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09./10.05.2008 - Letzte Aktualisierung: 10.05.2008 Champions League

Champions League: Sonntag steigt das Spiel der Spiele

Eurosport überträgt live

Update #2 EC-Ergebnis und KN-Vorberichte ergänzt...

Das Team von Ciudad Real: Gegner des THW im  Endspiel der Champions League.
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Sonntag ist es endlich soweit: Dann steigt in der Sparkassen-Arena-Kiel das Spiel der Spiele, der ultimative Showdown, die Entscheidung in der europäischen Königsklasse. Sechzig Minuten trennen den THW Kiel noch von der Titelverteidigung in der Champions League, sechzig Minuten trennen die Zebras vom historischen Erfolg. Vergessen ist am Sonntag das 29:27 im Hinspiel, das den Kielern zwar eine gute Ausgangsposition verschaffte - mehr aber auch nicht. "Es ist erst eine Halbzeit gespielt", sagt nicht nur Filip Jicha, "wir brauchen am Sonntag die volle Unterstützung der Fans, damit wir unseren Traum vom Champions-League-Sieg erfüllen können!" Die Halle ist bis unter das Dach gefüllt, Eurosport überträgt das Spiel, das um 18 Uhr angepfiffen wird, live. In der Forstbaumschule und im Trafo können Fans gemeinsam vor Großbildleinwänden zittern. Im Anschluss gibt es eine Final-Party auf dem Arena-Vorplatz.
"Der Sieg in Ciudad ist ein sehr gefährliches Ergebnis", betont THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker immer wieder, "Ciudad Real ist eine Weltklassemannschaft,
Überragender Torhüter: Arpad Sterbik.
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die auch in der Lage ist, in Kiel zu gewinnen." Und damit trifft der Manager den Nagel einmal mehr auf den Kopf. Denn entschieden ist tatsächlich nocht nichts, wenn am Sonntag ab 18 Uhr die beiden besten Mannschaften der Welt zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die Klingen kreuzen. Der Stachel der 27:29-Niederlage sitzt bei den Spaniern tief. "Wir werden uns teuer verkaufen", richtet Ciudad-Trainer Talant Dujshebaev eine Kampfansage in Richtung Kiel. Und auch Olafur Stefansson, neben Torhüter Arpad Sterbik überragender Spanier im Hinspiel, gibt sich noch längst nicht geschlagen: "Wir müssen am Sonntag nur zeigen, was wir wirklich können - es ist erst Halbzeit und noch nichts entschieden!". Deshalb kam auch bei THW-Trainer Noka Serdarusic nach den ersten sechzig Minuten dieses Finalkrimis keine Freude auf. "Ich weiß, wie stark Ciudad spielen kann", analysierte der Kieler Trainer, "wenn es nächsten Sonntag umgekehrt läuft, Ciudad einen guten und wir einen schlechten Tag haben, dann sieht alles anders aus." Sein Kapitän Stefan Lövgren sprang dem Trainer zur Seite. "Ciudad hat ein Team höchster Qualität - und sie werden in der nächsten Woche noch besser als heute spielen." Keine Frage - unterschätzen darf man diese Spanier nie.

