch alle vier Jahre ausgetragenen werden sollen, ermöglicht. Das macht allerdings nur Sinn, wenn auch der Weltverband IHF unseren Vorschlägen folgen und sich unserem Rhythmus anpassen würde. Dann könnte die Bundesliga beispielsweise alle zwei Jahre im Januar durchspielen und ihren Spielplan entzerren. Die Arbeit in diesem Arbeitskreis ist eine verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe, um langfristig sportliche Qualität zu sichern und den Marktansprüchen gerechnet zu werden.
Zebra:
Was bedeutet letzteres genauer?
Fynn Holpert:
Die Agentur Infront, welche die EHF-Vermarktungsrechte besitzt, hat klar dokumentiert, dass es absolut Sinn machen würde, den EM-Rhythmus auf alle vier Jahre zu reduzieren, da der Markt einfach nicht mehr hergibt. Dagegen gilt es, die Champions League weiter aufzuwerten. Aus Dänemark gibt es bereits den Vorschlag, unser EM-Qualifikationssystem dem des Fußballs anzupassen. Das würde mehr hochwertige Spiele garantieren.
Zebra:
Wie sieht Ihr Zeitrahmen dafür aus?
Fynn Holpert:
Unser Ziel ist es, ab dem Jahr 2008 im neuen Modus zu spielen. Bis dahin müssen wir den entscheidenden Gremien mehrheitsfähige Vorschläge unterbreiten, denn wir können das Ganze nur vorbereiten und in die Wege leiten. Im April wird sich unser Arbeitskreis zum ersten Mal treffen.
Zebra:
Wie stehen die Aussichten auf Erfolg?
Fynn Holpert:
Ich habe das Gefühl, dass wir die Mehrheit gewinnen werden. Die Verbände mit den starken Ligen stehen alle hinter uns. Parallel zu den Veränderungen in den Wettbewerben ist es jedoch wichtig, die schwächeren Länder an unseren Sport heranzubringen und zu zeigen, dass wir eine globale Sportart sind.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", das Interview führte Sascha Klahn für living sports.)

 

Aktualisierung vom 16.2.

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.02.2005:

Kiel gegen Lemgo: Das Sekt- oder Seltersspiel

THW mit Bestbesetzung ins Pokal-Viertelfinale - Henning Fritz: "Ich bin bereit"
Kiel - TBV Lemgo war der letzte Pflichtspielgegner des THW Kiel vor der Weltmeisterschaftspause. Am 2. Januar gewannen die Zebras in der Ostseehalle nach packenden 60 Minuten mit 34:31 Toren.

Heute (20 Uhr), bei der THW-Rückkehr in den Ernst des Handball-Lebens, kreuzt Lemgo erneut in Kiel auf: Viertelfinale im DHB-Pokal. Der Sieger des Cupknallers ist für das Final Four am 16./17. April in Hamburg qualifiziert.

Uwe Schwenker erwartet "eine super schwere Aufgabe, die wir nur bestehen können, wenn sich jeder voll reinkniet und die Ostseehalle von Beginn an wie eine Wand hinter unserer Mannschaft steht." Lemgos Heimniederlage vom Sonnabend gegen Gummersbach werde dem THW eher zu schaffen machen als helfen, orakelt der THW-Manager, "für den TBV geht es fast schon um alles, die müssen gewinnen und werden beißen, kratzen oder sonst wie versuchen, ins Halbfinale zu kommen." Im Duell der beiden deutschen Spitzenteams steht zudem viel Geld auf dem Spiel. 2004, als der THW in der Color Line Arena im Halbfinale gegen Flensburg knapp den Kürzeren zog, nahmen die Kieler 92 000 Euro netto mit auf die Heimreise. "In diesem Jahr können die vier Teilnehmer mit je 100 000 kalkulieren", rechnet Schwenker vor. Den Wert des Spieles streicht auch TBV-Trainer Volker Mudrow heraus: "Wir wissen, das ist ein Sekt oder Selters-Spiel."

Für Fußballer sind 100 000 Euro Peanuts, für Handballer aber großes Geld, das auch der im Umbruch befindliche Gast gut gebrauchen könnte. So kehrt Marc Baumgartner am Saisonende zurück in die Schweiz. Ersatz für den Rückraumschützen ist noch nicht gefunden. Der spanische Weltmeister Iker Romero (FC Barcelona) zappelte zwar am Haken, zog aber die dicken Geldbündel von Ciudad Real vor. Neu auf der TBV-Wunschliste taucht der 22-jährige Tscheche Filip Jicha auf, der in der Schweizer Liga für St. Gallen Tore wirft. TBV-Manager Fynn Holpert mag zurzeit nichts kommentieren, ist in der vergangenen Woche aber in Zürich gesehen worden. Außerdem bestätigen Insider des Schweizer Handballs das TBV-Interesse an Jicha.

Beim THW sind laut Schwenker alle Personalplanungen für 2005/06 abgeschlossen. "Wir konzentrieren uns ausschließlich auf die laufenden Wettbewerbe." Und da sieht es personell ebenfalls gut aus. Trainer Noka Serdarusic hat erstmals keine Verletzten zu beklagen. Im Kader steht nach seiner Ellenbogenoperation auch wieder Torhüter Henning Fritz, der im Mannschaftstraining "volle Pulle" gegangen ist. "Ich bin bereit" sagt der Europameister. Dennoch ist mit Mattias Andersson in der Startaufstellung zu rechnen. Der Schwede spielte beim Test gegen Minden in Horneburg (29:24) eine glänzende Partie. "Ich bin endlich vollkommen fit", sagt Andersson. Der 26-Jährige klagte zuletzt ständig über Rückenprobleme und nutzte daher die WM-Pause für eine Akupunkturbehandlung beim Physiotherapeuten der schwedischen Nationalmannschaft. "Diese Methode gibt es nur in Schweden. Es war unangenehm, aber hilfreich", erklärt er. Heute will Andersson dem TBV-Angriffsspiel entscheidende Nadelstiche versetzen. "Das Final Four ist ein sehr lohnenswertes Ziel. Da wollen wir hin."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 16.02.2005)

 


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