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01./02./03.04.2006 - Letzte Aktualisierung: 03.04.2006 Europapokal

Europapokal-Wettbewerbe: Flensburg, VfL und Nordhorn ausgeschieden - Göppingen gegen Lemgo im Finale

Update #5 Weitere Ergebnisse und KN-Bericht ergänzt...

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Am Wochenende 01./02. April fielen in den europäischen Wettbewerben die Entscheidungen in den Halbfinal-Partien. Nach Frisch Auf Göppingen zog am Sonntag auch der TBV Lemgo in das EHF-Pokal-Finale ein. Im deutsch-deutschen Halbfinale bezwangen die Lipperländer den VfL Gummersbach. Ausgeschieden ist hingegen die SG Flensburg-Handewitt in der Champions League. Trauer auch in Nordhorn: Der HSG reichte nach einer dramatischen Schlussphase ein 33:28 (16:15) - Erfolg nicht zum Finaleinzug.

Champions League: Flensburg ausgeschieden

Flensburgs Marcin Lijewski wird von Ciudads Ales Pajovic attackiert.
Klicken Sie zum Vergrößern! Flensburgs Marcin Lijewski wird von Ciudads Ales Pajovic attackiert.
Sie kamen, um beim "Wunder von Flensburg" dabei sein zu können: 6000 Zuschauer in der ausverkauften Campus-Halle glaubten rund 20 Minuten an eine Chance, nach der ernüchternden 22:31-Hinspiel-Niederlage doch noch den Traum vom Finale wahr zu machen. Auf vier Tore war zu diesem Zeitpunkt der Vorsprung der SG angewachsen, Ciudad Real (ESP) schien zu wanken. Doch die Spanier schlugen im Champions League-Halbfinale kalt zurück, Sterbik im Ciudad-Tor entschärfte reihenweise guter Chancen der SG, zudem kam Ex-Zebra Julio Fis in dieser Phase zu einigen einfachen Toren.

Ciudad verkürzte bis zum Pausentee auf 12:14, nach der Halbzeit drehte das spanische Star-Ensemble recht mühelos die Partie. Am Ende gewannen die Gäste verdient mit 29:27 (14:12) - und zogen so in das Finale der Champions League ein.

Im zweiten Halbfinale traf Demetrio Lozanos Portland San Antonio zuhause auf Fotex Veszprem (HUN). Das Hinspiel gewannen die Ungarn mit 29:27 (17:14). Im Rückspiel tat sich Portland dann überraschend schwer mit den Gästen, zog aber letztlich durch das 32:29 (18:16) in das Finale ein.

EHF-Pokal: Lemgo und Göppingen im Finale

Im EHF-Pokal-Halbfinale hat der TBV Lemgo nach dem 29:27 (13:16) - Auswärtserfolg beim VfL Gummersbach und einer hart umkämpften 25:26 (12:14) - Rückspielniederlage das Finale gegen Frisch Auf Göppingen erreicht. Über sechzig Minuten bot dieses Duell alles, was Handball so interessant macht: Kampf, Leidenschaft und Dramatik bestimmten das Spiel, in dem Yoon und Jicha nach Jagdszenen die Rote Karte erhielten. Am Ende war es der TBV Lemgo, der nach zwischenzeitlichem Vier-Tore-Rückstand jubeln durfte und sich beim überragenden Jogi Geirsson bedankte, der zehn Treffer erzielte.

Dramatisch war es in Göppingen: Mit 26:30 hatte FAG das Hinspiel beim französischen Vertreter US Creteil verloren, im Rückspiel am Samstag dann eine ganz starke Leistung gezeigt. Göppingen holte die vier Tore Rückstand mehrmals auf, schickte die Fans dabei aber auf eine Berg-und-Tal-Fahrt der Emotionen. Immer wieder kam Creteil heran, doch letztlich stand es 23:19 (13:10). Dann der Schock: Creteil erzielt in der letzten Sekunde einen Treffer, doch das Schiedsrichtergespann versagte diesem die Anerkennung. Es folgten Verwirrung und emotionsgeladene Diskussionen auf dem Spielfeld, Creteil bekam noch einen Freiwurf zugesprochen. Dieser brachte jedoch nichts mehr ein, eine riesige Jubeltraube feierte den größten Erfolg der jüngsten Vereinsgeschichte. Denn auf Grund der mehr erzielten Auswärtstore schaffte Göppingen sensationell den Einzug ins Finale.

