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30.11.2008 EM 2010

EM-Quali: Siege für Schweden, Norwegen, Slowenien und Tschechien

Die  EM 2010 findet vom 19. bis 31. Januar 2010 in Österreich statt.
Klicken Sie für weitere Infos! Die EM 2010 findet vom 19. bis 31. Januar 2010 in Österreich statt.
In den vergangenen Tagen standen für viele europäische Nationalteams weitere Qualifikationsspiele für die EM 2010 statt - dabei waren auch mehrere Zebras im Einsatz.

Schweden mit zwei wichtigen Siegen

Die schwedische Nationalmannschaft hat zwei wichtige Siege in der schwierigen Gruppe 1 gefeiert. Am Donnerstag besiegte man in Lund den Vizeweltmeister Polen mit 27:24 (siehe Spielbericht). Kim Andersson erzielte dabei vier Treffer, auch Henrik Lundström und Tobias Karlsson waren im Einsatz.

Am Sonntagvormittag gewann die Mannschaft von Ola Lindgren und Staffan Olsson auch in Rumänien mit 36:29 (19:15). Bester Torschütze in Resita war Spielmacher Dalibor Doder mit 10 Treffern, Kim Andersson steuerte 6, Henrik Lundström und Tobias Karlsson jeweils 3 Tore zum Sieg bei.

Mit der optimalen Ausbeute von 6:0 Punkten aus drei Spielen führt Schweden die Tabelle der Gruppe 1 vor Rumänien (4:4), Montenegro (4:2), Polen (2:4) und der Türkei (0:6) an.

Norwegen mit zwei Pflichtsiegen gegen Belgien

Gleich zweimal mussten die Norweger in dieser Woche gegen Belgien antreten: Auch ohne den verletzten Börge Lund gelangen den Skandinaviern mit Ex-Zebra Steinar Ege im Tor zwei Pflichtsiege: Einem 37:29-Auswärtssieg am Mittwoch ließen sie am Samstag ein 35:24 folgen. Mit nun 7:1 Punkten liegt Norwegen in Gruppe 3 vor Island und Mazedonien (jeweils 3:1).

Slowenien nach Siegen über Bulgarien Tabellenführer

In der Gruppe 5 hat Slowenien die Tabellenführung übernommen. Während die noch ungeschlagene deutsche Nationalmannschaft spielfrei hatte und zwei Testspiele gegen Island absolvierte (siehe Bericht), gewann Slowenien zweimal gegen Bulgarien. Am Donnerstag siegte man mit 40:23 in Varna, am Sonntag folgte ein 47:20-Heimsieg. Vid Kavticnik und Ales Pajovic waren jeweils nicht mit dabei. Slowenien führt nun in der Tabelle mit 6:2 Punkten vor Deutschland und Weißrussland (je 4:0).

Tschechien mit zwei Kantersiegen gegen Luxemburg

Keine Probleme hatten die Tschechen bei ihren zwei Spielen gegen Luxemburg. Filip Jicha war am Donnerstag beim 35:24-Auswärtssieg mit sieben Treffern bester Torschütze des Spiels. Am Sonntag dann gab es einen 30:19-Heimsieg, Jicha war mit 8/2 Treffern erneut bester Goalgetter seines Teams. Mit 8:0 Punkten führt Tschechien die Tabelle der Gruppe 6 souverän an vor Olympiasieger Frankreich (2:2).

Frankreich hatte spielfrei in der Quali, besiegt aber Tunesien in zwei Tests

Die Franzosen hatten an diesen Qualifikations-Spieltagen wie Deutschland und Island frei und nutzte die Tage für zwei Testspiele gegen Tunesien. Am Donnerstag siegte man mit 27:26 (15:13), am Sonntag deutlich mit 32:26 (18:10). Nikola Karabatic weilte zwar bei der Mannschaft, wurde aber in den Spielen nach Absprache mit dem THW nicht eingesetzt. Thierry Omeyer parierte im ersten Spiel in 6 Minuten 5/2 Würfe, in der zweiten Partie konnte er in 43 Minuten 12 Würfe halten.

 

Von Dr. Oliver Schulz:

Sjöstrand läßt verletzungsgeplagtes Schweden gegen Polen jubeln

Das schwedische Nationalteam hat seine Nagelprobe bestanden. Gegen Polen, den ersten dicken Brocken der EM-Qualifikation 2010, fuhren die Männer des neuen Trainergespanns Lindgren/Olsson am Donnerstag Abend einen 27:24 (11:12)-Sieg ein. Trotz zahlreicher fehlender Leistungsträger überzeugte die Abwehr, und Nachwuchstorhüter Sjöstrand erwischte dahinter einen fabelhaften Tag. Das Tre Kronor Team darf heute mit breiter Brust und zwei Zählern weiter nach Resita reisen, wo am Sonntag Morgen Rumänien der nächste Gegner ist.

