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26.06.2006 - Letzte Aktualisierung: 26.01.2006 EM 2006 / Nationalmannschaft

"Handball-Woche": Volles Vertrauen von Brand

Christian Zeitz fühlt sich wieder wohl und nimmt bei der EM eine wichtige Rolle ein

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Aus der "Handball-Woche" 04/2006:

Der Mann mit dem wuchtigen Wurf gibt sich locker in diesen Tagen. "Ich fühle mich wohl in dieser Mannschaft", sagt Christian Zeitz (THW Kiel), und das liegt nicht nur daran, dass seine langwierige Verletzung (ihm wurden im Herbst freie Gelenkkörper aus dem linken Wurfarm entfernt) überstanden ist. Auch die Form des 25-Jährigen zeigt kontinuierlich nach oben, der Linkshänder harmonierte zuletzt prächtig mit den Kreisläufern Klimovets und Preiß, und auch seine Wurfkraft hat dem Augenschein nach nicht gelitten.
Wenn er aber wieder gern in den deutschen Farben antritt, dann auch deswegen, weil sie verarbeitet scheint, diese leidige Geschichte während der WM 2005 in Tunesien. Das Turnier in Nordafrika, das erste nach der Ära Volker Zerbe, dem langjährigem Partner auf der Position des Halbrechten, war furchtbar gelaufen. Damals kritisierte ihn Bundestrainer Heiner Brand, aber was die Situation eskalieren ließ, war die anschließende Beschimpfung durch den ARD-Experten Erhard Wunderlich: "Wenn Zeitz die Halle betritt, gibt er am Eingang sein Gehirn ab." Kein Wunder, dass Zeitz sich ungerecht behandelt fühlte, vom Trainer, und noch mehr von den Medien. "Was mit mir in Tunesien gemacht wurde, das war nicht in Ordnung", sagt er heute. Er, der abseits des Handballfeldes ohnehin nicht zu den extrovertierten Figuren zählt, verschloss sich damals. Erst nach Monaten, nach Gesprächen mit Brand und seiner Managerin Ciz Schönberger sowie mit seinen sensationellen Leistungen im Verein, die mit dem Meistertitel gekrönt wurden, taute der 111fache Nationalspieler (311 Tore) wieder auf. Derzeit ist jedenfalls spürbar, dass er das volle Vertrauen des Bundestrainer genießt ("Ich bin froh, dass ich Christian wiederhabe"). Auch das Verhältnis zu den Medien ist deutlich entspannter geworden. Abgeschenkt hat er das Erreichen des Halbfinales noch lange nicht: "Ich hoffe, wir können gegen Spanien oder Frankreich gewinnen", also gegen einen der beiden Gruppenfavoriten. Vor allem aber will er "guten Handball spielen". Nicht unwahrscheinlich, dass das diesmal klappt. Die nötige Lockerheit legt er derzeit an den Tag.

(Von Erik Eggers, aus der "Handball-Woche" 04/2006)

Einen weiteren interessanten Artikel von Erik Eggers über Christian Zeitz können Sie bei Spiegel Online lesen.


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