Pokalsieger-Cup: Nordhorn denkbar knapp gescheitert

Im Pokalsieger-Wettbewerb war für die HSG Nordhorn das Halbfinale Endstation. Nach der 30:36 (18:19) - Niederlage bei Chehovski Medvedi Moskau (RUS) ackerte die HSG, um doch noch den Finaleinzug zu schaffen. Bis zur 59. Minute hatten sich die Grafschafter auch dank acht Treffern von Piotr Przybecki einen für das Weiterkommen reichenden Sechs-Tore-Vorsprung erarbeitet, ehe Dibirov mit dem Moskauer 28:33 alle HSG-Träume zerstörte.

Im zweiten Halbfinale gewann CBM Valladolid (ESP) nach dem 33:29 (15:19) - Hinspielerfolg bei HCM Constanta (ROM) auch das Rückspiel mit 40:31 (19:10).

Alle Ergebnisse finden Sie unter:

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 03.04.2006:

"Wir müssen weiter an uns arbeiten und unsere Finanzen aufstocken"

Flensburgs Manager Thorsten Storm fordert nach Aus in der Champions Leaue Konsequenzen
Flensburg - Spanisch ist wieder die Sprache des Endspiels in der Handball-Champions-League. Wie 2005 buhlen mit Portland San Antonio und BM Ciudad Real zwei Vertreter der Liga Asobal um die "Krone" in der Königsklasse. Die SG Flensburg-Handewitt schnupperte beim 27:29 (14:12) gegen die Weltauswahl von Ciudad Real nur kurz an einem "Wunder", erlebte letztendlich aber einen ernüchternden Nachmittag.

"Wenn wir uns vor der Pause auf fünf oder sechs Treffer abgesetzt hätten, wäre alles möglich gewesen", sagte Abwehr-Stratege Johnny Jensen. "Leider haben wir in dieser Phase leichte Fehler gemacht und die Spanier leichte Tore - es hätte anders herum sein müssen." Joachim Boldsen brachte es auf den Punkt. "Wir sind wohl einfach nicht gut genug für ganz oben."

In der Woche hatten die Flensburger noch einmal alle Hoffnungen "fusioniert". Der Glaube an ein "Handball-Wunder" wuchs von Tag zu Tag. "Wenn wir keine Chance mehr sehen würden", diktierte Co-Trainer Bogdan Wenta vor dem Anpfiff spanischen Journalisten in die Notizblöcke, "würden wir gar nicht auflaufen." Die Flensburger Campushalle kochte, wähnte sich nach dem schnellen 7:3 (13.) schon auf der Erfolgsspur. Die "Matchwinner" des Hinspiels wurden ausgeschaltet: Roland Urios am Kreis hatte längst nicht so viel Platz wie vor Wochenfrist, und Siarhei Rutenka wirkte ungewohnt blass. Auf der Gegenseite kombinierten Glenn Solberg und seine Nebenleute wesentlich gefälliger gegen die 5:1-Defensive der Spanier. "Alles, was wir uns vorgenommen hatten, funktionierte diesmal deutlich besser", analysierte Trainer Kent-Harry Andersson.

Ein strukturelles Problem, das letztendlich alle Hoffnungen zerstörte, ließ sich aber nicht beheben. Die Bank von Ciudad Real war einfach hochwertiger besetzt, was ein "Block-Wechsel" des Rückraums zur Mitte der ersten Hälfte unterstrich. Siarhei Rutenka, Alberto Entrerrios und Olafur Stefansson trotteten zur Bank, Julio Fis, Claus M. Jakobsen sowie Petar Metlicic kamen. Was für ein Repertoire an Weltklasse-Leuten! "Wir hatten Urios und Rutenka gut im Griff", beobachtete Torwart Jan Holpert, der selbst eine starke Anfangsphase erlebte. "Dann machten plötzlich andere die Tore."

Vor der Pause steuerten Petar Metlicic und der ehemalige Kieler Julio Fis wichtige Treffer bei, nach dem Seitenwechsel zerstörten Alberto Entrerrios und Mirza Dzomba die Hoffnungen der Hausherren endgültig. Ab dem 16:20 (40.) plätscherte die Partie vor sich hin. "Wir wollen euch kämpfen sehen!", sangen enttäuschte SG-Fans. "Der Berg, den wir erklimmen wollten, war einfach zu hoch", stellte Jan Holpert fest. "Ciudad Real ist eine Ausnahme-Mannschaft." Eine Aussage, die SG-Manager Thorsten Storm auf den Plan rief. Die Champions League soll in Zukunft kein Fremdwort in Flensburg bleiben. "Wir", holte der Manager aus, "müssen weiter an uns arbeiten, den Kader verbessern und unsere Finanzen aufstocken."

(Aus den Kieler Nachrichten vom 03.04.2006)


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