Trotz des Heimvorteils in der ausverkauften neuen Arena zu Lund standen die Zeichen vor dem Spiel Schwedens gegen Polen eher auf Sieg für den WM-Zweiten. Allzu schwer schien der Ausfall gleich mehrerer blau-gelber Leistungsträger zu wiegen, zumal bei den Gästen die gefährlichen Rückraumschützen Bielecki und Krzystof Lijewski sowie Jurasik wieder mit von der Partie waren.

Aber auf schwedischer Seite hielt einer der drei großen Nachwuchstorhüter des Landes die Punkte fest: nachdem bereits Andreas Palicka und - vorübergehend - Herdeiro Lucau ihr Können im Trikot des THW Kiel unter Beweis stellten, war gestern Abend der Dritte im Bunde, Skövdes Johan Sjöstrand, der Garant des unerwarteten Sieges. Nicht zu Unrecht stellt sich denn auch die renommierte Tageszeitung "Svenska Dagbladet" heute Morgen die Frage: "Wo kommen bloß all die guten schwedischen Torhüter her"?

In seinem zweiten Länderspiel stand der 21-jährige "Hubbe" - für viele unverständlich - erstmals von Beginn an zwischen den Pfosten. Im ersten Durchgang hatten es die Hausherren nach Gleichstand 4:4 durch ihre etwas einseitige Spielweise und zuweilen ungenaue Anspiele zunächst schwer gegen das Abwehrbollwerk der Gäste, hinter dem zudem Slawomir Szmal seine Klasse zeigte. So übernahm Polen mehrfach mit zwei Toren die Führung und lag auch zur Pause leicht vorn (11:12). Schwedens Abwehr hingegen stand trotz der Abwesenheit der drei "Giganten" Ahlm, Jernemyr und Arrhenius von Beginn an sattelfest, da Tobias Karlsson und Gustafsson dort Schwerstarbeit verrichteten.

Schweden glich erstmals beim 14:14 aus, und in den folgenden Minuten konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen (18:18). Nach 40 Minuten übernahm Blau-Gelb vor knapp 3500 begeisterten Zuschauern beim 19:18 erstmals die Führung. Polen ersetzte nun Szmal durch Adam Malcher, aber auch er konnte nicht vermeiden, dass die Skandinavier die Führung behielten. So nahm der Torhüter der Rhein-Neckar-Löwen beim Stand von 24:21 wieder den Platz zwischen den Pfosten ein. Dennoch erhöhte Schweden über 25:21 auf 27:22. Die beiden letzten Treffer Polens stellten nur noch Ergebniskosmetik da, und die Überraschung aus Sicht der Hausherren war perfekt.

Auf Seiten der Blau-Gelben verdiente sich neben Sjöstrand Ciudad Reals Linksaußen und achtfacher Torschütze Jonas Källman die Bestnote. In seiner Heimat schienen zudem Aragons ohnehin leichtfüßigem Regisseur Dalibor Doder (5) geradezu Flügel zu wachsen. Ein ums andere Mal wirbelte "Dado" die polnische Abwehr durcheinander. Senkrechtstarter Niclas Ekberg erwischte zwar keinen so genialen Tag wie gegen die Türkei, der erst 19-jährige Rechtsaußen war aber erneut vom Siebenmeterstrich eiskalt und verwandelte alle drei Siebenmeter souverän. Bei den Gästen war Tluczynski (7/5) bester Schütze.

Schweden führt die EM-Qualifikationsgruppe 1 mit vier Zählern vor Rumänien an. Die Südosteuropäer haben die gleiche Anzahl von Punkten bei einem Spiel mehr eingefahren und sind am Sonntag Morgen um 11 Uhr in Resita der nächste Gegner der Skandinavier.

(von Dr. Oliver Schulz)

27.11.08, Do., 19.00: Schweden - Polen: 27:24 (11:12)

Schweden:
Sjöstrand, Sandström; Källman (8), Andersson (4), Gustafsson (4), Jakobsson (3), Doder (3), Ekberg (3/3), Lukas Karlsson (1), Ekdahl du Rietz (1), Grundsten, Tobias Karlsson, Lundström, Larholm
Polen:
Szmal, Malcher; Tluczynski (7/5), Krzystof Lijewski (6), Jaszka (3), Bielecki (3), Jurkiewicz (2), Jurasik (2), Jurecki (1), Jachlewski, Piwko, Siodmiak, Wleklak, Zoltak
Schiedsrichter:
Frank Lemme / Bernd Ullrich (Deutschland)
Zeitstrafen:
Schweden: 3 (Gustafsson (35.), Tobias Karlsson (50.), Andersson (59.));
Polen: 5 (2x Jurasik (14.,41.), Siodmiak (21.), Jurecki (28.), Bielecki (57.))
Siebenmeter:
Schweden: 3/3;
Polen: 6/5
Zuschauer:
3413 (ausverkauft) (Färs & Frosta Sparbank Arena, Lund (SWE))


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