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21.04.2007 Champions League

Sport1: Showdown mit vertauschten Rollen

Sport1: Die Handball-News im Internet.
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Aus Sport1:

München/Flensburg - Es ist angerichtet: Am Sonntag (17.30 Uhr) empfängt die SG Flensburg-Handewitt den THW Kiel zum ersten deutschen Endspiel der Champions-League-Geschichte. Welche Brisanz das Schleswig-Holstein-Derby in sich birgt, war bereits beim Pokal-Halbfinale am vergangenen Samstag zu sehen, das der THW 34:33 gewann. Beide Teams schenkten sich nichts, es wurde mit Haken und Ösen bis an die Grenze des Erlaubten - und teilweise darüber hinaus - gekämpft. In den beiden CL-Finals dürfte es noch hektischer werden. Viel mehr steht auf dem Spiel. Schließlich könnten beide erstmals die Königsklasse gewinnen. Sport1.de vergleicht beide Teams Mann gegen Mann und wagt eine Prognose.
Torhüter:
Dan Beutler/Jan Holpert (Flensburg) vs. Thierry Omeyer/Mattias Andersson (Kiel)
An Erfahrung mangelt es beiden Torhüter-Duos nicht. Beutler war zuletzt die Nummer eins in Flensburg und zeigte im Pokal-Halbfinale, zu welchen Leistungen er fähig ist. Holpert ergänzt ihn mit seiner Routine ideal. An Omeyer kommen beide aber nicht vorbei. Der Franzose ist der beste Keeper der Bundesliga-Saison, reaktionsschnell und in kritischen Situationen immer hellwach.
Vorteil Kiel
Linksaußen:
Lars Christiansen/Anders Eggert (Flensburg) vs. Dominik Klein/Henrik Lundström (Kiel)
Christiansen, eigentlich ein zuverlässiger Torschütze von außen und von der Siebenmeterlinie, traf im DHB-Pokal-Halbfinale gegen Kiel gar nichts. Da wird ihm nicht noch einmal passieren. Eggert ist Flensburgs Zukunft auf dieser Position, dürfte aber nur kommen, falls sich Christiansen nicht erheblich steigert. Weltmeister Klein und Lundström teilen sich die Spielanteile. Beim Gegenstoß gibt es in Deutschland wohl keinen explosiveren Spieler als Klein.
Unentschieden
Rechtsaußen:
Sören Stryger (Flensburg) vs. Vid Kavticnik (Kiel)
Stryger ist die Zuverlässigkeit in Person, eiskalt von außen und variantenreich beim Strafwurf. Dem steht Kavticnik in nichts nach. Der Slowene strahlt beim Einlaufen aus dem Rückraum noch mehr Gefahr aus.
Unentschieden
Kreis:
Michael V. Knudsen/Johnny Jensen (Flensburg) vs. Pelle Linders/Andrei Xepkin (Kiel)
Das Fehlen von Marcus Ahlm hinterlässt eine Lücke beim THW. Xepkin ist nach zwei Jahren Pause von seiner Bestform entfernt, Linders hat nicht die Qualitäten von Ahlm. Für den THW wird es aber wichtig sein, am Kreis präsent zu sein. Flensburg hat zwei Alternativen: Kraftpaket Jensen und Knudsen.
Vorteil Flensburg
Rückraum rechts:
Marcin Lijewski (Flensburg) vs. Kim Andersson/Christian Zeitz (Kiel)
Lijewski, der gerade eine Mandelentzündung überstanden hat, wurde bei der WM vor allem wegen seiner Stärken in der Abwehr ins Allstar-Team gewählt. Im Angriff schwankt der Pole viel zu häufig zwischen Kreis- und Weltklasse. Andersson hat sich zu einem der besten Torjäger der Bundesliga entwickelt, Zeitz ist der Mann für die überraschenden Würfe.
Vorteil Kiel
Rückraum links:
Blazenko Lackovic (Flensburg) vs. Nikola Karabatic (Kiel)
Lackovic war Weltmeister und ist Olympiasieger, plagt sich aber in dieser Saison mit Verletzungen herum. Aus dem Rückraum kann der Kroate an einem guten Tag unglaublich effektiv sein. Karabatic aber ist der komplettere Handballer und unterstrich als MVP des Final Four seine Klasse. Das Problem: Einen zweiten Mann hat Kiel nicht zur Verfügung, sollte der Franzose eine Verschnaufpause brauchen.
Vorteil Kiel
Spielmacher:
Joachim Boldsen (Flensburg) vs. ???
Ljubomir Vranjes ist im Hinspiel gesperrt. Auf Boldsen kommt es an. Der Däne war zuletzt angeschlagen, zeigte aber im Pokal-Halbfinale als Ideengeber und Vollstrecker seine Qualitäten. Kiel hat keinen Spielmacher mehr im Kader. Gut möglich, dass der THW mit zwei Linkshändern im Rückraum oder Lundström oder Klein agiert.
Klarer Vorteil Flensburg
Sport1.de-Prognose:
Nach dem Ausfall von Kiels Kapitän Stefan Lövgren gibt es vertauschte Rollen. Flensburg, zuletzt alles andere als in Gala-Form, hat den breiter besetzten Kader und viel größere personelle Möglichkeiten. Das ist der Vorteil, obwohl Kiel das Heimrecht im Rückspiel auf seiner Seite hat. Die Titelchancen der SG liegen bei 80 Prozent.
(Von Michael Schwartz, © 2007 Sport1)


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