Besonders aber fällt mir der Unterschied auf bei kulturellen Vergleichen. Bücher lesen scheint nicht mehr so "In" zu sein, Kinofilme prägen da mehr das Bewusstsein. Das jedenfalls fiel mir auf, als ich ein Interview mit Nikola in der "Süddeutschen Zeitung" las, in der er seinen Trainer lobte. Ich dachte, er würde ihn mit "Alexander den Großen" vergleichen, der auch alle Länder, sprich Pokale, erobern wollte. Aber Nikola als moderner Mensch suchte nach einer Ähnlichkeit mit einer Filmfigur. Er meinte, Noka würde ihn an eine Figur aus "Star Wars" erinnern. Der Reporter, auch filmgeschult, fragt gleich nach, ob er vielleicht Obi-Wan Kenobi meint und ich denke, Na klar, hört sich doch vom Rhythmus an wie Ser-Da Rusic.

Also - dieser Obi-Kenobi war ein berühmter Jedi-Meister und hat seinen Schülern die hellen "Seiten der Macht" gezeigt. Dabei war er immer etwas kumpelhaft zu seinen Zöglingen, eher ein älterer Freund, und deshalb ist es kein Wunder, dass er im Film von Ewan McGregor dargestellt wurde und später von dem freundlichen Sir Alec Guiness. Aber da kam gleich das Dementi von Nikola. "Nein", sagte er, "ich meine diesen kleinen Mann, Yoda. Der weiß alles." Also kein Ser-Da Rusic, sondern Noka als Yoda.

Eigentlich ein netter Vergleich, denn Yoda ist in "Star Wars" einer der erfreulichsten Charaktere. Er unterrichtet den Helden Luke Skywalker, unterweist ihn in den schwierigsten Übungen, und obwohl der überdurchschnittliches leistet, ist Yoda nie zufrieden. Außerdem kann er Machtblitze schleudern. Man muss nur ein Zebra fragen, um die Ähnlichkeit mit Noka zu sehen, jeder kann bestimmt von einem echten Donnerwetter seines Trainers berichten. Besonders berühmt ist Yoda für seine klugen Weisheiten, z. B. "Versuche es nicht! Tue es oder lass es bleiben. Es gibt kein Versuchen". Dem kann Noka sicher zustimmen. Nur eines - im Film ist Yoda lediglich 66 cm groß - das sollte Nikola seinem Trainer dann doch noch versuchen zu erklären.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)