Musste im Hinspiel viel einstecken: Nikola Karabatic wird hier von Rutenka attackiert.
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Den Weltklasse-Kader Ciudad Reals stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor. Und obwohl die Spanier in den Reaktionen nach dem Hinspiel von vielen verletzten oder angeschlagenen Spielern sprachen, so ist zumindest der Einsatz von 113-Kilo-Koloss Rolando Urios im Rückspiel so gut wie sicher. Auf ihm basiert das Angriffsspiel, er soll die Lücken reißen, die Ciudad Real vor einer Woche nicht reißen konnte. Und Siebenmeter heraus holen. "Er ist einer unserer Schlüsselspieler", beschreibt Ex-Zebra Ales Pajovic die Wichtigkeit von Urios für das Spiel der Spanier - mit ihm wird sich der Champions-League-Sieger 2006 in einer ganz anderen Verfassung präsentieren. Soviel ist sicher. Zwar steht auch hinter dem Einsatz von Siarhei Rutenka nach seiner Schulterverletzung ein Fragezeichen, gut möglich aber, dass auch er trotz einer Schultereckgelenksprellung mit von der Partie ist. Ob David Davies, der Dominik Klein am vergangenen Sonntag übel zurichtete, trotz seiner Meniskusverletzung wird auflaufen können, entscheidet sich kurzfristig. Doch trotz der angeschlagenen Spieler besitzt Ciudad Real in seinem Weltklasse-Kader genügend hochkarätige Alternativen, um den Ausfall von einem oder zwei Leistungsträgern zu kompensieren (siehe auch Gegnerkader Ciudad Real)

Filip Jicha: "Wir brauchen am Sonntag die Fans!"
Klicken Sie zum Vergrößern! Filip Jicha: "Wir brauchen am Sonntag die Fans!"
Viel Arbeit wird am Sonntag also auf die Abwehr der Kieler zukommen. Denn nicht nur die SG Flensburg-Handewitt musste in dieser Saison feststellen, dass ein Heimspiel gegen Ciudad Real kein Selbstgänger ist. Mit 26:34 unterlagen die ewigen Kieler Rivalen dem kommenden Zebra-Gegner in eigener Halle. Genauso aktiv wie in der Abwehr müssen die Kieler im Angriff gegen die zum Teil überharte Ciudad-Abwehr arbeiten. Wichtig, und das betonen die THW-Akteure unisono, sind am Sonntag auch die Zuschauer. "Wir müssen eine fantastische Atmosphäre haben", sagt Filip Jicha, "die Fans müssen unser siebter Feldspieler sein, uns zum Sieg tragen." Eine Stimmung noch besser als gegen den FC Barcelona würde auch Uwe Schwenker freuen: "Die Jungs brauchen die Zuschauer."

Kann der THW Kiel am Sonntag nach dem Duell der Giganten jubeln?
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Schiedsrichter des Rückspiels, das am Sonntag um 18.00 Uhr angepfiffen wird, sind die Slowenen Darko Repensek und Janko Pozeznik. Als EHF-Delegierter wird der Ungar Sandor Andorka in der Sparkassen-Arena-Kiel erwartet. Den Pokal wird EHF-Präsident Tor Lian überreichen. Fans, die keine Karten mehr für die restlos ausverkaufte Sparkassen-Arena-Kiel bekommen haben, müssen auf das Live-Erlebnis in Gesellschaft nicht verzichten: In der Forstbaumschule und im Trafo wird die Partie auf Großbildleinwänden gezeigt. Und egal, wie die Begegnung ausgeht: Im Anschluss an das Rückspiel wird das schon jetzt grandiose Abschneiden des THW Kiel in der diesjährigen Champions-League mit einer kleinen Party mit dem THW-Medienpartner NDR auf dem Hallen-Vorplatz gefeiert (siehe Extrabericht). Und der THW Kiel wird alles daran setzen, dass am Ende schwarz-weißes Konfetti regnet und Stefan Lövgren seinen Fans die Trophäe präsentieren kann. Nun gilt es: Am Sonntag kommt es zum Spiel der Spiele, eine Partie, die geeignet ist, um Spieler erneut zu Helden werden zu lassen. Am Sonntag steigt das Final-Rückspiel der Champions League!

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die Rhein-Neckar Löwen haben es im Pokalsieger-Cup nicht geschafft: Bei ihrer ersten Teilnahme an einem europäischen Finale reichte den Löwen in der heimischen SAP-Arena ein 28:28 (14:14) gegen den ungarischen Spitzenklub MKB Veszprem nicht, um den Fünf-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen.

