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23./24.12.2007 - Letzte Aktualisierung: 24.12.2007 Presse

THW Kiel Dritter bei der Wahl zur "Mannschaft des Jahres"

Update #1 KN-Bericht ergänzt...

Der THW Kiel hat bei der Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres den dritten Platz in der Mannschafts-Wertung gewonnen. Dies ergab die von der Internationalen Sportkorrespondenz (ISK) durchgeführte Wahl unter mehr als 1300 Sportjournalisten. Das sensationelle Abschneiden für den Handballsport komplettierte die deutsche Herren-Nationalmannschaft, die vor den deutschen Fußballfrauen den ersten Platz holte.
Die Sieger wurden am Samstagabend im Kurhaus von Baden-Baden gekürt, vor den Fernsehern verfolgten 4,31 Millionen Zuschauer die Ehrung live im ZDF, was einem Marktanteil von 15,6 Prozent entspricht.

Der Triple-Gewinner war mit Manager Uwe Schwenker, Trainer Noka Serdarusic, Kapitän Stefan Lövgren, Nikola Karabatic und dem gleich zweimal auf dem "Siegertreppchen" stehenden Nationalspieler Dominik Klein zur Gala angereist. Mit 1413 Punkten setzte sich der THW vor der Biathlon-Staffel der Frauen (1073) im Kampf um Platz 3 durch, während Heiner Brands Team (4677) in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Fußball-Weltmeisterinnen (4118) die Nase vorn hatte.

Sportler des Jahres wurde übrigens Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen, Sportlerin des Jahres die junge Biathletin Magdalena Neuner.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2007:

Handball-Helden in Feierlaune

Strahlende Gesichter und kritische Stimmen bei Sportlerwahl
Baden-Baden - Magdalena Neuner und Fabian Hambüchen lagen als neues Traumpaar des deutschen Sports schon längst in süßen Träumen - wohlgemerkt separat. Da tobten die Handball-Weltmeister als dritter großer Sieger der 61. Wahl zum "Sportler des Jahres" nach 4 Uhr morgens noch ähnlich ausgelassen übers Tanzparkett, wie sie dies am 4. Februar nach dem WM-Finale gegen Polen in der Kölnarena getan hatten.

Die Biathlon-"Königin", der "Turnfloh" und die Helden von Bundestrainer Heiner Brand - das waren am Sonnabendabend in Baden-Baden die strahlenden Gewinner der traditionellen Umfrage unter 1300 Sportjournalisten. "Die Auszeichnung ist uns sehr viel wert", sagte Neuner. Doch es gab auch kritische Stimmen am Ende eines Sportjahres mit zahlreichen Doping-Schlagzeilen. So herrschte Unverständnis ob der Verleihung des "Sparkassenpreises für Vorbilder im Sport" an Heike Drechsler. Die Weitsprung-Olympiasiegerin von 1992 und 2000 wurde als "Identifikationsfigur für junge Sportler" ausgezeichnet. Dass sich die in Karlsruhe lebende Thüringerin bis heute vor einem klaren Bekenntnis zu ihrer Dopingvergangenheit in der DDR drückt, hatte 2007 bereits in der Leichtathletik-Szene für Diskussionen gesorgt und beinahe ihren Einzug in die Frauenkommission des Weltverbandes IAAF verhindert. Auch vor den 700 geladenen Gästen im Kurhaus nutzte Drechsler die Chance nicht, sondern warb hölzern für die Aktion "Deutschland bewegt sich" ihres Arbeitgebers, eine Krankenkasse, und des übertragenden Fernsehsenders ZDF.

Wie der Blitz scheint die Liebe beim "Sportler des Jahres" eingeschlagen zu haben: Fabian Hambüchen hielt während des ganzen Abends Händchen mit seiner Freundin Victoria und gab ihr noch einen innigen Kuss, bevor der 1,63 Meter große Reck-Weltmeister im schwarzen Anzug auf die Bühne schritt. Der Abiturient aus Wetzlar bekam die Trophäe von seinem Lehrer des Sport-Leistungskurses überreicht und hatte die Lacher schnell auf seiner Seite. "Zu 90 bis 95 Prozent" verdanke er die Erfolge seiner Familie - "auch wenn ich gestern im Training mit meinem Vater gestritten habe." Später verriet Hambüchen, dass seine Mutter den familiären Frieden wieder hergestellt habe: "Sie hatte keinen Bock auf ein Wochenende mit zwei grummeligen Sturköpfen".

In 16-köpfiger Besetzung waren die siegreichen Handballer erschienen, um sich noch einmal für ihr "Wintermärchen" feiern zu lassen. "Ich habe nasse Hände gekriegt, obwohl ich das schon 30 oder 40 Mal gesehen habe", sagte Heiner Brand mit Blick auf die Leinwand. Zweite wurden die Fußball-Weltmeisterinnen vor den Handballern des Champions-League-Gewinners THW Kiel. "Zebra"-Manager Uwe Schwenker meinte zum Wahlergebnis: "Zwei Handballmannschaften auf dem Podium - für den Handball ein Jahr der Superlative. Viele haben gesagt, dass wir mit Platz drei noch Pech gehabt haben. In einem anderen Jahr - ohne Handball- oder Fußball-WM der Frauen - hätten wir den ersten Platz belegt. Die Auszeichnung für den THW finde ich gerechtfertigt, schließlich haben wir als Vereinsmannschaft in einer Saison alle fünf Titel gewonnen, die wir gewinnen konnten."

Früh aufstehen, hieß derweil das Motto für Nikola Karabatic, Dominik Klein, Stefan Lövgren ("Ich habe mich mich selten so über einen dritten Platz gefreut") und THW-Trainer Noka Serdarusic. Gestern um sieben Uhr war Abfahrtstermin aus Baden-Baden. Um zehn Uhr waren sie schon in Wetzlar: Frühstück mit den THW-Kollegen vor dem Bundesligaspiel am Nachmittag gegen die HSG.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2007)


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