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23.12.2006 Mannschaft

Zebra: Henrik Lundström - stille Wasser sind tief

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Henrik Lundström ist kein Mann der großen Worte. Der Schwede lässt lieber auf dem Handballfeld Taten sprechen -und das seit über zwei Jahren sehr erfolgreich für den THW Kiel.
Als "zurückhaltend und manchmal etwas still", so beschreibt Henrik Lundström seinen eigenen Charakter. Typisch schwedisch also, denn im Land der Pippi Langstrumpf sei man allgemein ruhig und etwas reserviert. "Wenn in einigen ungewohnten Situationen das Selbstvertrauen fehlt, dann kann ich manchmal auch etwas schüchtern werden", gibt Lundström zu, der dieses Problem im Handball aber nicht kennt. "Auf dem Spielfeld ist das ganz anders. In dieser Mannschaft habe ich mich ja schon lange eingelebt, kenne mich aus und fühle mich wohl." Und das sieht man nahezu bei jedem Spiel. Nach 23 Einsätzen stehen in dieser Saison schon über 100 Tore für Henrik Lundström zu Buche. Und als gelernter Linksaußen machte er Anfang Dezember sogar die ersten Gehversuche auf der Mittelposition. "Neue Qualitäten habe ich bei mir jedoch nicht entdeckt", meint der 27-jährige schmunzelnd, "das wusste ich schon vorher. Aber dass ich jetzt wirklich einmal in der Mitte spielen sollte, war nur auf Grund der vielen Verletzten im Team so gekommen."

Lundström, der seit dem 1. Juli 2004 das THW-Trikot trägt, hat sich in Kiel etabliert. Bereits vor gut zwölf Monaten verlängerte der Schwede seinen Vertrag um zwei weitere Jahre bis 2008. Anfangs war es für ihn eine "große Chance, für diesen Topclub spielen zu können". Inzwischen hat Lundström die sich ihm gebotenen Möglichkeiten gut genutzt und sich weiterentwickelt. "In den Jahren in Kiel habe ich eine Menge lernen können. Vorher spielte ich "nur" in der schwedischen Liga, jetzt bin ich Nationalspieler", wirft der Linksaußen einen Blick zurück. Bei seinem Trainer Noka Serdarusic habe er eine Menge dazu gelernt, und "eigentlich sagte er mir meistens nur, was ich nicht mehr machen soll", lacht der Schwede, der der Meinung ist, ein besserer Spieler geworden zu sein.

Die Entwicklung und die Erfahrungen, die Henrik Lundström in den zwei Jahren in Kiel schon gemacht hat und ihn zu seinem besseren Spieler haben werden lassen, stehen Dominik Klein noch bevor. Mit ihm hat Henrik Lundström seit Beginn der Saison einen starken Partner auf der Linksaußen-Position bekommen, mag aber keinesfalls von Rivalität sprechen. "Eine Konkurrenzsituation gab es nicht mit Adrian Wagner und die gibt es jetzt mit Dominik auch nicht. Wir verstehen uns wirklich super", stellt der 27-Jährige klar, der bei so vielen anstehenden Spielen in einer Saison eher froh darüber ist, ab und zu mal eine kleine Verschnaufpause zu bekommen.

Nicht nur sportlich hat sich Henrik Lundström weiterentwickelt, auch privat hat sich mit dem Wechsel über die Ostsee einiges verändert. "Ich bin im vergangenen Herbst Vater eines Sohnes geworden und auch sonst ist das Leben in Kiel komplett anders, als es das in der Heimat war", sagt der in Mölndal nahe Göteborg geborene Schwede. "Hier genieße ich die Ruhe zu Hause mit meiner Familie, spiele viel mit Colin und konzentriere mich auf mein Leben", so Lundström, der aber manchmal auch die Sehnsucht nach der richtigen Heimat spürt. "Sicherlich haben wir hier selten Besuch unserer Familien und Freunde aus Schweden. Aber wir wissen, dass wir irgendwann zurückkehren und somit ist das alles schon in Ordnung, zumal es auch eine Menge Spaß macht mit dieser Mannschaft zu spielen."

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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