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12./14.10.2008 - Letzte Aktualisierung: 14.10.2008 Bundesliga

Überraschungsteam aus Berlin am Dienstag zu Gast

Update #1

Das Team der Füchse Berlin.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der Füchse Berlin.
Durch den sicheren 39:32-Auswärtssieg bei MT Melsungen hat der THW Kiel erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze erklommen. Bereits am Dienstag gilt es für die Zebras aber, zwei weitere Punkte nachzulegen: Zu Gast in der Sparkassen-Arena-Kiel ist dann mit den Füchsen Berlin die bisherige Überraschungsmannschaft in dieser Saison. Der Anwurf erfolgt um 20.15 Uhr, hbl.tv überträgt die Begegnung live im Internet. Wer lieber live dabei sein möchte, sollte sich noch schnell im Vorverkauf eins der wenigen Resttickets sichern (siehe Extrabericht).
Michal Kubisztal kam im letzten Winter zusammen mit Bartlomiej Jaszka vom polinischen Meister Zaglebie Lubin.
Michal Kubisztal kam im letzten Winter zusammen mit Bartlomiej Jaszka vom polinischen Meister Zaglebie Lubin.
21 Jahre nach dem letzten Auftritt in der Bundesliga, damals noch unter dem Namen Reinickendorfer Füchse, gelang den Berlinern in der letzten Saison ein beachtliches Comeback: Nur zu Saisonbeginn fand sich der u.a. mit Mark Bult (Nordhorn), Kjetil Strand (Aalborg) und dem Ägypter Hany El Fakharany verstärkte Aufsteiger in den niederen Regionen der Tabelle wieder. Spätestens aber nach der weihnachtlichen Aufrüstung des Kaders durch die beiden polnischen Rückraumspieler Bartlomiej Jaszka und Michal Kubisztal sowie durch Routinier Christian Caillat hatten die Hauptstädter mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun. Besonders im eigenen "Fuchsbau", der 9.000 Zuschauer fassenden Max-Schmeling-Halle, lehrte das Team von Jörn-Uwe Lommel seinen Gegnern das Fürchten, sammelte daheim 21 von 25 Punkten und gewann dort alle Rückrundenpartien. Bis auf die eine gegen den THW Kiel, der dank dreier Treffer Viktor Szilagyis in der Schlussphase den eigenen Kopf aus der Schlinge zog und letztlich einen immens wichtigen Sieg auf dem Weg zur Meisterschaft feierte.

Kreisläufer Rico Göde wechselte trotz Aufstiegs mit  Stralsund in die Hauptstadt.
Kreisläufer Rico Göde wechselte trotz Aufstiegs mit Stralsund in die Hauptstadt.
Aufgrund dieser überzeugenden Auftritte im Jahr 2008 ist Bob Hanning mit dem Potenzial im aktuellen Kader auch mehr als zufrieden: "Ich bin von der Qualität des derzeitigen Teams überzeugt", so der Geschäftsführer der Füchse, welcher daher diesmal auf teure Neuverpflichtungen verzichtete. Ähnlich wie in Kiel setzt man auch in Berlin im Olympiajahr auf eine eingespielte Einheit, die Mannschaft wurde nur punktuell, aber durchaus zukunftsorientiert ergänzt. Der spanische Rückraum-Allrounder Jonathan Rivera kehrte vom Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV an die Spree zurück. Zudem wurde mit dem 2,07m-Hünen Rico Göde (kam aus Stralsund) ein junger Kreisläufer verpflichtet, der bereits bei Concordia Delitzsch Bundesliga-Luft schnuppern durfte. Von diesen beiden Spielern erhofft sich Trainer Jörn-Uwe Lommel insbesondere in der Defensive mehr Stabilität in seiner Mannschaft (siehe auch Gegnerkader Berlin). Besonders in fremden Hallen sieht der Coach noch viel Luft nach oben: "Unser Anspruch muss auch sein, in den Auswärtsspielen die Diskrepanz zu beenden und erfolgreicher zu sein als in der vergangenen Saison." In Zahlen ausgedrückt wünscht sich Lommel "zwanzig Punkte zu Hause und deren zehn auswärts. Macht summa summarum 30 Punkte."

