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05./06.04.2007 - Letzte Aktualisierung: 06.04.2007 Nationalmannschaft

Scandinavian Open: Dänemark schlägt Schweden im Endspiel

Update #1 Berichte vom Spiel um Platz 3 und vom Finale ergänzt...

Im Finale der zum sechsten Mal stattfindenden Scandinavian Open in Boras musste sich Gastgeber Schweden am Donnerstag Abend den überlegenen Dänen mit 29:31 (12:17) geschlagen geben. Beide Teams hatten im Mannschaftshotel ein Fischgericht zu sich genommen, das bei jeweils etwa fünf Spielern zu Magenproblemen mit Symptomen einer Lebensmittelvergiftung geführt hatte. Im kleinen Finale schlug Norwegen Österreich überlegen mit 36:26 (15:9).

Spielplan

Mittwoch, 4. April 2007:
1. Halbfinale:17.30:Dänemark-Österreich:33:27 (17:12) Bericht | Statistik
2. Halbfinale:19.45:Schweden-Norwegen :30:28 (14:13)Bericht | Statistik
Donnerstag, 5. April 2007:
Spiel um Platz 3:17.30:Norwegen-Österreich:36:26(15:9) Bericht | Statistik
Finale:19.45:Schweden-Dänemark :29:31(12:17) Bericht | Statistik

1. Halbfinale: Dänemark ohne Mühe gegen Österreich

Von Dr. Oliver Schulz:

Eine mit Ergänzungsspielern gespickte dänische "B-Auswahl" setzte sich über 11:5 bereits zur Pause mit fünf Toren gegen Österreich ab. Am Ende gewannen die Nordeuropäer locker mit 33:27. Für Dänemarks Trainer Ulrik Wilbek stellten die Ballwerfer aus dem Alpenland wie erwartet keine ernste Gefahr dar. Dennoch hätte der Gegner einen guten Einsatz gezeigt, bemerkte der Übungsleiter gegenüber "TV2", wobei ihm besonders der Halbrechte Janko Bozovic gefiel, der ein Niveau für die dänische Liga besitze und mit sechs Treffern auch zu den erfolgreichsten Schützen seines Teams zählte.

Auf eigener Seite zeigte sich Wilbek besonders mit seinem Spielmacher, demMann des Abends und künftigen Flensburger Thomas Mogensen, sowie den beiden Torhütern Sune Agerschou bzw. Anders Petersen zufrieden. Kasper Nielsen bescheinigte er eine gute Abwehrarbeit.

(von Dr. Oliver Schulz)

Mi., 04.04.07, 17.30: 2. Halbfinale: Dänemark - Österreich: 33:27 (17:12)

Torschützen Dänemark:
Mogensen (6), Nielsen (5), Lindberg (4/1), Eggert (4), Söndergaard (3), Leegaard (2), Rasmussen (2), Aagaard (2), Oechsler (1), Nöddesbo (1), Möllgaard (1), Laen (1), Svensson (1)
Torschützen Österreich:
Bozovic (6), Wilczynski (6/4), Schlinger (4), Matthias Günther (3), Kolar (2), Szlezak (2), Weber (1), Fölser (1), Watzl (1), Philipp Günther (1)
Zeitstrafen:
Dänemark: 4;
Österreich: 4
Zuschauer:
632 (Borashallen, Boras (SWE))

2. Halbfinale: Schweden kämpft sich zum Sieg über Nachbar Norwegen

Von Dr. Oliver Schulz:

In einem über weite Strecken langsam geführten Spiel der beiden skandinavischen Nachbarn wendete Schweden in der zweiten Hälfte noch eine drohende Niederlage ab und setzte sich nach ruppiger Schlußphase mit 30:28 durch. Die Mannen von Trainer Ingemar Linnell treffen am Gründonnerstag Abend im Finale der Scandinavian Open auf Dänemark, das Österreich mit 33:27 bezwang.

Norwegen, das in der letzten Woche einige gesundheitlich angeschlagene Spieler zu beklagen hatte, erwischte den besseren Start und lag lange Zeit in Führung. Zur Pause konnte Schweden bis auf einen Treffer herankommen. Beim Stand von 17:21 schien die Truppe von Gunnar Pettersen vor knapp 800 Zuschauern in der Borashallen bereits auf der Siegerstraße, als Hamburgs Klassekeeper Per Sandström mit seinen Paraden für das Tre-Kronor-Team zur Aufholjagd blies.

