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14.06.2006 Bundesliga

"Handball-Woche": Infos und Statistiken zur abgelaufenen Saison 2005/2006

Das Sonderheft Nr. 23/2006 brachte viele interessante Statistiken und ausführliche Informationen zur vergangenen Saison 2005/2006.
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Die "Handball-Woche" hat in einer Rückschau in ihrem Sonderheft Nr. 23/2006 zu jedem Bundesliga-Verein ausführliche Informationen und interessante Statistikdaten zur abgeschlossenen Bundesliga-Saison zusammengestellt.
Hier einige der Informationen zum THW Kiel:

Das Maß aller Dinge

THW Kiel ist das "Bayern München" des Handballs: Zwölf Mal feierten die "Zebras" nun die Meisterschaft - das ist Rekord
Kiel - Rekord-Ergebnisse, Rekord-Meister, Rekord-Party: Der THW Kiel ist und bleibt das Maß aller Dinge im deutschen Handball. Mit Tempo, Torfestivals und dem größten Vorsprung auf den Zweiten seit neun Jahren haben die "Zebras" die Liga im Jahr 2005/06 dominiert und nach dem vorzeitigen Gewinn ihres zwölften Titels mit dem bisherigen Rekordmeister VfL Gummersbach gleichgezogen.

Wie schon in der Hin- und Rückrunde beeindruckten die Kieler auch in der "Nachspielzeit" und stellten sogar beim Feiern einen neuen Rekord auf. Denn bereits vor dem abschließenden Spiel gegen Gummersbach am vergangenen Samstag begossen die Norddeutschen fünf Tage lang auf der Party-Insel Mallorca ihren Titel. Höhepunkt der zweiwöchigen Feier-Flut war aber der Saisonabschluss am Pfingstwochenende und die Übergabe der Schale durch DHB-Präsident Ulrich Strombach. "Rekordmeister zu sein, ist eine schöne Geschichte. Aber jetzt gilt es, alleiniger Rekordmeister zu werden. Das ist ein schönes Ziel", erklärte Kiels Manager Uwe Schwenker.

Neuer Torrekord
Mit Nikola Karabatic, Vid Kavticnik, Pelle Linders, Kim Andersson und Viktor Szilagyi verpflichtete der THW ingesamt fünf neue Weltklassespieler vor der Saison. Alle hatten maßgeblichen Anteil an der Rekordausbeute von 1217 Treffern. Mit dieser Marke lösten die "Zebras" übrigens den TBV Lemgo ab, der in der Spielzeit 2002/03 1158 Tore geworfen hatte. Lemgo ist auch die Mannschaft, die mit acht Punkten Vorsprung (1996/97) auf den "Vize-Meister" zuletzt einen größeren Unterschied zum Zweiten aufwies als Kiel.

Einen weiteren Bestwert markierte Kiel mit dem unglaublichen 54:34-Schützenfest gegen Magdeburg im Dezember: Nie zuvor waren mehr Treffer in einem Bundesliga-Spiel gefallen. Auch die 50-Tore-Marke war bis dahin nicht erreicht worden. Experten sprachen sogar von der Geburt eines neuen Handball-Stils. "Kiel war eindeutig die beste Mannschaft", erkannte deshalb auch der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL) Frank Bohmann an.

Gigantische Party mit 15000 Fans
Zum Saisonabschluss schossen Kanonen schwarz-weißes Konfetti in die wie immer ausverkaufte Ostseehalle, auf dem Rathausplatz tobte derweil die Riesen-Party mit über 15000 tanzenden Fans.

"Ole, hier kommt der THW", schallte es aus tausend Kehlen, als die Helden am Samstagabend nach dem schwer erkämpften 31:29-Sieg im letzten Saisonspiel gegen Gummersbach schon in Bier- und Sektlaune in Cabrios mit dem Kennzeichen KI-DM 2006 vorfuhren. Minuten später präsentierte Kapitän Stefan Lövgren auf dem Balkon des Rathauses den begeisterten Fans die Meisterschale, die zwei Stunden zuvor in einem Fischernetz von der Decke der Ostseehalle geschwebt war - "La Ola" schwappte an der Förde über.

