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08.11.2006 Karlchens Einwurf

Zebra: Karlchens Einwurf

Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:

"Singe den Zorn, o Göttin, des Zvonimir Serdarusic, ihn, der entbrannt der Handballer unnennbaren Jammer erregte..." So könnte eine Neufassung eines der berühmtesten Bücher der Weltgeschichte lauten. Eingeweihte, Kenner und Jauch-Gucker wissen jetzt natürlich, dass da was falsch ist. Erstens geht es in der "Ilias" nicht um Handballer und zweitens nicht um Noka, sondern um einen Knaben namens Achill.
Der allerdings bringt manchem Handballer Jammer und Trübsal, denn wenn die Achilles-Sehne zwickt und zwackt oder noch ärger, einfach reißt. Was allerdings auch fast nichtig erscheint, sieht man das Schicksal des Namensgebers, unseres Helden Achill. Der starb nämlich an einem Pfeilschuss in seine Achillessehne, abgefeuert von Gott Apollon.

Dieser Achill wäre sicher jemand gewesen, den jeder Trainer gern in seiner Mannschaft gesehen hätte. Nicht unbedingt, weil er glänzend aussah, so stellt ihn jedenfalls Brad Pitt im Film "Troja" dar, oder besonders kräftig, was man denken könnte angesichts der vielen Siege auf dem Schlachtfeld, sondern weil er von Ilias-Autor Homer mit einem Beinamen belegt wird, der jeden Trainer begeistert. Achill wird der "Schnellfüßige" genannt und ein solcher ist immer auf dem Spielfeld zu nutzen.

Nun haben wir bei den Zebras selbst rasende Außen, allerdings können die mit ihren Spitznamen nicht so viel Staat machen. Auf links sausen Mini und Henke, auf rechts Videk und Zeitzi. Um wie vieles schöner ist da doch ein Name wie "der Schnellfüssige". Man könnte doch auch sagen "Henrik, der Behende" oder "Dominik, der Leichtfüßige", "Videk, das Katapult" oder "Zeitzi, der Hammer".

Nun Achill ist nicht der Einzige, der einen Beinamen in der "Ilias" hat, da gibt es noch einen, nicht minder be- und gerühmten Griechen: Odysseus. Der bekommt bei Homer der Beinamen "der Listenreiche" - und da denken wir THW-Fans natürlich an unseren Kapitän Stefan Lövgren. Der hat zumindest in Schweden den Beinamen "lövet", was soviel bedeutet wie das "Blatt". Was mir allerdings eine doch recht einfache Bezeichnung scheint, der "Listenreiche" oder der "Clevere" ist mir lieber. THW-Veteranen denken sicher auch an Max Wislander, der hatte übrigens den Beinamen "slangen", übersetzt der "Schlauch", weil er sich überall so toll durchschlängelte.

Überhaupt gibt es da einige Helden in der Ilias, die gut ihre Entsprechung auf dem Spielfeld finden könnten. Erinnert nicht Marcus Ahlm an Ajax, den Telamonier, über den Homer schreibt, er ähnelt einem Turm in der Schlacht. Da kann man schon an Marcus am gegnerischen Kreis denken. Oder Hektor, der Widerstehende ... bei einem Rückstand sind das doch hoffentlich alle Zebras.

Wieder an den Anfang der "Ilias" - "Singe den Zorn ..." Ginge es da tatsächlich nicht um Achilleus, sondern um Noka, kenne ich auch ein paar Leute, sprich Zebras, die seinen Zorn fürchten. Denn ein schlechtes Spiel zum Beispiel am Sonnabend bedeutet einen frühen Waldlauf am Sonntag... ein Jammer.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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