Von Dr. Oliver Schulz:

Man sei überaus zufrieden damit, dass Ola Lindgren und Staffan Olsson zugesagt hätten, Schweden in Zukunft zu führen. Aufgrund ihrer beträchtlichen, auch internationalen Erfahrung sei man davon überzeugt, dass die beiden das Nationalteam mit einer modernen Spielweise auf einen festen Platz innerhalb der Weltspitze führen werden, meinte der stellvertretende Vorsitzende des Schwedischen Handballverbandes SHF, Hans Vestberg, der mit der Findung einer Lösung betraut war.

Ola Lindgren und Staffan Olsson sind zwei der verdienstvollsten Handballer Schwedens überhaupt. Beide gehören zur überaus erfolgreichen Generation der "Bengans Boys" unter Erfolgstrainer Bengt Johansson. Zwischen 1986 und 2003 absolvierte Abwehrgigant Lindgren 376 Länderspiele im blaugelben Trikot. Olsson hatte die drei Kronen zwischen 1986 und 2004 358 Mal auf der Brust. Nur die Kieler Ikone Magnus Wislander kann mit 384 eine noch größere Anzahl von Einsätzen vorweisen.

Der 44-jährige Lindgren war als Spieler in seiner Heimat zunächst für HK Drott Halmstad aktiv und gewann vier schwedische Meisterschaften. In Deutschland warf er in Diensten Dutenhofens, Düsseldorfs und Nordhorns Tore. Nach einer Zeit als spielender Coach in Düsseldorf übernahm er das Traineramt der HSG Nordhorn. Zudem war er zuletzt an der Seite des bisherigen Nationalcoaches Ingemar Linnell als Co-Trainer tätig.

Der gleichaltrige Olsson, in Uppsala geboren, spielte in Schweden für Skanela IF, HK Cliff und Hammarby. Dann wagte er den Schritt nach Deutschland, wo er zunächst Erfahrungen für den TV Hüttenberg und den TV Niederwürzbach sammelte. Dann erfolgte der Wechsel zum THW Kiel, mit dem er große Erfolge feierte.

Nachdem der Halbrechte als Publikumsliebling Kiel wieder verlassen hatte, übernahm er das aufstrebende Hammarby als Trainer an der Seite von Magnus "Nollan" Grahn. Sehr bald stellten sich auch hier große Erfolge ein. Mittlerweile in Eigenregie an der Seitenlinie tätig, führte Olsson den grünweißen Kultklub aus dem Stockholmer Süden in den letzten drei Spielzeiten hintereinander zu Meisterehren.

Als erste Bewährungsprobe für das neue Duo steht die Qualifikation zur EM 2010 auf dem Programm. Am letzten Oktober-Wochenende heißt der erste Gegner Schwedens Georgien.

(von Dr. Oliver Schulz)