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07.03.2005 Champions League

Kieler Nachrichten: Schwarzer Tag für den Schwarzmarkt

Es ist Sonnabend 12.45 Uhr. Bereits eineinviertel Stunden vor Beginn des Spiels strömen die Fans in Scharen zur Halle. Ein Paradies für Schwarzmarkthändler - sollte man meinen. Doch bereits jetzt purzeln die Preise.
Ein Mann im schwarzen Mantel bietet das Stehplatzticket (regulär acht Euro) für 15 Euro an. Keine 30 Sekunden später wäre ein Zehner auch okay. "Eigentlich sollte Barcelona mehr ziehen. Vielleicht liegt es an der frühen Anwurfzeit. Es stehen aber auch zu viele rum, die Karten verkaufen", erklärt der grauhaarige Anbieter ein paar Meter weiter. Denn auch auf dem Schwarzmarkt regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Gegen Flensburg seien mehr Fans auf der Suche gewesen, die Tickets "leichter weggegangen". Zum letzten Mal "richtig gelohnt habe sich das Geschäft vor dem EHF-Pokal-Finale 2002". Damals hieß der Gegner auch Barcelona. Dass das Kieler Publikum satt ist, glaubt er aber nicht. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn sind Kampfpreise angesagt. "Jetzt muss man froh sein, den Einkaufspreis zu bekommen. Schwarzmarkt? Das ist höchstens Graumarkt", meint ein Mann mit roter Jacke. Fünf Karten für zwölf Euro das Stück hat er noch. Ein junger Mann mit acht Sitzplatzkarten (20 Euro) wird nervös, spricht verzweifelt jeden an. Zehn Minuten vor Anpfiff hat sich der Platz vor der Halle schlagartig gelehrt. Jetzt gibt es drei Stehplatzkarten für acht Euro, kurz darauf werden die Karten sogar verschenkt. Doch noch nicht einmal dafür finden sich genug Interessenten, die restlichen Tickets landen im Papierkorb. Ein schwarzer Tag für die Händler. Fazit: Es lohnt sich, auch ohne Karte zur Ostseehalle zu fahren.

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2005)


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