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13./15.04.2009 - Letzte Aktualisierung: 15.04.2009 Bundesliga

THW empfängt Stralsund am Mittwoch

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des Stralsunder HV.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des Stralsunder HV.
Die wohlverdienten freien Ostertage nach dem überzeugenden 34:25-Kantersieg bei den Füchsen Berlin am letzten Freitag sind für die Handballer des THW Kiel bereits wieder vorbei: Am Mittwoch sollen in der Sparkassen-Arena zwei der für die Meisterschaft noch fehlenden fünf Punkte gegen den designierten Absteiger Stralsunder HV gesammelt werden. Der Anwurf erfolgt um 20.15 Uhr, die Partie wird live auf Sportdigital und dem Premiere Sportportal sowie im Internet auf hbl.tv übertragen.
Top-Scorer beim Stralsunder HV: Der kroatische Linksaußen Ivan Nincevic.
Top-Scorer beim Stralsunder HV: Der kroatische Linksaußen Ivan Nincevic.
Als der THW Kiel zuletzt im Oktober letzten Jahres gleich zweimal binnen vier Tagen in Pokal und Bundesliga auf Stralsund traf, hatte der Aufsteiger bereits mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen: Das Heimrecht im DHB-Pokal wurde an den Titelverteidiger verkauft, das Liga-Heimspiel wurde für rund 25.000 Mehreinnahmen von der kleinen Vogelsanghalle in das mehr als 4000 Besucher fassende Neubrandenburger Jahnsportforum verlegt. Nichtsdestotrotz trennte man sich wenige Wochen drauf vom griechischen Nationalspieler Konstantinos Chantziaras, dem einzigen Linkshänder im Rückraum, um Kosten zu sparen. Immerhin konnte am 5. Dezember 2008 die drohende Insolvenz tatsächlich abgewendet werden, nachdem vier regionale Unternehmen dem Verein eine Bürgschaft von 450 000 Euro gewährten. Einen Tag später sammelten die Männer vom Strelasund in Dormagen durch ein 23:23-Unentschieden - nach einer Punkteteilung gegen Essen und einem 29:27-Heimsieg über Balingen - ihren vierten Saison- und gleichzeitig ersten Auswärtspunkt der Bundesligageschichte.

Der griechische Nationalkeeper Konstantinos Tsilimparis hatte zuletzt mit Knieproblemen zu kämpfen.
Der griechische Nationalkeeper Konstantinos Tsilimparis hatte zuletzt mit Knieproblemen zu kämpfen.
Seitdem aber hagelte es nur noch deutliche Niederlagen für die Mannschaft von Trainer Zdenek Vanek, der nach der WM-Pause auch noch auf die Dienste von Spielmacher Michal Bruna verzichten musste, welcher sich den Berliner Füchsen anschloss. Unrühmlicher "Höhepunkt" der seit dem 30. September sieglosen Stralsunder war wohl die 19:39-Klatsche in Balingen am 7. März gegen ein Team, mit dem man sich ursprünglich auf Augenhöhe bewegen und gegen den Abstieg kämpfen wollte. Mit 4:48 Punkten und dem schlechtesten Torverhältnis aller Bundesligisten liegt der SHV abgeschlagen auf dem 17. Platz in der Liga und kann nur noch theoretisch den Klassenerhalt schaffen (siehe auch Kurve Stralsund und Tabelle der TOYOTA HBL). Nichtsdestotrotz hat der designierte Absteiger noch Ziele in der Bundesliga: Die "rote Laterne" soll gefälligst bei TuSEM Essen bleiben. "Für uns zählen die Spiele in Essen und gegen Dormagen. Da wollen wir punkten, um nicht auf den letzten Tabellenplatz zu rutschen", gibt Vanek die Marschrichtung vor und sich keinen Illusionen um einen Verbleib in der ersten Liga hin.