Im EHF-Pokal muss die HSG Nordhorn beim dänischen Spitzenclub FCK Handbold A/S Kopenhagen, bei dem die drei Ex-Zebras Steinar Ege, Martin Boquist und Pelle Linders spielen, einen knappen Vorsprung verteidigen. Im Hinspiel gewannen die Nordhorner in eigener Halle nur mit 31:27 - ein harter Gang erwartet die Grafschafter also am Sonntag um 15.30 Uhr in Kopenhagen. Das DSF überträgt live.

 

Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports:

Ciudad Real - Perle in karger Region

Knapp zwei Stunden von der spanischen Hauptstadt Madrid entfernt liegt das Paradies für Handballer - zumindest wenn man den Gerüchten rund um den Handballklub Ciudad Real Glauben schenkt.

Parkanlage im Zentrum der "königlichen Stadt".
Klicken Sie zum Vergrößern! Parkanlage im Zentrum der "königlichen Stadt".
Ciuad Real - die königliche Stadt. Doch man muss schon ein wenig Geduld mitbringen, wenn man die Hauptstadt der gleichnamigen Region mit dem Auto erreichen möchte. Ist man dem Straßengewirr und dem Trubel Madrids erst einmal entronnen, folgen knapp zwei Stunden Autobahnfahrt - und die bringen wenig Abwechslung. Unwirklich präsentiert sich die Region Kastilien-La Mancha, ein wenig fühlt man sich angesichts der steinigen Felder, auf denen allenfalls Olivenbäume und ab und an ein paar Weinreben für farbige Akzente sorgen, in die Kulisse eines TV-Westerns hineinversetzt.

Ciudad Real ist rund 2490 Kilometer von Kiel entfernt.
Ciudad Real ist rund 2490 Kilometer von Kiel entfernt.
Der Landstrich - menschenleer. Die Natur - wenig abwechslungsreich. Beinahe bereut man, dass man den Weg mit dem Auto zurück legt. Denn der Express-Zug fegt mit über 200 Stundenkilometern in nicht einmal einer Stunde ohne Zwischenhalt von Madrid nach Ciudad Real. Doch kommt man der königlichen Stadt näher, so freut man sich, den einen oder anderen Abstecher machen zu können. Denn "Don Quichote" scheint hier allgegenwärtig. Auf den Bergen links und rechts der Autobahn stehen die Windmühlen, mit denen sich der spanische Nationalheld im immerwährenden Clinch befunden haben soll. Die Erhebungen lassen einen Blick zu auf die Region, die urplötzlich grün schimmert. Mithilfe gigantischer Bewässerungsanlagen haben die Landwirte rund um Ciudad Real das Land fruchtbar gemacht, den staubig-felsigen Untergrund in Boden, auf dem Getreide, Gras und Mohnblumen wachsen, verwandelt. Die Schönheit der "La Mancha" offenbart sich in den vielen kleinen Orten auf dem Weg nach Ciudad Real, die einen Blick auf das "echte" Spanien fernab der touristischen Reiseführer gewähren lassen.

