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14.02.2009 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Nordhorn auf dem Weg in die Insolvenz

Handball-Bundesliga droht ein zweiter Zwangsabsteiger

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.02.2009:

Hamburg - Im September schien die finanziell angeschlagene HSG Nordhorn die schlimmsten Stürme überstanden zu haben. "Wir haben eine Chance und eine Perspektive", meinte Lingens Bürgermeister Heiner Pott, als er die Zusammenarbeit seiner Stadt mit dem Handball-Bundesligisten verkündete. Die Lücke im HSG-Etat, 500000 bis 700000 Euro, sollte durch die Stadt und Sponsoren geschlossen werden.
Fünf Monate später ist dieses Konzept gescheitert: Die HSG Nordhorn, die gestern Abend das Achtelfinalhinspiel im Europapokal der Pokalsieger gegen Haukar Hafnarfjördur mit 34:21 (18:12) gewann, wird wohl am Montag "drohende Insolvenz" anmelden. "Diese Option wird von unseren Anwälten geprüft", bestätigte HSG-Geschäftsführer Berend Greven.

Bereits am Donnerstag hatte HSG-Sponsor Bernd Rigterink die Deutsche Handball-Bundesliga (HBL) informiert. Bei einer "drohenden Insolvenz" stünde der Europapokalsieger von 2007 sechs Wochen lang unter Gläubigerschutz. "Ein eingesetzter Insolvenzverwalter muss dann klären, ob bereits eine Insolvenz vorliegt", erklärt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann das Verfahren. Sollte diese festgestellt werden, stünde Nordhorn als zweiter Zwangsabsteiger fest. "Das ist eine schwere Situation für die gesamte Liga", weiß Bohmann. "Es scheint jetzt neue Anhaltspunkte über die tatsächliche Höhe der Steuerschuld zu geben." In den letzten Wochen habe das Finanzamt den Druck noch einmal merklich erhöht, heißt es.

Auch der sofortige Verkauf von Rückraumstar Holger Glandorf wird klubintern diskutiert. "Auf diesen Gedanken hätte man auch schon vorher kommen können", kommentierte Bohmann mit bissigem Unterton.

(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 14.02.2009)


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