Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 23.05.2008:

Ägypter

Aufsteiger Füchse Berlin verpflichtet in seiner ersten Saison im Handball-Oberhaus mit Hany El Fakharany den erste Ägypter der Bundesliga. Weitere "Exoten": der Italiener Michele Skatar (Lübbecke), Damien Kabengele aus dem Kongo (SC Magdeburg) und Avishay Smoler aus Israel (HSG Wetzlar).

Abschied

Mit dem Südkoreaner Kyung-Shin Yoon verabschiedet sich der Rekordtorschütze aus der Bundesliga. 1997 bis 2002, 2004 und 2007 war Yoon, der zuletzt für den HSV Hamburg spielte, Torschützenkönig der Liga. Diese Erfolge machten Yoon zum "Sportler des Jahrhunderts" in Südkorea.

Baur und Baur

Kurios: Im Januar gelang es dem TBV Lemgo, Markus Baur als Trainer zu gewinnen. Baur hängte die Vereins-Handballschuhe nach einem fünfmonatigen Intermezzo als Spielertrainer bei Pfadi Winterthur an den Nagel. Eine feste Größe im DHB-Kader von Heiner Brand blieb der 37-Jährige dennoch, hat auf die Olympischen Spiele in Peking nun aber verzichtet. In Lemgo bilden die Ex-Nationalspieler Baur (Trainer), Daniel Stephan (Sportlicher Leiter) und Volker Zerbe (Geschäftsführer) ein Triumvirat.

Bommes

Als Handball-Profi war Alexander Bommes für den TSV Bayer Dormagen und den VfL Gummersbach aktiv, in Kiel kennt man ihn als Linksaußen des TSV Altenholz. Nun wechselte der 32-Jährige die Seiten: Beim NDR-Fernsehen ist Bommes Moderator des "Hamburg Journals", dem Handball bleibt er als Reporter des Magazins "liga 1 - Handball" verbunden.

Chrischa Hannawald

Kurze Hose, Mundschutz, Nummer 22 - mit Chrischa Hannawald beendet nach dieser Saison eine "Marke" der Handball-Bundesliga seine Karriere. Der Ex-Nationalkeeper wurde 2005 mit TUSEM Essen EHF-Pokal-Sieger, 2002 Vize-Europameister mit der Deutschen Nationalmannschaft und spielte in den vergangenen drei Jahren beim TV Großwallstadt. Am 21. Mai haben "Chrischas All-Stars" den 37-Jährigen bei einem Abschiedsspiel gebührend verabschiedet.

Frau Lindberg

Saison-Abschlussfahrt des HSV nach Mallorca - inklusive Trainer. Rechtsaußen Hans Lindberg im rosa Tüllröckchen, erstanden für 90 Euro auf der Reeperbahn. Ohne Worte.

Heiner

Bundestrainer Heiner Brand wurde trotz des bescheidenen Abschneidens bei der Europameisterschaft von den Lesern des "Handball-Magazins" zum "Trainer des Jahres 2007" vor THW-Coach Noka Serdarusic gewählt.

Kollaps

Ein Kollaps in mehreren Etappen ereilte den SC Magdeburg. In der Winterpause wechselten zunächst die polnischen Vize-Weltmeister Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk zum Liga-Rivalen Rhein-Neckar-Löwen und folgten damit dem Beispiel von Oliver Roggisch (Löwen), Johannes Bitter (HSV) oder Joel Abati (Montpellier). Im Mai setzte die Vereinsführung dann noch einen drauf: Klub-Präsident Rolf Oesterhoff, Stellvertreter Frank Meyer sowie Manager Holger Kaiser kündigten ihren Rücktritt an.

Lego-Leidenschaft

Entspannen vom stressigen Alltag eines Handball-Profis? Für Nikola Karabatic und Vid Kavticnik funktioniert dies am Besten mit Lego-Steinen. Aus den bunten Steinchen bauten die beiden Zebras unter anderem den Pariser Eiffelturm.

Multi-Kulti

Ohne einen einzigen deutschen Spieler bestritt die MT Melsungen den Rest der letzten Saison, nachdem der Ex-Kieler Dennis Klockmann im Dezember nach Lübbecke gewechselt war. Der schwedische Trainer Robert Hedin stellte seine Mannschaft aus drei Griechen, drei Tschechen, zwei Weißrussen, zwei Serben, einem Slowaken, einem Kroaten, einem Dänen und einem Schweden zusammen.

(Fast-) Rekord

Sven-Sören Christophersen vom Wilhelmshavener HV erzielt beim 30:30 gegen den TV Großwallstadt rekordverdächtige 18/7 Tore - nur Jerzey Klempel (FA Göppingen) traf in einem Bundesliga-Spiel 1983 einmal mehr. In der kommenden Saison spielt der ehemalige Stockelsdorfer für die HSG Wetzlar.

Rückkehrer

Zwei ehemalige THW-Spieler kehrten nach ihren Rücktritten doch noch einmal auf die "Platte" zurück. So half Andreas Rastner (39) beim HSV aus, während Torhüter Axel Geerken, eigentlich Manager der HSG Wetzlar, mit 35 sein Zwei-Spiele-Comeback bei FA Göppingen gab.

Siebenmeter

Die Füchse Berlin führen gleich zwei Strafwurf-Statistiken an: Sie erhielten die meisten Siebenmeter zugesprochen, verursachten aber auch die meisten. Den sichersten Schützen hatten sie allemal: Konrad Wilczynski verwandelte 83 Prozent seiner Strafwürfe.

Zuschauerkrösus

Mit einer stets ausverkauften Sparkassen-Arena führen die Kieler "Zebras" einmal mehr die Zuschauerstatistik der Handball-Bundesliga an. Auf Platz zwei die Rhein-Neckar Löwen vor dem HSV Hamburg und den Füchsen aus Berlin. Auch auswärts wollten im Durchschnitt die meisten Fans den THW Kiel live erleben.

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 23.05.2008)