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08.11.2006 Nationalmannschaft

Zebra: World Cup: Kroatien siegt - Bundestrainer nachdenklich

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Als der Olympiasieger Kroatien ausgelassen seinen ersten World-Cup-Triumph feierte und beim unterlegenen Überraschungsfinalisten Tunesien die Enttäuschung allmählich dem Stolz über den zweiten Platz wich, da waren die deutschen Handballer bereits auf dem Heimweg. Für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) endete der letzte große Vergleich vor der Weltmeisterschaft im eigenen Lande auf Rang fünf.
Gastgeber Schweden sicherte sich vor dem skandinavischen Nachbarn aus Dänemark die Bronzemedaille, der amtierende Weltmeister Spanien enttäuschte als Achter.

Zwar standen für am Ende für die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand drei Siege aus fünf Partien zu Buche, doch exakt 81 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel in Berlin waren Defizite nicht zu übersehen. "Wir sind sicherlich noch nicht in WM-reifer Form. Wir müssen einsehen, dass die Spitzenmannschaften ein bisschen weg sind von uns. Wir sind zwar nahe dran. Aber die sind in der Besetzung und zum jetzigen Zeitpunkt ein Stück vor uns", urteilte Brand nach dem sechstägigen Kräftemessen mit der Weltelite.

In erster Linie plagten den Gummersbacher auf den World-Cup-Stationen in Bremen und Hannover sowie im schwedischen Helsingborg und Malmö die anhaltenden Personalsorgen. Lichtblick war, dass der Kieler Christian Zeitz zu den beiden Platzierungsspielen mit nach Schweden reiste, nachdem er wegen Hüftbeschwerden den World Cup ursprünglich abgesagt und auf die Vorrunde verzichtet hatte. Der Lemgoer Rechtsaußen Florian Kehrmann, einer der Stars in der deutschen Sieben, ergänzte: "Wichtiger als die Ergebnisse ist die Art und Weise, wie wir uns präsentieren. Aber irgendwann machen sich die Ausfälle doch bemerkbar. Trotzdem: Das ist kein Grund, den Kopf hängen lassen. Bei uns wächst einiges zusammen."

Nach der Rückkehr von Zeitz hofft der Bundestrainer, dass bis zur WM auch andere Leistungsträger wie Oleg Velyky (Kronau/Östringen) wieder fit werden. "Wir brauchen mit Sicherheit Oleg Velyky", sagte er. Neben dem Rückraum-Ass, der sich einer Lymphdrüsenoperation unterziehen musste, fehlten beim World Cup fünf weitere Akteure. Die unerfahrenen Akteure wie Michael Haaß (Kronau/Östringen) oder Rolf Hermann (Lübbecke) wiesen beim Acht-Nationen-Turnier noch zu viele Formschwankungen auf.

Trotz aller Sorgen ist Brand dennoch zuversichtlich, für die WM eine schlagkräftige Formation aufbieten zu können. "Ich denke, dass wir mit viel Training in den 14 Tagen vor der WM die Abwehr noch ganz gut hinbekommen. Großen Nachholbedarf haben wir noch im Tempogegenstoß. Daran müssen wir in den nächsten Lehrgängen verstärkt arbeiten. Aber vom taktischen Repertoire sind andere Mannschaften nicht besser und spielen nicht mehr als wir", erklärte der Bundestrainer. Zudem sind die drei Torhüter mit dem im Aufwind befindlichen Henning Fritz (Kiel) an der Spitze gesetzt. Brand: "Ich habe mit den Torleuten gute Erfahrungen gesammelt und glaube auch an sie. Ich kann bei der WM keine Experimente machen."

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

World Cup-Splitter

Die deutsche Nationalmannschaft blickte während des Finalwochenendes zweimal in Richtung Fahne, doch fand die Hymne nicht den Weg in die Lautsprecher der Hallen in Helsingborg und Malmö. Nach minutenlangem Schweigen entschieden die Spieler, in das Spiel um Platz fünf ohne Nationalhymne zu starten.

Die Ex-Zebras Staffan Olsson und Magnus Wislander waren während des World Cups in Schweden als Kommentatoren unterwegs. Olsson stand vor der Kamera und Magnus Wislander hatte hinter dem Radio Platz genommen. Doch kennen anscheinend nicht alle den Welthandballer des Jahrhunderts, der am Journalisteneingang seine Akkreditierung vorzeigen musste, um Einlass zu bekommen.

Beim Bericht auf die Mannschaftsaufstellung des Spiels Deutschland gegen Griechenland fiel der Verein von Linksaußen Dominik Klein ins Auge. Anstatt THW Kiel stand dort HSV Hamburg. Alles nur ein Versehen der Hallenheft-Redakteure.

Schwedens Rückraumshooter Kim Andersson wurde ins All-Star-Team des World Cups berufen. Neben dem Linkshänder vom THW Kiel kamen Tomas Svensson (Tor/Schweden), Florian Kehrmann (Rechtsaußen/Lemgo), Igor Vori (Kreis/Kroatien), Lars Christiansen (Linksaußen/Dänemark), Wissem Hmam (Rückraum links/ Tunesien) und Ivano Balic (Mitte/Kroatien) in die Auswahl der besten sieben Spieler.

Der beste Schütze des Turniers war der Tunesier Wissem Hmam. Der Spieler von Montpellier HB kam auf 40 Treffer in fünf Spielen. Allein im Finale warf Hmem 13 Tore für die Tunesier.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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