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02.06.2007 Mannschaft

Zebra: Moritz Weltgen - Noch mehr lernen beim THW

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Auf den ersten Blick scheint er ein stiller, zurückhaltender Typ zu sein. Beim TSV Altenholz trägt Moritz Weltgen als jüngster Spieler im Team die Bälle oder schleppt die Wasserkisten und passt sich an.
"Zwar muss man auch ein gesundes Selbstbewusstsein mitbringen, doch bin ich jemand, der sich schnell ins Team eingliedert und gern die ein oder andere Kiste trägt", gibt Weltgen zu. Eine gewisse Eingewöhnungsphase brauche er, um richtig in Fahrt zu kommen, diese sei aber langsam vorbei.

Sowohl bei seinem Heimatverein, dem TSV Altenholz, als auch beim THW Kiel, für den der 20-Jährige ein Zweitspielrecht besitzt, gibt er Gas und will zeigen, dass er in den letzten Monaten dazu gelernt hat.

Vieles war am Anfang für den gebürtigen Göppinger neu und ungewohnt. "Ich musste mich in Kiel erst in die Teams rein finden und es war für mich fremd, dass hier alles sehr taktikbetont ist", so Weltgen.

Doch inzwischen habe er sich, sowohl sportlich, als auch persönlich, gut eingelebt. Kiel habe er kennen und lieben gelernt, auch wenn es anfangs für den Blondschopf ungewohnt war, zusammen mit Handballgrößen wie Stefan Lövgren und Nikola Karabatic zusammen zu trainieren, "da ich mich schon früh für Handball begeistert habe und natürlich einige von ihnen schon damals habe spielen sehen, als ich Zuschauer in der Ostseehalle war." Doch inzwischen sind sie Teamkollegen geworden "und man wird sofort als Handballer beim THW akzeptiert", sagt Weltgen, der genau das am Champions-League-Sieger schätzt.

Im Alter von sechs Jahren nahm alles seinen Lauf. Weltgen hatte zum ersten Mal einen Ball in der Hand und legte los. Neben Tischtennis und Leichtathletik wurde Handball zu einer seiner wichtigsten Feizeitbeschäftigungen und "gerade in dem Alter sind Sportler für Jungs große Vorbilder. Sportler zu werden war cool", blickt Weltgen zurück. Mit 14 Jahren entschied sich der 1,87 Meter große Rückraumspieler, sich nur noch auf den Handball zu konzentrieren. "Ich bin ein Mannschaftstyp. Tischtennis und Leichtathletik haben mir auch großen Spaß gemacht, doch wollte ich lieber zusammen mit anderen in einer Mannschaft spielen".

Ein Teamplayer ist er also, der seine eigene Leistung nicht so wichtig nimmt, sondern den Erfolg der ganzen Mannschaft sieht. Mit großer Disziplin und einer Menge Ehrgeiz schaffte es Weltgen zu Probetrainingseinheiten beim TSV Altenholz und wurde kurzerhand von Wolfgang Schwenke unter Vertrag genommen. "Er fragte mich, ob ich in der nächsten Saison schon was vor hätte und wollte gerne, dass ich nach Altenholz komme", so der Sportsoldat, der im vergangenen Herbst seinen Grundwehrdienst leistete.

Dieser Schritt, in die große weite Handballwelt, fiel dem heute 20-Jährigen, der damals mit dem VfL Bad Schwartau in der Regionalliga spielte, nicht ganz leicht. "Inzwischen wohnt meine Freundin Julia auch in Kiel, doch damals habe ich alle meine Freunde und meine Familie in Lübeck zurück gelassen", sagt Weltgen, für den in Kiel ein neues Leben begann.

Genau genommen waren es zwei Leben, denn mit dem Zeitspielrecht beim THW Kiel lebte und trainierte er in zwei Welten. Aber von Belastung will Weltgen nicht sprechen, ihm mache es Spaß und der Handball sei die schönste Sportart, die er ausüben könne. "Manchmal wundert es mich schon, meine Freunde gehen feiern und ich muss darauf verzichten. Doch für die eiserne Disziplin wird man als Sportler ja meistens belohnt", so Weltgen, der sich jetzt schon auf seine zweite Saison sowohl im gelb-schwarzen, als auch im schwarz-weißen Trikot freut und bereit ist, noch mehr dazu zu lernen.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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