Die Windmühlen, gegen die "Don Quichote" einst ankämpfte.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Windmühlen, gegen die "Don Quichote" einst ankämpfte.
Ciudad Real hingegen erscheint dem Betrachter dann schon wieder wie eine andere Welt. Eine moderne Stadt, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurück reichen. Die Relikte der Vergangenheit fügen sich in ein Stadtbild ein, dass in der jüngeren Vergangenheit auch vom bekanntesten Mann der Stadt, Multimilliardär Domingo Diaz de Mera, mitgestaltet wurde. Er half mit seinem Mäzenantentum, dass Ciudad Real zum Haupsitz der Universität Kastilien-La Mancha wurde. Stattete die Uni mit tollen Räumlichkeiten aus, die allen Ansprüchen an moderne Forschung und Lehre genüge tun. Er ließ Parks errichten, deren Brunnenkonstruktionen an die in Madrid erinnern. Und er schon das bisher ehrgeizigste Bauprojekt an - den Bau eines Regionalflughafens. Denn mit dem Aufstieg der städtischen Aushängeschilder, der Handballer Ciudad Reals, steigen auch die Ansprüche an die Stadt. Spieler, Fans und Verantwortliche wollen nicht mehr durch die unwirkliche
Ehrgeiziges Bauprojekt: Der neue "Don Quichote-Flughafen" vor den Toren Ciudad Reals.
Klicken Sie zum Vergrößern! Ehrgeiziges Bauprojekt: Der neue "Don Quichote-Flughafen" vor den Toren Ciudad Reals.
Region nach Madrid reisen - sie wollen per Flugzeug die Welt erobern. Gleichzeitig soll die boomende Wirtschaft Ciudad Reals durch den Flughafen einen neuerlichen Schub erhalten - damit im Stadtzentrum die Menschen noch entspannter die spanische Lebensart zelebrieren können.

Tapas und Wein - wenn die Sonne langsam untergeht und die Temperaturen unter die 30-Grad-Marke fallen, erwacht Ciudad Real zum Leben. Kinder tollen auf dem Marktplatz bis spät in die Nacht herum, Studenten feiern in den Cafes, Handballfans blicken auf die riesigen Plakate, die in der ganzen Stadt von den Heldentaten der berühmtesten Einwohner künden. Ciudad Real und der Handball - sie bringen Abwechslung und Farbe in die triste La-Mancha-Region.

(Von Christian Robohm, living sports, aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra")

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2008:

Finale: Europa blickt auf Kiel

Wer erklimmt den Thron: THW oder BM Ciudad Real?
Kiel - Der DHB-Pokal steht bereits in der Vitrine des THW Kiel, den 14. Meistertitel werden sich die "Zebras" in den letzten Punktspielen gegen FA Göppingen (14. Mai) und die HSG Wetzlar (17. Mai) nicht mehr nehmen lassen. Das Saisonfinale steht trotzdem noch bevor: Morgen blickt Europa nach Kiel, wird doch an der Förde zum zweiten Mal das Finale der Champions League (18 Uhr, live auf Eurosport) entschieden. Der THW erwartet die Spanier aus Ciudad Real, mehr Spitzen-Handball geht nicht.

Mit einer bärenstarken Leistung hatten die Kieler am vergangenen Sonntag als erste Mannschaft in dieser Saison die Quijote-Arena von Ciudad Real gestürmt. Ein 29:27-Sieg, der das Team von Noka Serdarusic in die Favoritenrolle rücken lässt. "Ich hoffe, dass meine Mannschaft nicht an diesen Vorsprung denkt", meint der THW-Trainer, der nicht müde wird, vor der Klasse der Spanier zu warnen. "Sie sind in der Lage, in Kiel zu gewinnen."

Dass womöglich Siarhei Rutenka, eines der Rückraum-Asse des frischgebackenen spanischen Meisters, verletzungsbedingt fehlen wird, entspannt den 57-Jährigen nicht. "Sie haben genug Klasse-Leute, um ihn zu ersetzen", meint Serdarusic und erinnert an den Slowenen Uros Zormann, der im Hinspiel in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. "Er ist da richtig explodiert." Sein taktisches Konzept werde auch das Mitwirken von Kreisläufer Rolando Urios nicht ändern. Der 37-Jährige musste am vergangenen Sonntag mit einer Wadenzerrung das Aufwärmprogramm abbrechen. Morgen wird der 113-Kilo-Mann, der Dreh- und Angelpunkt der Spanier im Angriff ist, voraussichtlich mitwirken. Serdarusic: "Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren. Wichtig wird sein, dass wir ähnlich gut in der Abwehr stehen wie im Hinspiel." Zwei Tore Vorsprung, das ist für den Titelverteidiger keineswegs eine beruhigende Situation. "Die Erwartungshaltung der Fans ist natürlich jetzt riesig", warnt THW-Manager Uwe Schwenker. "Aber ich habe zum Glück überhaupt nicht das Gefühl, dass die Mannschaft sich darüber Gedanken macht."

