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23.05.2008 Bundesliga

Zebra-Journal: Minden gelingt Handball-Wunder

Dramatischer Abstieg für den TuS N-Lübbecke

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 23.05.2008:

Schaulaufen in Kiel, Paukenschlag in Flensburg und tränenreiche Abschiede: Mit großen Emotionen und Werbung für den Handball ist die Bundesliga aus den Arenen verklungen und hat der Vorbereitung auf den Saison-Höhepunkt Olympische Spiele Platz gemacht. Während Double-Gewinner THW Kiel den 14. Meister-Titel feierte, sorgte 90 Kilometer nördlich GWD Minden für ein Wunder.
Die Ostwestfalen gewannen bei der SG Flensburg-Handewitt mit 29:28 und schafften ausgerechnet mit ihrem ersten Auswärtssieg der Saison die Rettung vor dem Abstieg. "Wir haben so viele Nackenschläge gehabt in dieser Saison und sind am letzten Spieltag dafür belohnt worden", sagte Mindens Manager Horst Bredemeier bewegt. Den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit musste so neben dem Wilhelmshavener HV auch TuS N-Lübbecke antreten, dem ein 30:26-Sieg gegen die Füchse Berlin nicht reichte. TuSEM Essen spielt nach einem 35:35 gegen MT Melsungen am 28. und 30. Mai in der Relegation gegen die HSG Düsseldorf um den Klassenverbleib.

"Das, was am letzten Tag passiert ist, besonders in Flensburg, ist eine Frechheit", schimpfte Nettelstedts Trainer Zlatko Feric aufgebracht. Und Armin Gauselmann, Sprecher des Wirtschaftsbeirates, ergänzte vielsagend: "Unter normalen Umständen hätte Minden in Flensburg nicht gewinnen können."

Doch gerade dies mache den Reiz der Liga aus, meinte Frank Bohmann. "Wir werden zwar nie 18 Spitzenmannschaf ten haben, aber jede kann jede schlagen", sagte der Geschäftsführer des Ligaverbandes HBL. Zwar blieben Superlative wie im Vorjahr mit dem Gewinn des WM-Titels und der drei wichtigsten Europapokale aus. Dennoch verzeichnete die in die Normalität zurückgekehrte Bundesliga mit 1.488.192 Besuchern (1.424.371 im Vorjahr) einen Zuschauerrekord.

Die HSG Nordhorn holte mit dem EHF-Cup den einzigen internationalen Titel für die Bundesliga. Wie in der abgelaufenen Spielzeit haben sich Abo-Meister Kiel, Flensburg-Handewitt (2.) und HSV Hamburg (3.) für die Champions League qualifiziert und die Dominanz des Nordens untermauert. Die "Löwen" (4.), der VfL Gummersbach (6.) und der TBV Lemgo (7.) spielen im EHF-Pokal. Die auf Rang fünf eingekommenen Nordhorner wollen sich im Pokalsieger-Wettbewerb messen. Allerdings können die "Löwen" noch auf eine Wildcard für die Champions League hoffen. "Wenn es eine gibt, ist die Chance der Löwen sehr groß", sagte Bohmann. In diesem Falle würde der von heftigen finanziellen Turbulenzen erschütterte SC Magdeburg als Achter noch in den EHF-Cup aufrücken.

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 23.05.2008)


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