Aus dem handball-magazin 6/2005:
Mit dem THW Kiel gewann er 2002 die Meisterschaft, aber weil ihm Spielzeiten fehlten,
wechselte
Florian Wisotzki
Anfang 2004 in die Schweiz zu Wacker Thun. Mit dem
Nationalligisten eroberte er den Challenge Cup (siehe
Bericht)
und damit den ersten internationalen
Titel für eine eidgenössische Mannschaft. Ab der kommenden Saison spielt
Wisotzki für
den Zweitligisten Dormagen (siehe
Bericht).
Das "handball-magazin" sprach mit dem gebürtigen Flensburger.
- handball-magazin:
-
Sind Sie und Ihre Mitspieler zu Personen der Zeitgeschichte aufgerückt?
- Florian Wisotzki:
-
Dass wir Geschichte geschrieben haben, war in den letzten
Wochen bei vielen Ansprachen ein Thema. Aber ich fühle mich nicht
anders als vorher. Stolz bin ich allerdings, ein Teil des
Erfolgs zu sein.
- handball-magazin:
-
Wie ist das nationale Echo auf den EC-Sieg ausgefallen?
- Florian Wisotzki:
-
Sehr positiv. Handball hat in der Schweiz einen geringeren Stellenwert
als in Deutschland, aber das Fernsehen und die anderen Medien haben hier
recht großen Anteil genommen. Hoffentlich kann Wacker das nutzen und
vielleicht auch im EHF-Cup überraschen.
- handball-magazin:
-
Hebt der Thuner Erfolg das Selbstwertgefühl der Schweizer Klubs?
- Florian Wisotzki:
-
Der Challenge Cup ist ohne Teams aus den großen Ligen nicht so attraktiv.
Einen Schub hat es gegeben, aber was der bringt, wird man erst in der nächsten
Saison sehen.
- handball-magazin:
-
Hat Wacker gezeigt, dass bei der EM in der Schweiz mit den Gastgebern zu rechnen ist?
- Florian Wisotzki:
-
Ich hoffe, dass viele Zuschauer in die Hallen strömen, um die
Begeisterung zu erleben, die Handball bringen kann. Mit den Emotionen
im eigenen Land kann die Schweiz in die Hauptrunde kommen - und vielleicht
noch weiter.
- handball-magazin:
-
Sie selbst gehen zum TSV Bayer Dormagen. Ist der Schritt von einem
Europapokalsieger zu einem Zweitligisten ein sportlicher Aufstieg?
- Florian Wisotzki:
-
Ja, Dormagen hat
super Perspektiven mit vielen jungen deutschen Spielern - in die Mannschaft
passe ich mit meinen 24 Jahren optimal. Wir wollen in die 1. Liga aufsteigen.
Ich gehe zu einem Verein, der in Zukunft Erfolg haben wird.
- handball-magazin:
-
Allerdings müssen Sie auf die nächsten Europapokalreisen wahrscheinlich
länger warten.
- Florian Wisotzki:
-
Das steckt man nicht so locker weg, aber ich bin noch jung - einige Reisen
werde ich bestimmt noch erleben.
(Das Gespräch führte Tim Oliver Kalle, aus dem handball-magazin 6/2005)