Die Voraussetzungen sind klar: Gewinnt der THW Kiel, der seit Februar 2006 auf internationalem Parkett zu Hause ungeschlagen ist, auch das 15. Heimspiel in diesem Wettbewerb, ist der alte auch der neue Champion. Gleiches gilt bei einem Unentschieden oder bei einer Niederlage mit einem Tor Differenz. Siegen die Spanier mit mindestens drei Toren Vorsprung, gewinnen sie ihren fünften Titel in dieser Spielzeit. Bei einem Sieg mit zwei Toren Vorsprung entscheidet, wer auswärts häufiger getroffen hat. Endet das Rückspiel 29:27 für Ciudad Real, wird das Finale im Siebenmeterwerfen entschieden. Eine Verlängerung gibt es nicht, weil sie den Verlierer des Rückspiels bevorteilen würde. Ihm würden Minuten geschenkt, um auswärts weitere Tore zu werfen.

Bei der derzeitigen Strafwurf-Effizienz des THW Kiel, wäre den Gastgebern zu wünschen, dass sie den Pokal in der regulären Spielzeit gewinnen würden. Und genau das haben die "Zebras" vor: "Wir lassen uns von dem Vorsprung nicht täuschen", meinte Weltmeister Dominik Klein. "Wir wissen, dass wir nur noch einmal 60 Minuten Gas geben müssen." Dabei setzt der Linksaußen auch auf das Publikum. "10 000 Kieler werden alles daran setzen, um zu zeigen, dass sie noch lauter sein können als die Spanier im Hinspiel." Neben dem THW Kiel spielen zwei weitere Bundesligisten um europäische Titel. Die HSG Nordhorn (Hinspiel 31:27) tritt am Sonntag im Finale um den EHF-Cup beim FC Kopenhagen (15.30 Uhr, live im DSF) an. Die Rhein-Neckar Löwen, die im Hinspiel um den Pokalsieger- Cup beim ungarischen Spitzenklub MKB Veszprem mit 32:37 verloren, sind bereits heute Nachmittag gefordert. Wie im Vorjahr sind auch diesmal drei deutsche Europacupsieger möglich. Eine Erfolgsbilanz, die dafür sorgen würde, dass in der nächsten Spielzeit wieder neun der 18 Bundesligisten international mitmischen dürften.

Für die Wettanbieter steht der Sieger des Champions-League-Finales bereits fest: Wer zehn Euro auf die "Zebras" setzt, verdient nur einen 1,15 Euro. Gewinnen die Spanier, gibt es für den gleichen Einsatz 41 Euro.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.05.2008)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2008:

"Es wird einen spanischen Waldbrand geben"

Ein spannendes Spiel prophezeit Prof. Dr. Andreas Wilhelm, Sportpsychologe und Trainingswissenschaftler der Uni Kiel. Mit Prof. Dr. Andreas Wilhelm sprach KN-Mitarbeiterin Friederike Hiller.

