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02.05.2006 Bundesliga

Kieler Nachrichten-Kommentar: Alle Trümpfe in der Hand

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.05.2006:

Der THW Kiel hat alle Trümpfe in der Hand, um zum zwölften Mal deutscher Meister zu werden. Es wäre ein Titel für die Geschichtsbücher - die Zebras hätten den VfL Gummersbach überholt und könnten sich Rekordmeister nennen. Die SG Flensburg ist trotz der Derby-Niederlage die einzige Mannschaft, die das Format hat, die Kieler noch abzufangen.
Doch vier Punkte Vorsprung, das bessere Torverhältnis und ein leichteres Restprogramm erwecken den Anschein, dass sich die Kieler nur noch selbst schlagen können. Doch Niederlagen in Minden oder zuletzt das peinliche Pokal-Aus gegen Kronau haben gezeigt, dass die junge Mannschaft genau dazu in der Lage ist - sich selbst zu schlagen.

Deshalb ist der Verein gut beraten, acht Spieltage vor dem Abpfiff kein Risiko mehr einzugehen. Deshalb ist es auch richtig, sich um einen Torhüter wie Andrej Lawrow zu bemühen, der noch immer in der Lage ist, einen Gegner zu erschrecken. Mit der Verletzung von Mattias Andersson ist deutlich geworden, wie dünn das Eis ist, auf dem der THW sich bewegt. Die überragende Form des Schweden hat verdeckt, wie tief die Krise ist, in der Henning Fritz steckt. Auch der Tapetenwechsel bei der Handball-EM in der Schweiz konnte in ihm nicht das alte Feuer entzünden. Da noch unklar ist, wann und in welcher Verfassung Andersson zurückkehrt, und der junge Dennis Klockmann noch nicht die entsprechende Klasse besitzt, ist der Verein im Zugzwang. Trotz Platz eins. Oder gerade deswegen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.05.2006)


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