In den hektischen, sehr kampfbetonten Schlußminuten gelang dem überzeugenden Debütant Oscar Carlen in doppelter schwedischer Unterzahl ein Steal. Der erst 18-jährige Linkshänder und Sohn des großen Per Carlen glänzte wie schon in der Elitserien durch gute Abwehrarbeit und trug zwei Treffer zum Sieg bei. Schön, dass das Debüt gut geklappt habe. Vorher sei er nervös gewesen, das sei dann aber schnell verflogen. Im Finale hoffe er nun auf ein weiteres heißes Match, bemerkte das Supertalent gegenüber "Göteborgs Posten".

Man habe heute ehrenhaft gespielt. Es sei praktisch eines der besten Länderspiele gegen Schweden gewesen, zumal eine Reihe von Spielern (Kjelling, Strand, Lund, Hovde Andersen) nicht eingesetzt werden konnten, meinte Norwegens Co-Trainer Erik Andersen gegenüber "handball.no" angesichts des letzten Aufeinandertreffens der Nachbarn im Januar beim Umbro-Cup in Bergen, bei dem sein Land Schweden mit sage und schreibe 13 Toren unterlag. Coach Gunnar Pettersen sprach gegenüber "Sandefjords Blad" gar vom besten Spiel aller Zeiten gegen Schweden.

Die ruppige Schlußphase bedeutete für das Schiedsrichtergepann Schwerstarbeit. Insgesamt verhängte es 19(!) Zeitstrafen. In einer Phase der Partie hatte Norwegen nur noch zwei Spieler auf dem Parkett. Magnus Jernemyr sowie Jonas Larholm, der sich mit Johnny Jensen behakte, sahen die rote Karte. Auf schwedischer Seite war Per Sandström bester Mann, während Kreisläufer Frank Löke bei den Norwegern besonders zu überzeugen wußte.

(von Dr. Oliver Schulz)

Mi., 04.04.07, 19.45: 2. Halbfinale: Schweden - Norwegen: 30:28 (14:13)

Torschützen Schweden:
Källman (6) Boquist (5), K. Andersson (3/2) Larholm (3), Lundström (3), Doder (2), Lennartsson (2), Carlen (2), Meijer (2), Linders (2), Jernemyr (1)
Torschützen Norwegen:
Lauritzen (7), Löke (6), Jörgensen (5), Björnsen (3), Lislerud Hansen (3), Buchmann (2), Stegavik (2)
Zeitstrafen:
Schweden: 9;
Norwegen: 10
Rote Karten:
Schweden: Jernemyr, Larholm
Zuschauer:
780 (Borashallen, Boras (SWE))

Spiel um Platz 3: Norwegen lässt Österreich keine Chance

Von Dr. Oliver Schulz:

Das ohne Kolar und Schlinger angetretene Österreich hielt nach knappen Führungen in den Anfangsminuten (0:1, 1:2 , 2:3) bis zum 5:5 mit. Dann brachten sieben Tore in Folge die Skandinavier deutlich in Front. Anschließend fanden die Alpenländer nie mehr richtig den Anschluss, auch wenn sie den Rückstand bis zur Pause mit sechs Treffern noch im Rahmen halten konnten. Im acht Mal erfolgreichen Kreisläufer Patrick Fölser hatten sie ihren besten Spieler, während sich der 23-jährige Mittelmann Steffen Stegavik auf Seiten des Siegers die Bestnote verdiente.

Norwegens Trainer Gunnar Pettersen freute sich gegenüber "NTB" über den dritten Platz. Der sei ein schöner Abschluss. Endlich einmal habe man einige Konter verwandeln können. In Durchgang eins habe man in der Abwehr gut gespielt, das habe die Konter ermöglicht. Norwegen sei mit ein paar weniger Spielern als sonst angetreten, habe aber neue Akteure ausprobiert, wobei er insbesondere den guten Einsatz von Heimdals Spielmacher Steffen Stegavik hervorhob.

Auch Co-Trainer Erik Andersen freute sich über die insgesamt 16 Kontertore seiner Mannschaft. Im gleichen Atemzug hob er allerdings hervor, die eigene Truppe habe nach der Pause ungewöhnlich viele Gegentreffer hinnehmen müssen. Anfang Juni wird die norwegische Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die EM im eigenen Land für zwei Wochen ins Trainingslager nach Kroatien reisen. Noch nie zuvor sei die Truppe ausschließlich zu Trainingszwecken so lange beieinander gewesen, so Pettersen.

