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29./30.09.2007 - Letzte Aktualisierung: 30.09.2007 Mannschaft

Nikola Karabatic erlitt Schulterverletzung

THW-Verantwortliche sauer über harte Gangart der Franzosen - Ausmaß der Verletzung noch unklar

Update #2 2. Aktualisierung vom 30.09. und Sport1-Artikel vom 30.09. ergänzt...

Nikola Karabatic zog sich im CL-Spiel in Montpellier eine  Schulterverletzung zu.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikola Karabatic zog sich im CL-Spiel in Montpellier eine Schulterverletzung zu.
Nikola Karabatic hat sich im CL-Auswärtsspiel in Montpellier das Schultereckgelenk der linken Schulter verletzt. Schwere und Ausmaß der Verletzung können erst nach einer Kernspintomographie, die am Montag vorgenommen werden soll, genau bestimmt werden. Im schlimmsten Fall droht dem französischen Nationalspieler eine sechs-monatige Pause.
Uwe Schwenker sagte nach der deprimierenden Nachricht: "Sieg hin oder her, das ist nun völlig egal. Wir wären lieber mit einer Niederlage und dafür komplett gesund nach Hause gefahren."

 

Aus Sport1.de vom 30.09.2007:

Kiel unter Schock: Sorgen um "Neo"

München/Montpellier - Zunächst schien alles ganz harmlos. Nikola Karabatic ging in der 35. Minute vom Feld im Palais des Sports Rene Bougnol in Montpellier, hielt sich die linke Schulter und schimpfte. Erst als der Superstar des THW Kiel mit Co-Trainer Klaus-Dieter Petersen in die Kabine stapfte, verzogen sich die Mienen auf der Kieler Bank.

Erst recht, als Karabatic danach mit einem dicken Eisbeutel auf der Schulter wieder auf der Bank Platz nahm. An eine Rückkehr aufs Feld war nicht mehr zu denken. Die erste Untersuchung lässt Böses befürchten: Verletzung am Schultereckgelenk. Wie schlimm, soll eine Kernspintomografie am Montag zeigen.

Sechs Monate Pause?
"Nikola fällt Wochen, wenn nicht sogar Monate aus. Der Sieg ist völlig unwichtig", sagte ein entsetzter Manager Uwe Schwenker am Sonntagmorgen vor der Rückkehr nach Deutschland im Gespräch mit Sport1.de.

Er weiß: Im schlimmsten Fall wird der MVP der vergangenen Saison ein halbes Jahr nicht zur Verfügung stehen! Nicht nur die Titelchancen des THW in allen drei Wettbewerben würden aufgrund der anhaltenden Verletzungsprobleme auf ein Minimum sinken. Karabatic würde die Europameisterschaft 2008 in Norwegen verpassen und damit die Chance zur Titelverteidigung mit Frankreich.

Drei Verletzte
Dass der THW 34:32 (20:12) gewann und mit dem Start nach Maß in die Champions-League-Gruppenphase eine mehr als acht Jahre lange Siegesserie von Montpellier daheim in Europapokalspielen beendete, geriet damit zur Nebensache. "Das ist uninteressant", sagte Schwenker. Die Verletzungsserie bei den Schleswig-Holsteinern scheint einfach nicht abzureißen. Seit Jahren müssen die Stars den hohen Belastungen in Verein und Nationalteams Tribut zollen. Vergangene Saison fielen zeitweise fünf Leistungsträger auf Kieler Seite aus. Jetzt sind es schon wieder drei: Christian Zeitz (Hüfte, noch zwei Wochen), Filip Jicha (Knie, drei bis vier Monate) und nun Karabatic.
Kritik an Spielweise der Franzosen
"Für uns stand schon vor der Reise im Mittelpunkt, ohne Verletzungen zurückzukehren", sagt Schwenker. "Daraus wird leider nichts." Ein Seitenhieb gegen die Franzosen, die für ihre "knüppelharte und teilweise brutale Spielweise" (Schwenker) daheim bekannt sind. "Nicht umsonst hat Montpellier diese Siegesserie zu Hause gehabt", sagt Schwenker. Und THW-Coach Noka Serdarusic kritisierte: "Die wollten mit Gewalt unser Spiel zerstören. So lange Handball gespielt wurde, hat ja jeder gesehen, was los war."
Schiedsrichter sehen nichts
Er selbst habe die Szene, bei der sich Karabatic verletzte, nicht gesehen. Offenbar touchierte der tunesische Nationalspieler Issam Tej Karabatic bei einem Wurf am rechten Bein, so dass der 1,96 Meter große Franzose in der Luft das Gleichgewicht verlor. Nach seinem Wurf landete er unglücklich auf der Schulter. "Jeder weiß, dass es die Art von Issam Tej ist, schmutzig zu spielen", sagte Kiels Rückraumspieler Viktor Szilagyi. "Nikola hat aber geschimpft wie ein Rohrspatz. Er sagt, er wurde an den Füßen gefoult", erzählt Schwenker. Auch die nicht immer sicheren Schiedsrichter Darko Repensek/Janko Pozeznik (Slowenien) pfiffen nicht.
Lövgren als Vertreter
Kiel stehen nun schwere Wochen bevor. Mittwoch wird das Mammutprogramm in der Bundesliga in der Kölnarena beim VfL Gummersbach fortgesetzt. Wer dann auf der Königsposition im linken Rückraum spielen wird, ist offen: Mit Jicha und Karabatic fehlen dem THW zwei Weltstars. Als Ersatz kommen Szilagyi, der nach langer Verletzungspause (Knie) aber keine 60 Minuten spielen kann, und Oldie Stefan Lövgren in Frage.
Keine Alternative auf dem Markt
Schwenker macht sich darüber noch keine Gedanken. Er hofft, dass die Untersuchung bei Karabatic am Montag nicht die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden, steht derzeit nicht zur Diskussion. "Der Markt gibt absolut nichts her", sagt Schwenker. "Es gibt keinen Spieler, der uns helfen würde." Die beiden Besten hat er ohnehin im Kader. Aber verletzt. Montpellier, seine alte Heimat, war für Karabatic diesmal keine Reise wert.

(Von Michael Schwartz, © 2007 Sport1.de)

 

Nikola Karabatic äußert sich auf seiner Homepage

Inzwischen hat sich auch Nikola Karabatic selbst auf seiner Homepage zu Wort gemeldet.


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