Der Lette Martins Libergs erzielte in 16 Partien bislang 42 Treffer.
Der Lette Martins Libergs erzielte in 16 Partien bislang 42 Treffer.
Im Hintergrund laufen in Stralsund eh schon die Vorbereitungen für die nächste Saison zurück in der Zweiten Bundesliga Nord - sofern denn die noch immer belastenden finanziellen Probleme, die durch den erneuten Umzug nach Neubrandenburg für das Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen am 22. April und das Internetprojekt zukunftspunkte.de gelindert werden sollen, eine Lizenz dafür zulassen. "Es geht um die finanzielle Situation für das zweite Geschäftshalbjahr, um überhaupt eine Chance zu haben, eine Lizenz zu bekommen", rechtfertigte SHV-Manager Jörg Dombdera den erneuten Hallenwechsel vor enttäuschten Fans, "wenn ich nichts riskiere und nichts versuche, kann ich nichts gewinnen." Fest steht schon jetzt, dass sich der eh schon dezimierte Aufstiegs-Kader, denen wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Pokalspiel ausführlich vorstellten, grundlegend ändern wird. Die Führungsspieler wie Kreisläufer Petr Hruby oder Vize-Weltmeister Ivan Nincevic, mit 165/68 Treffern aktuell fünftbester Torschütze der Liga, wird man sich nicht mehr leisten können. Dafür konnten mit dem Trainersohn und tschechischen Jugend-Nationalspieler Jakub Vanek (ThSV Eisenach), dem erfahrenen Linksaußen Sascha Bertow (Ahlener SG) sowie dem nach Stralsund zurückkehrenden Kreisläufer Markus Dau (HSV Peenetal Loitz) bereits drei Neuzugänge für die kommende Spielzeit vorgestellt werden. "Wir versuchen, einen Kader mit einer großen Breite auf die Beine zu stellen, so dass jede Position doppelt besetzt ist. Das ist im Moment leider nicht der Fall", hofft SHV-Trainer Zdenek Vanek auf mehr Optionen als in der aktuellen Spielzeit, in der seine Mannschaft zudem von Verletzungspech gebeutelt war. Auch beim THW Kiel muss der Coach dabei auf Spielmacher Milan Berka (Muskelfaserriss im Rippenbereich), Petr Hruby (Knorpelschaden im Knie), Christian Schwarz (Kahnbeinbruch in der rechten Hand) und Eric Hoffmann, der sich nach überstandener Schädelfraktur noch im Aufbautraining befindet, verzichten.

Alles andere als ein deutlicher Heimsieg des THW wäre am Mittwoch also schon eine Überraschung. Das Hinspiel am 25. Oktober gewannen die Zebras deutlich mit 43:22 (20:8), nachdem man drei Tage zuvor das Pokalspiel mit 38:25 (15:10) ebenfalls problemlos für sich entschied (siehe auch Gegnerdaten Stralsund).

Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Ronny Dedens und Nico Geckert (beide Magdeburg).

(Sascha Krokowski)

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 15.04.2009:

THW hat kein Mitleid mit Stralsunder Lazarett

Bundesliga heute eine Durchgangsstation auf dem Weg nach Lemgo
Kiel/Stralsund - Es ist selten, dass die Protagonisten des THW Kiel vor einem Spiel nicht über die Stärken des nächsten Gegners sprechen. Vor der Partie gegen den designierten Absteiger Stralsunder HV (heute, 20.15 Uhr, Sparkassen-Arena) klingen die Ausführungen anders. "Es ist eine Pflichtaufgabe, nicht mehr und nicht weniger. Aber auch die muss eben gelöst werden", sagt Kapitän Stefan Lövgren.

Selten klang das Wort von "leeren Köpfen" so positiv wie gestern aus dem Mund des Schweden. Freie Tage über Ostern in Schweden, das sei einfach nur "schön" gewesen. Und wenn die Gehirnzellen wieder anfangen, um den Handball zu rotieren, dann eher um das wichtige Spiel in Lemgo am Sonntag. Das bestätigt auch THW-Coach Alfred Gislason: "Es war gar nicht so einfach, geeignetes Videomaterial über Stralsund zu finden. Aber wir müssen vernünftig spielen, wegen der vollen Halle und um uns auf Sonntag vorzubereiten. Mitleid spielt dabei keine Rolle."

Dabei hätten zumindest die verbliebenen Stralsunder Spieler jedes Mitleid verdient. Nur mit Bürgschaften aus der Wirtschaft und Gehaltsverzicht der Spieler konnte die Insolvenz verhindert werden - im Gegensatz zum Abstieg in die Zweite Liga. SHV-Trainer Zdenek Vanek spricht nur noch von der "Erstliga-Abschiedstour" seiner Truppe, will das sinkende Schiff allerdings nicht verlassen. Auf eben diesem Schiff platzt das Lazarett aus allen Nähten.

So fallen heute Petr Huby (Knie), Spielmacher Milan Berka (Ellenbogen), Christian Schwarz (Kahnbeinbruch) und Eric Hoffmann (Schädelfraktur) definitiv aus. Beim THW Kiel steht einzig hinter dem Einsatz des am Rücken verletzten Kreisläufers Marcus Ahlm ein Fragezeichen.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 15.04.2009)

 


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    Mi., ab 20.00 Uhr: THW Kiel - Stralsunder HV
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    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

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  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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