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19.02.2006 Karlchens Einwurf

Zebra: Karlchens Einwurf: Karlchen und seine EM-Analyse

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Der Chef kommt um die Ecke und fragt, was ich denn jetzt schon wieder im Aktualitätenzentrum des NDR zu tun hätte? Müsse ich nicht schon längst bei Dreharbeiten sein? Dann hieß es, rasch eine Ausrede finden, denn auf einem Monitor liefen dort immer die Handball-Spiele der Europameisterschaft in der Schweiz. Und trotz des Fehlens unserer gelb-blauen Zebras ("Seufz") wurden diese sehr unterhaltsam. Nach dem Schauen kam dann die Analyse in der Zeitung und daraus ein kleines Potpourri der Buchstaben-Weisheiten:
Meine Lieblingsüberschrift: "Hens ist mein EM-Chef" aus der Bildzeitung. Ich wusste gar nicht, dass Heiner Brand solch ein Spaßvogel ist. Pommes dankte es ihm im Spiel gegen die Ukraine mit fünf Toren... bei 36 Wurfversuchen. Ja, ja Herr Hens, "Handball ist ja nicht Ringelpietz mit Anfassen", nette Weisheit, die sie mir da bei meinem Ausflug in philosophische Höhen mitgeben.

Apropos Hens. Erzählte der doch, dass er eine "Skipfeife" sei. Meint er damit, dass er eine Art "Ilse Werner" des Ski-Sports sei oder beklagt er doch eher eine gewisse Unkenntnis des Umgangs mit Utensilien des Wintersports?

Und ich lernte, dass sich die Schrankwände des Handballs in Güterzüge verwandeln. Damit ist erhöhte Athletik der Mitte einer Deckung gemeint, in der meist äußerst robuste Typen stehen, die, wären sie Pferde, als Kaltblüter durchgehen würden. Waren die früheren Mittelmänner aber recht unbeweglich, werden sie heute immer dynamischer. Und gleich heißt es auch in einer Titelzeile "Deutsche müssen Muskeln draufpacken".

Als eine Art Musterbeispiel für diese neue Art Spieler gilt Nikola Karabatic. Immerhin 1,96 cm groß und mehr als 100 Kilo schwer. Den konnten wir ja vom Gang nach Spanien abhalten, weil er so gern mit seinem großen Vorbild Stefan Lövgren zusammenspielen wollte. Manche trauen ihm sogar zu, auch so gut wie dieser zu werden. Doch dazu gehört einiges: Man muss nicht nur gut Handball spielen können und das Training von Noka jahrelang überstehen, sondern auch Weizenbier-Abende mit Staffan Olsson überleben. Und erst wenn Nikola das schafft, dann ist er nah dran an Stefan.

Mein Lieblingssatz in der Zeitung: "Sämtliche Torschützen zwischen der 42. und 48. Minute: Zeitz, Zeitz, Zeitz, Zeitz, Zeitz." (Süddeutsche Zeitung vom 6.2.2006)

Vielleicht als Querverweis auf den Karneval: "Heiner lacht ja nicht so oft". (Florian Kehrmann zum Schmunzeln des Bundestrainers über das Abschneiden der Deutschen Mannschaft)

Wunderbar auch der deutsche Sinn für Poetik: "Olli wird der neue Pitti." (Christian Zaschke in der Süddeutschen Zeitung über die gute Abwehrleistung von Oliver Roggisch)

"Das wäre so, als würden die Steine werfen." (Florian Kehrmann zu den ersten Torwürfen der Ukrainer, die dann aber glücklicherweise das Steinewerfen bald satt hatten.)

Und dann ist da noch der "Bravo-Boy 2000" Michael Kraus und der IHF-Präsident Hassan Moustafa aus dem Handball-Land Ägypten, der zu dem geplanten Qualifikationstunier für Olympia und der körperlichen Mehrbelastung der Spieler schlicht "Das ist doch nichts" sagte.

Irgendwie war es ja toll, dies stundenlange Ausharren vor dem Fernseher... aber schöner ist es doch, endlich wieder Spiele live in der Ostseehalle zu sehen... und das endlich auch wieder mit allen buntfarbigen Zebras.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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