Jonathan Rivera Vieco ist zurück in Berlin.
Jonathan Rivera Vieco ist zurück in Berlin.
Natürlich soll aber auch die angestrebte Platzierung im Mittelfeld nur eine Zwischenstation auf dem schrittweise anvisierten Weg nach oben sein. Wirtschaftlich sind die Füchse bestens aufgestellt, so wird der frisch abgeschlossene Vertrag mit dem amerikanischen Rechtevermarkter IMG den Berlinern neue finanzielle Möglichkeiten in den kommenden Jahren bieten. Drei Heimspiele dieser Saison, unter anderem auch die Rückrundenpartie gegen den THW Kiel, werden zudem in der gigantischen, 17.000 Zuschauer fassenden O2 World ausgetragen, um den Handball in der Hauptstadt zwischen den anderen sportlichen Aushängeschildern der Metropole wie Hertha BSC (Fußball), ALBA Berlin (Basketball) oder Eisbären Berlin (Eishockey) zu platzieren. Darüber hinaus soll nach Wunsch der Verantwortlichen schon bald ein deutscher Nationalspieler im Füchse-Trikot auflaufen. Heißester Kandidat hierfür ist derzeit Torwart Silvio Heinevetter, dessen Vertrag beim SC Magdeburg zum Saisonende ausläuft.

Nachdem Mark Bult in der vergangenen Saison lange verletzt war, trifft der Linkshänder nun nach Belieben.
Nachdem Mark Bult in der vergangenen Saison lange verletzt war, trifft der Linkshänder nun nach Belieben.
Doch auch ohne aktuellen Auswahlspieler scheint das Konzept in Berlin aufzugehen: Ein Blitzstart mit 8:2 Punkten und das mühelose Erreichen der dritten Runde im Pokal hätte die Füchse mehr als zufrieden stellen müssen. Jedoch kehrte ausgerechnet durch eine "Ente" aus Nordafrika Unruhe ein in die Idylle an der Spree: Der tunesische Handballverband vermeldete Mitte September die Verpflichtung Lommels als neuer Nationaltrainer, Bob Hanning konterte trotzig mit den Worten: "Lommel kann jederzeit gehen." Auch wenn dieser beteuert, sich damit lediglich auf die Ausstiegsklausel im Vertrag des Übungsleiters bezogen zu haben, herrschte in der Folgezeit dicke Luft zwischen Trainer und Manager. Lommel beklagte sich insbesondere über Diskrepanzen bei den Vertragsverlängerungen: "Bis zum Frühjahr war alles gut. Dann bekam Bob einen Fünf-Jahres-Vertrag, ich ein Jahr plus ein Jahr Option. Da dachte ich: Hoppla, da hat sich was verändert." Lommel ist enttäuscht: "Bis April war hier alles Leidenschaft, seitdem ist es nur noch Geschäft."

Kjetil Strand ist bislang bester Schütze bei den Füchsen.
Kjetil Strand ist bislang bester Schütze bei den Füchsen.
Eine schwierige Situation bei den Hauptstädtern, von der sich die Mannschaft aber bislang nicht irritieren ließ. Zwar konnten die Füchse mit dem auch in dieser Saison äußerst treffsicheren Linksaußen, dem Österreicher Konrad Wilczynski, nach dem 8:2-Punkte-Blitzstart in der Bundesliga nicht mehr gewinnen, setzten aber nach der klaren 27:34-Schlappe in Magdeburg zwei weitere Ausrufezeichen: Sowohl beim 32:32 gegen den mit Nationalspielern gespickten TV Großwallstadt als auch beim sensationellen 34:34 am vergangenen Mittwoch in der Hamburger Color-Line Arena punkteten die Hauptstädter gegen zuvor höher eingeschätzte Kontrahenten (siehe auch Gegnerkurve Berlin). Mit nunmehr 10:6 Punkten liegen die Füchse somit auf Platz 7 in der Bundesliga und damit mehr als im Soll (siehe auch Tabelle der TOYOTA HBL).

Neben Wilczynski (41/20), der aufgrund seines Horrorcrashs mit Wetzlars Torhüter Zoran Djordjic zwei Spiele weniger auf dem Konto hat, zeigten sich bislang auch der norwegische Spielmacher Kjetil Strand (45/4) und der niederländische Linkshänder Mark Bult (42/2) in Torlaune in dieser Spielzeit. Die gesamte Mannschaft wird versuchen, auch beim THW Kiel eine Überraschung zu schaffen, die Zebras sollten also gewarnt sein. Zumal sie ja bereits in der letzten Spielzeit beim bereits erwähnten Gastspiel bei den Füchsen zu spüren bekamen, dass die Füchse gegenhalten können. Das Heimspiel in der letzten Saison am 24. November war allerdings kein Problem für den späteren Meister, beim deutlichen 34:25 (18:12)-Sieg waren Nikola Karabatic mit acht und Marcus Ahlm mit sieben Treffern die besten Schützen (siehe auch Gegnerdaten Berlin).

