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30.04.2008 Champions League

Zebra: Die Rückkehr des Ales Pajovic

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Ales Pajovic trifft im Champions League Finale auf Freunde.
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Vor vier Monaten verabschiedete sich Ales Pajovic aus der Sparkassen-Arena-Kiel und konnte auf zwölf schwarz-weiße Wochen im Dress des THW Kiel zurückblicken. Schon im Dezember ahnte der Slowene, der im Aufgebot von Ciudad Real steht, was im Mai auf ihn und seine Kollegen zukommen würde.
Eine Rückkehr nach Kiel war nie ausgeschlossen, "denn ich würde mich freuen, wenn ich am Saisonende zusammen mit den Zebras deren Titel feiern kann", so Ales Pajovic, der damit die deutsche Meisterschaft meinte, "denn den Champions-League-Titel, den gewinnen wir mit Ciudad Real". Damals sagte er dies mit einem Augenzwinkern, so als ob er dies nun sagen müsse, aber nicht wisse, ob es wirklich so komme.

In ein paar Tagen stehen sich nun der THW Kiel und Ciudad Real tatsächlich zum ersten Mal in der Champions League gegenüber - ausgerechnet im Finale. Der Kampf um Europas Krone, das ultimative Endspiel - und Ales Pajovic steckt mittendrin. "Ich habe die Spiele des THW aufmerksam verfolgt und war über den 10-Tore-Sieg gegen den FC Barcelona überrascht, habe aber nie daran gezweifelt, dass sie es ins Finale schaffen", erzählt der Slowene. Ciudad Real und der THW seien für ihn zweifelsohne mit die zwei besten Vereine in Europa und hätten es verdient, im Endspiel gegeneinander antreten zu müssen.

Also nicht nur für die Fans sei es toll, "sondern auch für jeden Handballer ist das Champions-League-Finale ein Traum", beschreibt er seine Gefühle. Für Pajovic ist es das dritte Endspiel in der europäischen Königsklasse - und ein ganz besonderes dazu: "Ich treffe nun auf alte Kollegen und neugewonnene Freunde, spiele aber gegen sie", versucht Ales Pajovic seine Gedanken zu beschreiben. In den drei Monaten in Kiel sei sein Herz ein wenig "schwarz-weiß" geworden und er habe einfache eine tolle Zeit beim THW erleben dürfen, "doch nun stehe ich wieder auf der Seite von Ciudad Real, es gibt nichts zu verschenken und ich möchte mit meinem Verein den Titel holen", gibt er die Marschroute für die beiden Partien vor.

Dass Pajovic dabei eine entscheidende Rolle spielen kann, ist dem 29-jährigen Rückraumspieler durchaus bewusst. Kein anderer Spieler des spanischen Vereins kennt die Spielabläufe, die Taktik und die Trainingsmethoden der Zebras besser. "Meine Teamkameraden kamen auf mich zu und wollten möglichst viel über den THW wissen", gesteht der 1,98-Meter-Mann. "Wir haben jedoch zwei Trainer, die sich mit den Spielanalysen beschäftigen. Die werden uns schon gut auf die zwei Begegnungen vorbereiten und brauchen meine Hilfe nicht."

Seiner Meinung nach stehen die Chancen 50:50 - natürlich. "Wir hätten natürlich gerne das Rückspiel in eigener Halle gehabt, denn ich weiß nur zu gut, dass es für die gegnerische Mannschaft in der Sparkassen-Arena mit den Kieler Fans verdammt schwer wird", weiß er um die Kraft, die die Zebras gemeinsam mit ihren Anhängern entwickeln können.

Nichtsdestotrotz steht bei ihm die Freude über das kommende Finale im Vordergrund. Häufig hat er noch Kontakt zu seinem Landsmann Vid Kavticnik und dessen Kollegen Igor Anic - so ist er irgendwie noch immer ein kleiner Teil des Kieler Teams. Für die kommenden 120 Minuten auf dem europäischen Handballparkett wird allerdings jegliche Freundschaft vergessen, denn "jeder von uns kämpft für sein Team und für dessen Erfolg." Und bei Ales Pajovic ist das eben nun ein Ciudad-Erfolg.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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