(von Dr. Oliver Schulz)

Spiel um Platz 3: Norwegen - Österreich: 36:26 (15:9)

Norwegen:
Erevik, Olaussen; Löke (5), Jörgensen (5), Tvedten (5/1), Stegavik (5), Buchmann (4), Ellingsen (3), Myrhol (3), Lauritzen (2), Jensen (2), Björnsen (1), Lislerud Hansen (1)
Österreich:
Marinovic; Fölser (8), Wagesreiter (6), Wilczynski (2), Watzl (2), Bozovic (2), Weber (2), Kainmüller (1), Chalupa (1), Knauth (1), Vizvary (1)
Zeitstrafen:
Norwegen: 1;
Österreich: 4
Zuschauer:
800 (Borashallen, Boras (SWE))

Endspiel: Schlechter Fisch überschattete Finale der Scandinavian Open

Von Dr. Oliver Schulz:

Dänemark trat gewissermaßen mit einer B-Auswahl an. Nur drei Spieler, die bei der WM in Deutschland Bronze gewonnen hatten, standen auf dem Parkett der in diesen tagen 50 Jahre alten Borashallen. Dennoch nahmen die Rot-Weißen das Heft in die Hand und lagen über weite Strecken in Führung. Bis zum 9:9 hielt Schweden noch dagegen, bevor sich die Gäste absetzten. Ohne Dan Beutlers Paraden im Tor des Tre-Kronor-Teams wäre der 17:12-Pausenvorsprung wohl noch deulicher ausgefallen.

Nach der Pause fuhr die Truppe von Ulrik Wilbek einen ungefährdeten Sieg ein, der ihr den vierten Gewinn der Scandinavan Open nach 2001, 2003 und 2006 bescherte. Fünf Mal kam Schweden noch auf zwei Treffer heran. Als beim Stand von 21:26 der starke Beutler erneut eingewechselt wurde, nahm Blau-Gelb den Kampf noch einmal an (25:27, 28:30). Dänemarks Trainer war voll des Lobes über seine Spieler und sprach gegenüber "BT" von einer der besten Leistungen überhaupt, vor allem im Hinblick auf die sechs nicht einsetzbaren Spieler, die mit Magenproblemen das Bett hüteten.

Neben dem Großwallstädter Anders Oechsler waren auf dänischer Seite der mit Ciudad Real in Verbindung gebrachte Kreisläufer Torsten Laen, der Neu-Koldinger Kasper Söndergaard, sein baldiger Kollege Rene Toft Hansen, der künftige Hamburger Hans Lindberg und Per Leegaard betroffen.

Bei den Schweden fehlten die drei Spanien-Legionäre Magnus Jernemyr, Kristian Meijer und Dalibor Doder sowie Hamburgs Torhüter Per Sandström. Für letzteren kam nach dem Pausentee der nachnominierte und offenbar von Ystads IF umworbene Anders Persson (IFK Ystad) zu seinem ersten Einsatz im blau-gelben Trikot. Für Meijer debütierte Redbergslids Fredrik Pettersson auf Rechtsaußen.

Der ebenfalls mit Magenproblemen kämpfende schwedische Coach Ingemar Linnell meinte, seine Mannschaft sei erst nicht in die Gänge gekommen und habe dann unkonzentriert gespielt bzw. sich viele technische Fehler erlaubt, nachdem sich die Dänen absetzten. Man sei zwar mehrmals noch auf zwei Tore herangekommen, dann aber habe Dänemark die Führung wieder ausgebaut. Auf jeden Fall habe man bei dem Turnier zwei gute Spiele abgeliefert. Ein besonderes Lob hatte er für die Organisatoren des viertägigen Trainingslagers in Boras parat.

Bei Schweden taten sich der Kieler Kreisläufer Pelle Linders sowie der mit acht Treffern beste Schütze Jonas Larholm hervor. Dänemark hatte im Aalborger Daniel Svensson und einmal mehr in Torhüter und Mannschaftskapitän Peter Henriksen seine besten Akteure.

(von Dr. Oliver Schulz)

Finale: Schweden - Dänemark: 29:31 (12:17)

Schweden:
Beutler, Persson; Larholm (8/3), Andersson (6/2), Linders (4), Boquist (4), Lennartsson 2, Lundström (2), Arrhenius 2, Pettersson 1
Dänemark:
Henriksen; Nöddesbo (6), Eggert (6/1), Svensson (5), Aagaard (4), Rasmussen (3/1), Mogensen (3), Nielsen (3), Möllgaard (1)
Zeitstrafen:
Schweden: 4;
Dänemark: 4
Zuschauer:
1177 (Borashallen, Boras (SWE))


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