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06./07.02.2009 - Letzte Aktualisierung: 07.02.2009 Mannschaft

Nikola Karabatic bleibt beim THW Kiel

Update #1 KN-Bericht ergänzt...

Heute haben Geschäftsführer Uwe Schwenker, Gesellschafter Dr. jur. Georg Wegner und Trainer Alfred Gislason mit Nikola Karabatic über die öffentliche Diskussion eines angeblichen Wechsels des frischgebackenen Weltmeisters zu den Rhein-Neckar-Löwen gesprochen.
Im Rahmen dieses einstündigen Gespräches wurden die Irritationen der letzten Wochen beseitigt und darüber hinaus klar gestellt, dass Nikola Karabatic den Vertrag beim THW Kiel erfüllen wird.

Der von Nikola Karabatic erhobene Vorwurf des Wort- bzw. Vertragsbruchs durch den THW Kiel konnte ausgeräumt werden. In diesem Zusammenhang hat Uwe Schwenker auf die bestehende Vertragsgrundlage verwiesen:
Der Vertrag von Nikola Karabatic, einer der am besten dotierten Verträge in der Handball-Bundesliga, wurde über mehrere Wochen mit seinem Berater Bhakti Ong besprochen und ausgehandelt. Es hat auch jederzeit eine entsprechende französische Fassung des Vertragswerkes gegeben. Die von Nikola Karabatic behauptete Verknüpfung seiner Vertragsverlängerung an den Verbleib von Trainer Noka Serdarusic beim THW Kiel hat es definitiv nicht gegeben. Zudem ist Bestandteil dieses Vertrages, dass "mündliche Nebenabreden unwirksam sind und der Schriftform bedürfen".

Ferner hat Uwe Schwenker sich auf den Karabatic-Berater Bhakti Ong berufen, der öffentlich bestätigt hat, dass es derartige Zusagen nicht gegeben und Manager Uwe Schwenker somit nicht gelogen hat. Zum damaligen Zeitpunkt sind die beteiligten Personen lediglich davon ausgegangen, dass Noka Serdarusic länger beim THW tätig sein würde.

Uwe Schwenker wurde bereits Anfang dieser Woche von dem Manager der Rhein-Neckar-Löwen, Thorsten Storm, darüber informiert, dass für Nikola Karabatic kein Angebot abgegeben wird. Uwe Schwenker hatte zuvor auch immer klar geäußert, dass der THW den für die weiteren Planungen wichtigen Schlüsselspieler Karabatic behalten will. Damit sind die Gespräche mit den Rhein-Neckar-Löwen für den THW Kiel beendet.

Die von Thorsten Storm als "utopisch" bezeichnete Ablösesumme entspricht dem Marktwert "eines sehr wertvollen Spielers, der zu den Besten der Welt gehört". Ciudad Real wäre bereit gewesen, diese Ablösesumme zu bezahlen, akzeptiert jedoch, dass der THW Kiel den Welthandballer Nikola Karabatic nicht vorzeitig aus den bis 2012 datierten Vertrag entlässt.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.02.2009:

THW "will Karabatic nicht abgeben"

Manager Uwe Schwenker pocht auf Einhaltung des Vertrages bis 2012 - Kein Angebot von den Rhein-Neckar Löwen
Kiel - Nikola Karabatic wird aller Voraussicht nach auch nach dem Ende der laufenden Handball-Saison Bälle für Meister THW Kiel werfen. Gestern führte Manager Uwe Schwenker das angekündigte Gespräch mit dem französischen Welthandballer des Jahres und erklärte, dass die Kieler "den Spieler nicht abgeben werden".