T-Shirt: 12:1 für Kiel
Lautstark feierten die Anhänger jeden einzelnen Spieler des Teams von Erfolgstrainer Zvonimir Serdarusic. Später revanchierten sich die Akteure - in feinen weißen Anzügen übrigens - singend auf der Bühne: Ob "Marmor, Stein und Eisen bricht" oder "Holzmichel" - stets sprang der Funke über und die Fans stimmten ein. Stolz trugen viele von ihnen schwarze T-Shirts mit der Aufschrift "Kiel gegen Flensburg 12:1" oder "Wir sind Rekordmeister" - die Renner unter den aktuellsten Fanartikeln.

(Aus der Handball-Woche 23/2006)

THW Kiel auf Rekordjagd

13 Jahre mit Trainer Serdarusic, neun Meistertitel - 2005/06 feierte der THW Kiel seine insgesamt zwölfte Meisterschaft - das ist Rekord
Kiel - Mit nur insgesamt sechs Minuspunkten ist dem THW Kiel die Titelverteidigung zwei Spieltage vor Saisonende gelungen. Lediglich in Flensburg, in Magdeburg und - ärgerlicherweise - bei GWD Minden nach der Europameisterschafts-Pause ließen die Zebras Punkte.
Immer ganz oben
Trainer Zvonimir "Noka" Serdarusic interessiert dieser Rekord aber nicht wirklich. "Was mit den Punkten los ist, ist mir wurscht. Mir ist wichtig, dass meine Mannschaft immer ganz oben steht, meinetwegen auch mit 20 Minuspunkten", meint Serdarusic. Dass der THW mit seinem 12. Titel jetzt mit Rekordmeister VfL Gummersbach gleichzog, ist für Kiels Manager Uwe Schwenker auch nur "ein schönes Abfallprodukt." Schon vor der Saison hatte Serdarusic gesagt: "Wir geben die Schale nicht gerne ab. Dafür müssen uns schon andere überholen. Der Titel geht nur über uns". So ganz sicher, dass es mit der Titelverteidigung klappen könnte, war der Meistertrainer aber nicht. Schließlich schloss der THW gerade eine personelle Verjüngungskur ab. Mit Kim Andersson, Nikola Karabatic, Vid Kavticnik, Pelle Linders, und Viktor Szilagyi kamen gleich fünf junge Spieler in die Zebra-Herde, die erst einmal in das Team des Titelverteidigers integriert werden mussten. Das klappte besser, als es sich Noka Serdarusic vorgestellt hatte: "Sie haben sich schneller zu einer Mannschaft entwickelt, als selbst ich es erwartet hätte. Deshalb ist mit dieser Titel sogar etwas lieber als einige vorherige", zieht Serdarusic zufrieden Bilanz nach seinem neunten Titel in dreizehn Jahren in Kiel. Das ist Rekord.

Stolz ist der "Zebra-Dompteur" zudem über eine weitere Bestmarke: Der THW brannte sich mit seinem 54:34-Triumph über die Gladiatoren aus Magdeburg quasi in die Handball-Rekordbücher ein. Noch nie hatte es in einer Bundesligapartie 88 Tore gegeben und noch nie erzielte eine Mannschaft in 60 Minuten 54 Tore. Und noch nie ist ein Gäste-Team so gedemütigt aus der Ostseehalle gekrochen.

Aus in der Königsklasse
Aber ganz rund lief es in der Saison nicht. In der Champions League scheiterte der THW Kiel im Viertelfinale durch eine 28:32-Niederlage in eigener Halle und trotz des späteren, grandiosen Auswärtssieges am Nordrivalen Flensburg-Handewitt.

Im DHB-Pokal allerdings warfen die Zebras die Flensburger aus dem Wettbewerb (siehe Bericht). Später beendete der THW auch die Träume des TBV Lemgo (siehe Bericht) auf die Teilnahme am DHB-Finalwochenende in der Hamburger ColorLine-Arena. Allerdings scheiterten die Kieler als hochgehandelter Favorit im Final Four dann ausgerechnet am Aufsteiger Kronau/Östringen (siehe Bericht) und mussten sich das Finale am Sonntag im Fernsehen anschauen.

Dennoch: Spricht man über die Spielzeit 2005/06, dann kommt man am Hochgeschwindigkeits-Handball des THW nicht vorbei. Mit unglaublichem Tempo galoppierten die Zebras durch die Hallen der ersten Liga in Richtung Titelverteidigung.