Kieler Nachrichten:
Wie sehen Sie als Sport-Psychologe die Ausgangslage?
Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
Auf den ersten Blick sind die Anforderungen an den THW Kiel nicht sonderlich groß. Sie müssen die Aufgabe eigentlich nur noch zu Ende führen. Aber entscheidend ist die Situation von Ciudad. Sie sagen, dass sie viele Verletzte haben. Damit wollen sie den Gegner in Sicherheit wiegen und die Einsatzbereitschaft der THW-Spieler herabsetzen. Die Strategie funktioniert. Der Gegner trifft auf einen höheren Widerstand, als er erwartet hat.
Kieler Nachrichten:
Wie wird Ciudad Real das Spiel gestalten?
Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
Es ist mit einem spanischen Waldbrand zu rechnen. Sie werden es nicht wegschenken, auch wenn sie sich jetzt zurückhaltend geben. Sie sagen: Gegen Kiel zu verlieren, sei nicht so schlimm wie gegen Barcelona. Damit senken sie ihren Stress. Aber wie es in der Mannschaft aussieht, kann keiner sagen. Sie werden knallhart kämpfen: mit starker Körperlichkeit. Wahrscheinlich hat Ciudad das Hinspiel nicht ernst genug genommen. Sie haben nicht damit gerechnet, zu Hause zu verlieren.
Kieler Nachrichten:
Wie kann der THW darauf reagieren?
Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
Er sollte ein kontrolliertes Gegenfeuer entwickeln. Das heißt: Er darf sich auf das Foulspiel nicht einlassen, sondern muss hart aber fair bleiben. Sonst drohen zu viele Zeitstrafen, und das darf nicht passieren. Aber die "Zebras" haben einen gewieften Trainer, der die Spieler richtig einstellen wird. Die Mannschaft muss jedoch umsetzen, was er vorgibt.
Kieler Nachrichten:
Wie sehen Sie die Ausgangssituation nach dem Hinspiel?
Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
Zwei Tore Vorsprung sind nichts. Die werden in 30 Sekunden aufgeholt. Beträgt die Tordifferenz kurz vor dem Abpfiff noch zwei Tore, hat das führende Team das Problem - es muss den Vorsprung halten.
Kieler Nachrichten:
In wie weit beeinflussen die Zuschauer die Spieler?
Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
Ihre Begeisterung wird den THW in der ersten Zeit tragen. Ein Spitzenspieler sollte so eingestellt sein, dass er in den Spielpausen die Reaktionen positiv verarbeitet und seine Energien auflädt. In den Momenten, wo es wichtig ist, muss er den Tunnelblick bekommen. Solche Persönlichkeiten sind alle Spieler des THW und von Ciudad.
Kieler Nachrichten:
Wer gewinnt das Finale?
Prof. Dr. Andreas Wilhelm:
Ich gehe davon aus, dass es sehr knapp werden wird. Ciudad hat in Flensburg bewiesen, dass sie sich nicht vor prall gefüllten Hallen fürchten. Zudem sind sie so gefrustet, dass sie zu Hause verloren haben. Es wäre ein Triumph für sie, wenn die Zuschauer in Kiel nicht mehr der eigenen Mannschaft zujubeln würden. Der Sieg in Ciudad ist also noch nichts wert. Hätte der THW mit zehn Toren verloren, wäre es schlimm, so ist alles offen. Es wird ein sehr spannendes Spiel, und der THW wird es meistern.
(Das Gespräch Friederike Hiller, aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.2008)

 

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 


User-Tipp:

THW Kiel - Ciudad Real (ESP):
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

TV- und Radio-Tips:

  • tvEuro-Logo TV: Eurosport:
    So., ab 17.45 Uhr: Ciudad Real - THW Kiel
    live aus der Quichote-Arena

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    So., ab 18.00 Uhr: Liveeinblendungen
    (mehrere Einblendungen zwischen 18.00 Uhr und 21.00 Uhr, Reporter ist Norman Nawe)
    Weitere Informationen zur Vor- und Nachberichterstattung von NDR 1 Welle Nord finden Sie in diesem Extra-Bericht

    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • NDR 2 Radio: NDR 2:
    So., nachmittags: Vorberichte zum Spiel
    So., ab 18.00 Uhr: Liveeinblendungen
    (mehrere Einblendungen während der "NDR 2 Bundesliga-Show", Reporter ist Thomas Koos)
  • Internet: yahoo.eurosport.de
    So., ab 18 Uhr: THW Kiel - Ciudad Real im Live-Videostream und im Live-Ticker bei yahoo.eurosport.de


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