Schwenker beendete nach der einstündigen Unterredung damit einen wochenlang andauernden Zustand der Unklarheit. Karabatic ist beim THW Kiel durch einen laufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2012 gebunden. Das Theater um einen vorzeitigen Wechsel des 24-jährigen Ausnahmehandballers zu den Rhein-Neckar Löwen nahm Fahrt auf, nachdem Karabatic während der WM-Tage in Kroatien auf seiner Homepage Stellung zu dem möglichen Transfer genommen hatte. Dabei warf er Schwenker vor, dass dieser ihm bei der Vertragsverlängerung versprochen habe, auch den Vertrag mit Ex-Trainer Noka Serdarusic zu verlängern. Im Juni 2008 trennte sich der Verein allerdings, wie es hieß, in beiderseitigem Einvernehmen von Serdarusic. Karabatic bezeichnete dieses Vorgehen als Wortbruch und ließ unverhohlen durchblicken, dass er einen Wechsel zu den Löwen schon im Juli 2009 bevorzugen würde. Im Schlepptau des neuen Weltmeisters hätte der THW wohl auch Rechtsaußen Vid Kavticnik ziehen lassen müssen, der ebenfalls noch bis 2012 beim THW unter Vertrag steht und als guter Freund von Karabatic gilt.

Dass die Trennung von Noka Serdarusic, den Karabatic als "guten Freund" bezeichnet, ein schwerer Schlag für ihn gewesen sei, betonte der im serbischen Nis geborene Franzose von Beginn an. Dennoch verhielt er sich professionell und erklärte in einem Interview der Oktober-Ausgabe des Handball-Magazins, dass er sowieso die nächsten zwei Jahre hier (in Kiel) sein werde. "Das ist meine Mannschaft, ich habe viele Freunde, das liegt mir am Herzen. Der THW ist mein Verein und meine Mannschaft."

Andere Töne schlug Karabatic nach Bekanntwerden der Verpflichtung von Serdarusic bei den Löwen im Dezember 2008 an. Nach dem gemeinsam mit der Familie Serdarusic verbrachten Weihnachtsfest erklärte er den Kieler Nachrichten: "Ich weiß nicht, ob ich ihn (den Vertrag, d. Red.) erfüllen werde."

Danach gab es kaum einen Tag ohne neue "Wasserstandmeldungen". Uwe Schwenker skizzierte gestern die zeitlichen Abläufe aus THW-Sicht. Er habe, so der 49-Jährige, von den Rhein-Neckar Löwen die Mitteilung bekommen, dass diese bereit wären, ab Juli 2009 mit Karabatic und Kavticnik zusammenzuarbeiten. Vorletztes Wochenende sei es daraufhin zu einer Zusammenkunft mit Löwen-Manager Thorsten Storm gekommen. "Ich habe ihm gesagt, dass wir gedenken, auch in der Zukunft mit beiden Spielern zusammenzuarbeiten zu wollen." Sollte das nicht möglich sein, habe er, Schwenker, Storm die Höhe der zu zahlenden Ablösesummen genannt. "Die liegen im siebenstelligen Bereich und wären die höchsten Summen, die jemals im Handball gezahlt würden."

Einen Durchbruch habe es erst in Zagreb nach einem Gespräch mit dem neuen Löwen-Gesellschafter Jesper Nielsen gegeben. Der Däne ist Chef der Kasi-Group, die zu Saisonbeginn als Großsponsor in Mannheim eingestiegen war. Es sei ein sehr konstruktiver Austausch gewesen, so Schwenker. Er habe deutlich gemacht, dass in dem Karabatic-Vertrag keine Nebenabsprachen oder Ausstiegsklauseln enthalten seien. "Danach habe ich offiziell aus Mannheim erfahren, dass es kein Löwen-Angebot für die beiden THW-Spieler geben wird." Storm habe betont, die Ablösesumme sei utopisch. "Ist sie für einen Spieler wie Karabatic aber nicht", so Schwenker. Ciudad Real wäre bereit gewesen, die geforderte Ablösesumme zu überweisen, "aber Nikola will nicht nach Spanien wechseln".

Storm ist in den Urlaub geflogen und war gestern für eine Stellungnahme eben so wenig zu erreichen wie Nikola Karabatic, der auf telefonische Anfragen nicht reagierte. Schwenker erklärte derweil, dass der Welthandballer die Angelegenheit noch nicht als beendet ansehe. "Nikola hat mir deutlich gemacht, dass er weiterhin auf eine Klärung in seinem Sinne, nämlich den Wechsel nach Mannheim, hoffe." Sollte es keine Lösung geben, sei Karabatic laut Schwenker aber Profi genug, den Vertrag zu erfüllen und weiterhin sein volles Leistungsvermögen für den THW abzurufen.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.02.2009)


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