Titel zum Abschied
Einen "goldenen Abschied" hat durch diese Titelverteidigung auf jeden Fall Frode Hagen. Denn der Norweger geht mit seiner Familie zurück in die Heimat. Der Titel im Gepäck. Gleiches gilt für Adrian Wagner, dessen Vertrag nicht verlängert wurde und der nun zum Abschied vom THW Kiel (er geht nach Dormagen) noch einmal feiern durfte.

Trotz der Feierlichkeiten zur zwölften Deutschen Meisterschaft richtet das Erfolgsgespann Uwe Schwenker (Manager) und Noka Serdarusic (Trainer) aber den Blick nach vorn. Endlich will der seine Trophäen-Sammlung komplettieren - mit dem Gewinn der Champions League. Die Spanien-Erfahrung von Neuzugang Lars Krogh Jeppesen (kommt aus Barcelona) und die Schnelligkeit des Außen Dominik Klein (wechselt vom TV Großwallstadt) sollen helfen, den Traum vom Titel in der "Königsklasse" endlich wahr werden zu lassen.

(Von Detlev Strempel, aus der Handball-Woche 23/2006)

TOP
Mit Tempo zum Erfolg

Nur sechs Minuspunkte bis zum Titelgewinn und das Rekordergebnis von 54:34 über Magdeburg am 20. Dezember in der Ostseehalle.

FLOP
Platt nach der EM

Die unnötige 30:32-Niederlage bei GWD Minden nach der EM-Pause.

SPRÜCHE
"Neun Mal Meister in 13 Jahren. Aber es gibt Leute, die fragen, was mit den anderen vier Jahren war!" Kiels Trainer Zvonimir "Noka" Serdarusic
SPIELER DER SAISON 05/06
Nikola Karabatic

Der 22 Jahre alte französische Nationalspieler hat sich in seinem ersten Jahr beim THW Kiel zur Führungspersönlichkeit entwickelt und ist zugleich wichtiger Teil des Kieler Mittelblocks in der Defensive sowie erfolgreichster Torschütze. Zu nennen wären aber auch Viktor Szilagyi und Kim Andersson.

(Aus der Handball-Woche 23/2006)

Hier einige weitere Statistikdaten zum THW Kiel:

  • Eingesetzte Spieler: 15
  • Siebenmeter für THW: 143/201 (71,1%)
  • Siebenmeter gegen THW: 94/133 (70,7%)
  • Zeitstrafen gegen THW: 108 Zeitstrafen (3,18 pro Spiel) - damit war der THW nach Lemgo Flensburg und das zweitfairste Team (siehe Zeitstrafen Vereine).
  • Höchster Sieg: 54:34 gegen Magdeburg (H) siehe Bericht)
  • Höchste Niederlage: 33:39 in Flensburg (A) (siehe Bericht)
  • Torreichstes Spiel: 54:34 gegen Magdeburg (H) siehe Bericht)
  • Torärmstes Spiel: 23:20 in Hamburg (A) (siehe Bericht)
  • Tore/Würfe: 1217/1690 (72%)
  • Gegentore/Würfe: 968/1593 (60,7%)
  • Tore 1. Halbzeit: 612 (50%)
  • Tore 2. Halbzeit: 605 (50%)
  • Gegentore 1. Halbzeit: 470 (49%)
  • Gegentore 2. Halbzeit: 498 (51%)
  • Meiste Tore in einem Spiel: Marcus Ahlm (13)
  • Meiste Siebenmeter-Tore in einem Spiel: Nikola Karabatic (8)
  • Meiste Paraden pro Spiel: Mattias Andersson (27)
  • Meiste gehaltene Siebenmeter pro Spiel: Mattias Andersson (3)
  • Beste durchschnittliche Fangquote: Mattias Andersson (41%)

Torverteilung 2005/06:

  Torhüter  
  0%  
Linksaußen Kreis Rechtsaußen
13% 17% 12%
Rückraum links Rückraum Mitte Rückraum rechts
16% 13% 18%
  Siebenmeter  
  12%  

Ausführliche Informationen über alle Vereine und die komplette Ligasaison finden Sie in der Handball-Woche Ausgabe Nr. 23/2006.

Weitere Statistiken finden Sie in unserem Artikel Rückblick: Wieder eine Saison der Rekorde und im Liga-Statistik-Artikel.


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