Von Dr. Oliver Schulz

Kurz vor der am Freitag beginnenden Olympia-Qualifikation erwischte Schweden vor gut 1000 Zuschauern in Partille den besseren Start. Gestützt auf den sicher haltenden Tomas Svensson und Kreisläufer Robert Arrhenius gaben die Gastgeber schon in der Anfangsphase den Ton an und erspielten sich früh einen Vorsprung (5:0, 6.), den sie über 7:1 (9.) nach einer Viertelstunde auf 13:6 ausbauten. Da das Tre-Kronor-Team vor der Pause eine kurze Schwächeperiode durchlief, kam Dänemark zur Pause auf 15:12 heran.

Nach der Pause nahm Peter Gentzel den Platz zwischen den Pfosten ein. Schweden setzte sein starkes Spiel aus dem ersten Durchgang nun sowohl in Abwehr als auch im Angriff fort und enteilte mehrfach mit zehn Toren. Dänemark konnte zwar noch einmal auf sieben Treffer verkürzen, zum Schluss standen aber wieder zehn Tore mehr zu Buche. Blau-Gelb scheint vor den Qualifikationsspielen gegen Polen, Argentinien und Island auf einem guten Weg zu sein.

Arrhenius, der sich trotz mehrerer Angebote entschieden hatte, seine Karriere in Aragon fortzusetzen, bekam von Trainer Ingemar Linnell eine gute Entwicklung bescheinigt. Er vertrat Marcus Ahlm auf eine mehr als ansprechende Weise, münzte selbstbewusst neun Versuche in acht Tore um und wurde zum besten Mann seiner Farben ausersehen. Der Kieler Weltklasse-Kreisläufer Ahlm hatte seinem Coach für die Olympia-Qualifikation aufgrund von Rückenproblemen eine Absage erteilt. Mannschaftskollege und Nationalmannschafts-Kapitän Kim Andersson fand an alter Wirkungsstätte in der Halle seines früheren Vereins Sävehof zu altbekannter Treffsicherheit zurück und netzte neun Mal ein.

Auf dänischer Seite verdiente sich der junge Halblinke Mikkel Hansen ein Sonderlob. Der 20-jährige, an dem nicht weniger als zehn Vereine - darunter der FC Barcelona und andere Topadressen - interessiert sein sollen, traf sieben Mal, zeigte mehrere gute Anspiele und setzte auch in der Abwehr Akzente.

Trainer Ulrik Wilbek musste in seiner Nachwuchstruppe, in der mit Lars Rasmussen und Lars Möller Madsen nur zwei Europameister standen, bereits ab der 10. Minute auf Ciudad Reals Kreisläufer Torsten Laen verzichten. Der frischgebackene Champions League Sieger verletzte sich an der Leiste. Später zogen sich auch die beiden Halbrechten Klavs Bruun Jörgensen (Oberschenkel) und Pechvogel vom Dienst Per Leegard (lockere Zähne nach Zusammenstoß) Blessuren zu. Der Coach reagierte und berief den frischgebackenen Torschützenkönig der dänischen Tele2 Liga, Mads Christensen, ebenso für die Position im rechten Rückraum wie Kasper Söndergaard. Zudem soll Peter Svensson (GOG) seinen früheren Vereinskameraden Laen am Kreis ersetzen.

Bereits am Montag Nachmittag um 15 Uhr treffen die skandinavischen Nachbarn in der Lundbystrands Sporthall in Göteborg erneut aufeinander. Vermutlich wird dann über 3x20 oder 3x25 Minuten gespielt. Am Donnerstag reist der blaugelbe Tross nach Breslau, wo er Tags darauf auf Polen treffen wird.

(Von Dr. Oliver Schulz)