Von Dr. Oliver Schulz:

In der Halle "Boris Trajkovski" waren etwa 5500 der 6963 Plätze belegt. Metalurg Skopje begann die Partie gegen die Katalanen, die auf ihren im Training verletzten Abwehrorganisator Magnus Jernemyr verzichteten (Gehirnerschütterung), vehement. Von Beginn an nahmen Regisseur Ivan Smigic und Linkshänder Aleksandar Stanojevic in Abwesenheit des für ein Spiel gesperrten Kapitäns Dimovski beim mazedonischen Meister das Heft in die Hand. Drei Fehler im Aufbau Barcelonas bescherten Skopje, dessen 6:0-Abwehr zuweilen fast aggressiv zu Werke ging, zunächst die Führung. So brauchten die Gäste eine knappe Viertelstunde, um durch vier Treffer in Folge ihrerseits erstmals in Führung zu gehen (6:7, 14.).

Nach dem 6:9 kehrte merklich Ruhe im Aufbau der Spanier ein. Zu diesem Zeitpunkt hatten Ex-Zebra Demetrio Lozano und Romero-Stellvertreter Wallid Ben Amor das Parkett betreten und gaben fortan den Rhythmus vor. Eine Parade von Kapitän David Barrufet nutzte Kreisläufer Jesper Nöddesbo zum 11:15. Die Truppe von Coach Manolo Cadenas unterband bis zur Pause die hartnäckigen Versuche Aleksandar Stanojevics, erneut die Führung zu übernehmen, erfolgreich. Die Katalanen konnten einen Vorsprung von drei Toren mit in die Kabine nehmen (14:17).

Vier Minuten nach Wiederanwurf brachte Stanojevic Metalurg urplötzlich bis auf einen einzigen Treffer heran (16:17), und Barcelona musste noch zwei Minuten länger auf seinen ersten Torerfolg in Durchgang zwei warten. Dann aber schlugen die Gäste auf beeindruckende Weise zurück und überwanden so das Aufbegehren Skopjes. Dank zweier Treffer Nöddesbos konnten sie sich zunächst auf 17:21 absetzen (42.).

Nöddesbos junger Landsmann, Neuzugang Mikkel Hansen, stellte nun seine Torgefährlichkeit unter Beweis und explodierte geradezu. Sieben seiner neun Treffer markierte er nach der Pause. Von der Siebenmeterlinie war er vier Mal erfolgreich. Skopje war nun physisch unterlegen und musste sich am Ende mit sieben Toren geschlagen geben. Auch die dritte Zeitstrafe gegen Kreisläufer Ruben Garabaya in der Schlussphase (55.) konnte Barcelona nicht mehr gefährden. Trainer Cadenas konnte es sich daher in der letzten Minute sogar erlauben, dem 17-jährigen Nachwuchs-Mittelmann Alvaro Ruiz zu seinem Debüt in der Königsklasse zu verhelfen.

(von Dr. Oliver Schulz)