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06.11.2007 Karlchens Einwurf

Zebra: Karlchens Einwurf

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Die Trainer sind einfach die spielentscheidenden Personen in einem Handballspiel. Nun - vielleicht nicht immer, aber in der Kreispokal-Partie zwischen der HSG Gevelsberg Silschede I und dem Verbandsligisten Eintracht Hagen II auf alle Fälle.
Folgendes ist in der Partie geschehen: Gevelsberg führt Sekunden vor dem Abpfiff mit einem Tor, hatte allerdings einen Mann weniger auf dem Feld. Hagen im Angriff, Spieler Alessio Sideri allein vor dem Tor ... da hat Gevelsberg-Trainer Kersthold einen Geistesblitz - er wirft einfach einen zweiten Ball auf`s Feld. Die Schiedsrichter pfiffen natürlich sofort ab, der schöne Vorteil für Hagen war dahin. Der lausbübische Trainer bekam die Rote Karte, Hagen einen Siebenmeter, den sie aber nicht verwerten konnte. Gevelsberg gewann. Natürlich große Empörung beim Gegner.

Öfter einmal was Neues also in der Handballszene. Noch gab es keine Ente auf dem Spielfeld, wie sie einst Bayern-Torhüter Sepp Maier jagte, auch von einem Nudisten-Ausflug, sprich einem Flitzer, ist mir nichts bekannt. Vielleicht liegt das allerdings daran, dass die skurrilen Insel-Bewohner Großbritanniens keine Handball-Cracks sind, denn besonders dort tobt sich dieses Nudisten-Hobby aus.

Allerdings zu kleinen "Schelmereien" sind wir ja auch hier schon in Kiel aufgelegt. So am 19. Februar vor zwei Jahren: Flensburg führte mit einem Tor, bevor Marcus Ahlm sieben Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich schaffte. Als Jensen die schnelle Mitte ausführen wollte, riss Stefan ihn um. Das Ergebnis: ein Tumult, Stefan bekam die Rote Karte, aber der Punkt war gerettet.

Veteranen des Handballs werden sich aber an eine noch spektakulärere Aktion eines THW-Spielers erinnern. Im Mittelpunkt stand Herwig Ahrendsen, aggressiver Außenstürmer und Kreisläufer des THW. Bekannt für seine Wendigkeit schaffte er es sogar bis in die Nationalmannschaft. Und nahm an den Olympischen Spielen 1972 in Deutschland teil. Mit einem echten Till-Eulenspiegel-Trick schaffte er es dort, den Deutschen die Schmach des Ausscheidens bereits in der ersten Runde zu ersparen. Im Spiel gegen Außenseiter Norweger stand es Momente vor dem Schlusspfiff nur 15 zu 15. Und zu allem Unglück waren die Skandinavier auch noch im Ballbesitz, ein norwegischer Angreifer war mit einem Tempogegenstoß auf dem Weg zum Siegtor... da hielt es Ahrendsen nicht mehr auf der Ersatzbank. Kurzerhand wechselte er sich selbst ein und konnte den Ball noch abfangen. Die Schiedsrichter hatten den achten Deutschen auf dem Feld gar nicht bemerkt und pfiffen ahnungslos das Spiel ab. Deutschland kam in die Zwischenrunde, verlor dort aber. Später war Herwig Ahrendsen stellvertretender Regierungssprecher bei Uwe Barschel, "verhedderte" sich dort irgendwie in die Barschel-Affäre, so dass einige spitze Zungen meinten, er hätte das "Fair play" etwas weitherzig ausgelegt.

Nun - wollen wir also hoffen, dass keine Elefantenherden, Dinosaurier oder Komantschen ein Spiel in der Halle unseres THW unterbrechen - und wenn, dann doch bitte, wenn der Gegner im Ballbesitz ist.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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