Die Schiedsrichter der Partie am Dienstag sind Frank Lemme und Bernd Ullrich (Magdeburg).

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2008:

THW bangt heute um Karabatic

Gislason warnt vor den Füchsen aus Berlin
Kiel - Kaum Verschnaufpausen für den THW Kiel: Drei Tage nach dem Auswärtssieg in Melsungen geht es für den deutschen Handball-Meister im proppevollen Oktober weiter Schlag auf Schlag. Heute Abend (20.15 Uhr, Sparkassen-Arena) empfängt der Tabellenzweite mit den Füchsen Berlin die Mannschaft der Stunde.

Eingebettet in die Champions-League-Gastspiele in Norwegen und am Sonntag in Barcelona, bestreiten die Kieler heute ihre dritte Begegnung in sieben Tagen. Viel Zeit für ausufernde Trainings-Einheiten bleibt da nicht. Am Sonntag ließ THW-Trainer Alfred Gislason sein Ensemble locker auslaufen. Gestern bat er zum Abschlusstraining. Kein Wunder, dass "Rotations-Liebhaber" Gislason die Last vor allem jetzt nur allzu gern auf mehrere Schultern verteilt. "Keine Frage, die Aufgabe gegen Berlin wird schwieriger als die in Melsungen", sagt der Isländer, der dem Kontrahenten ein "ausgeglichenes und gut besetztes" Team bescheinigt. "Gegen die kann man nicht nur Handball spielen. Wir müssen auch gehörig kämpfen. Denn auch die kämpfen bis zur letzten Sekunde." Der jüngste Berliner Punktgewinn beim HSV Hamburg, als die Füchse innerhalb der letzten 100 Sekunden einen Drei-Tore-Rückstand egalisierten, überraschte zwar den HSV und die Liga - Gislason indes nicht. "Die haben ihre Hausaufgaben in den vergangenen Jahren gut gemacht, eine gute Entwicklung genommen und verfügen über einige torgefährliche Rückraumakteure."

Welche der zuletzt häufig wechselnden Kieler Defensiv-Formation Berlins Haupttorschützen Kjetil Övrelid Strand (45 Tore), Mark Bult (42) und Konrad Wilczynski (41) an die Kette legen wird, hängt auch vom Ellenbogen Nikola Karabatic' ab. Gegen Melsungen schickte Gislason den "Welthandballer des Jahres" zwar erfolgreich ins Rennen, gab hinterher aber unumwunden zu, "dass das wohl noch etwas zu früh war". Der Franzose habe hinterher weiter Schmerzen gehabt. "Es wäre gut, wenn wir ihn dabei hätten. Denn das Füchse-Spiel ist genauso wichtig wie das in Barcelona." Bei einem Ausfall Karabatic' würde Filip Jicha die vakante Position im Angriff übernehmen.

Zwei Jahre nach dem Erstliga-Aufstieg und Platz zwölf im Premierenjahr sind die Füchse in der Bundesliga angekommen. Mit beachtlichen 10:6 Punkten und Tabellenplatz sieben heimste die Mannschaft von Trainer Jörn-Uwe Lommel viel Beachtung ein. Zumindest in der Handball-Bundesliga. Denn in der Hauptstadt vermisst Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning mehr Aufmerksamkeit. "Man merkt, dass hier der Spitzenhandball 20 Jahre lang von der Bildfläche verschwunden war. Die Sportart hat hier keine Lobby", sagte er zuletzt. Vermutlich würde ein Sieg beim THW die Sachlage ändern. Allerdings will Hanning daran keine Gedanken verschwenden. "Während zwischen uns und dem HSV Welten liegen, ist es im Vergleich mit dem THW ein Universum. Wir wollen eine gute Partie zeigen, kommen aber auch, um zu lernen. Das kann man gegen den THW nämlich in jedem seiner Angriffe."

(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2008)

 


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    Di., ab 20.00 Uhr: THW Kiel - Füchse Berlin
    live aus der Sparkassen-Arena-Kiel
    Achtung: Diese Zeit gilt ausschließlich für das Internet-Angebot von hbl.tv.
    Im Pay-TV läuft die Partie erst ab 21.50 Uhr zeitversetzt.

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    Di., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - Füchse Berlin
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

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    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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